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| Trump wird seinen Amtseid erneut auf zwei Bibeln ablegenvor 13 Stunden in Chronik, 1 Lesermeinung US-Präsident Trump nutzt erneut die „Lincoln-Bibel“ plus seine eigene schlichte Jugendbibel – Vizepräsident JD Vance wird auf die „King-James-Bibel“ seiner Urgroßmutter angelobt. Ein Blick auf die Geschichte der Angelobungsbibeln. Von Petra Lorleberg Washington DC (kath.net/pl) Bei der heutigen Angelobung des designierten US-Präsidenten Donald Trump wird Trump dieselben Bibeln benutzen wie bei seiner ersten Amtsübernahme 2017 (Archivfoto). Das hatte sein Amtseinführungskomitee bekannt gegeben. Er wird seinen Amtseid auf die Bibel ablegen, die 1861 bei der Amtseinführung von Abraham Lincoln benutzt wurde, außerdem auf seine sehr schlichte Jugendbibel, die er 1955 (im Alter von knapp neun Jahren) von seiner Mutter geschenkt bekommen hatte. Der Moment der Angelobung ist der feierlichste Moment einer Amtseinführung, denn in diesem Moment wechselt das Amt vom bisherigen auf den neuen US-Präsidenten. Trump wird bei der Angelobung die rechte Hand erheben und die linke auf die beiden Bibeln legen. Die Lincoln-Bibel war seit ihrer ersten Nutzung auch zweimal beim Präsidenten Barack Obama im Einsatz gewesen. Als erster farbiger US-Präsident hatte Obama damit den Bogen geschlagen zur Sklavenbefreiung, die mit Lincolns Namen und politischem Wirken untrennbar verbunden ist. Dass nun Trump diese Bibel ebenfalls zum zweiten Mal nutzt, darf u.a. als Zeichen gesehen werden, dass er dezidiert der Präsident auch der farbigen US-Bürger sein möchte. Diese „Lincoln-Bibel“ hat ihre eigene Geschichte. Aufgrund von Attentatsdrohungen wurde Lincoln 1861 nachts und in großer Eile vereidigt. Seine eigene Bibel war im aktuellen Wirrwarr gerade nicht greifbar, so nahm man eine, die man zufällig zur Hand hatte und die nicht einmal eine auffällig feierliche Ausgabe war. Immerhin hat das Exemplar Goldschnitt, ist in Samt gebunden und mit einem Verschluss versehen. Bei der „Lincoln-Bibel“ handelt es sich um eine „King-James-Bibel“ und damit um eine völlig bewährte englischsprachige Bibelausgabe. Die „King-James-Bibel“ wurde erstmals 1611 in der Anglikanischen Kirche herausgegeben, seither wurde sie gelegentlich überarbeitet, ist aber die einflussreichste Bibelausgabe für den gesamten englischen Sprachraum und in ihrer Wichtigkeit durchaus der Wichtigkeit der Lutherbibel für den deutschen Sprachraum vergleichbar. Nach Lincoln hatte erstmals Barack Obama, Trumps unmittelbarer Amtsvorgänger, diese Bibel wieder benutzt. Auch der designierte Vizepräsident JD Vance wird seinen Amtseid auf eine Familienbibel ablegen. Es handelt sich ebenfalls um eine „King-James-Bibel“, die ursprünglich seiner Urgroßmutter mütterlicherseits gehört hatte. Diese war laut Amtseinführungskomitee ein Geschenk seiner „Mamaw“ Bonnie im Jahr 2003 gewesen, als er sein Zuhause verließ, um zum Marine Corps Recruit Depot in Parris Island, South Carolina, seinen Dienst anzutreten. US-Präsidenten sind nicht dazu verpflichtet, zur Ablegung ihres Amtseides eine Bibel zu benutzen. Falls sie eine Bibel benutzen, treffen sie selbst die Wahl über das oder die Exemplare. Der erste katholische US-Präsident der Geschichte, John F. Kennedy (1963 im Amt erschossen), hatte für seinen Amtseid im Jahr 1961 eine typische katholische Bibelausgabe gewählt, die „Douay Bible“. Am Tag seiner Ermordung legte sein bisheriger Vizepräsident Lyndon B. Johnson - überhastet durch die aktuelle Situation - in der Air Force One seinen Amtseid auf ein katholisches Messbuch ab, das mit einer Bibel verwechselt worden war. Johnson legte aber nach seiner Wiederwahl seinen Amtseid direkt auf eine Bibel ab. Trumps unmittelbarer Amtsvorgänger Joe Biden, der katholisch ist (was man in seiner abtreibungsbefürwordenden Politik allerdings nicht erkennen konnte) legte seinen Amtseid 2021 ebenfalls auf eine Ausgabe der katholischen „Douay Bible“ ab. Sie ist seit 1893 im Besitz seiner Vorfahren. Diese Ausgabe mit einem keltischen Kreuz hatte 2007 übrigens auch sein Sohn Beau (krankheitsbedingt verstorben 2015) verwendet bei seiner Angelobung als Justizminister des US-Bundesstaates Delaware – man kann davon ausgehen, dass diese Bibel bei der Amtseinführung Bidens auch eine Erinnerung an seinen verstorbenen Sohn war. Es gab auch Angelobungen, die ohne Bibel auskamen, bsp. die Angelobung von Thomas Jefferson (1801 und 1804) und Theodore Roosevelt (1901).
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