Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Derzeit sind fast zwei Drittel der Katholiken in Deutschland angetan von Papst Leo XIV.
  2. Kardinal Müller zur Alten Messe: Papst Leo wird eine sehr gute Lösung finden
  3. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  4. Deutliche Kritik von Papst Leo XIV. am Synodalen Rat
  5. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  6. Das Konklave ist vorbei – die deutschen Medien blieben sich treu
  7. ‚Christus ist auferstanden – er ist wahrhaft auferstanden‘. Der Sinn für das Mysterium
  8. Die Stunde der Liebe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir
  9. Die 'Großzügigkeit' einer österreichischen 'Berufskatholikin' gegenüber dem neuen Papst
  10. Papst Leo XIV. bei der Weltbischofssynode 2012: Liturgie nicht in ein Spektakel verwandeln
  11. ‚Pille danach‘: Berliner Apotheker gibt aus Gewissengründen auf
  12. Rektor der päpstlichen Musikhochschule: Papst Leo ist ein großartiger Sänger
  13. Leo XIV. - Papst bis 2050?
  14. Die Stunde der Märchenerzähler
  15. Synodalität, Ökumene und Liturgie im Pontifikat von Papst Leo XIV.

Londoner Kardinal Nichols: Abgeordnete sollen gegen Suizidbeihilfe stimmen

4. April 2025 in Prolife, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erzbischof von Westminster: Parlamentarier debattieren länger über Fuchsjagd-Verbot als über Legalisierung von Suizidbeihilfe - "Kontaktieren Sie Ihren Abgeordneten"


London (kath.net/KAP) Der Londoner Kardinal Vincent Nichols hat seine Kritik an der geplanten Legalisierung der Beihilfe zum Suizid in England und Wales bekräftigt. In einem Schreiben, das am kommenden Wochenende in den Pfarren der Erzdiözese Westminster verlesen werden soll, fordert er Katholiken dazu auf, ihre Abgeordneten zu kontaktieren, um im Parlament gegen den Gesetzentwurf zur Suizidbeihilfe zu stimmen. Laut Bericht der Zeitung "The Tablet" planen auch andere Bischöfe ähnliche Hirtenbriefe. Nichols erneuert in dem Hirtenwort nicht nur die Grundsatzkritik der Kirche zur Sterbehilfe, sondern missbilligt auch den aus seiner Sicht unzureichenden parlamentarischen Prozess für das Gesetz.

Dass das Unterhaus weit mehr Zeit damit verbracht habe, über das Verbot der Fuchsjagd zu debattieren, als über den "langen und komplexen" Gesetzesentwurf zur Einführung der Suizidbeihilfe, werfe ein schlechtes Licht auf die Prioritäten der Abgeordneten, so der Kardinal. Angesichts der Tragweite der geplanten Gesetzesänderung mit Auswirkungen auf das Arzt-Patienten-Verhältnis, aber auch die Beziehungen innerhalb von Familien und die Ausübung von Berufen im Gesundheitswesen, müsse diese viel gründlicher geprüft werden.


Ruf nach Royal Commission

Der Erzbischof von Westminster spricht sich für die Einsetzung einer sogenannten Royal Commission (Königliche Kommission) mit Experten oder eine andere unabhängige Untersuchung aus, bevor eine derartige Gesetzesänderung zu Fragen von Leben und Tod in Betracht gezogen wird. Die dritte Lesung und Abstimmung über das geplante Gesetz zur Freigabe der Suizidbeihilfe soll Ende April, vermutlich am 25. April, im Parlament in London stattfinden.

"Der Gesetzesentwurf selbst ist lang und komplex und wurde nur wenige Tage vor der Abstimmung der Abgeordneten veröffentlicht, sodass diese nicht genügend Zeit hatten, ihn zu beraten oder zu reflektieren. Die Zeit für die Debatte war minimal", moniert Nichols. Der Ausschuss, der den Gesetzentwurf prüft, habe nur drei Tage lang Stellungnahmen gesammelt, nicht alle Stimmen seien gehört worden und es gebe dabei übermäßige Anzahl von Befürwortern des Gesetzentwurfs, so der Kardinal: "Kurz gesagt: Auf diese Weise kann man nicht in einer so wichtigen und moralisch komplexen Angelegenheit Gesetze erlassen."

"Gibt es einen Schutz vor Zwang?"

Nichols formuliert in seinem Schreiben mehrere Fragen, die er bisher unbeantwortet sieht. "Können die Abgeordneten garantieren, dass der Geltungsbereich des Gesetzes nicht ausgeweitet wird? In fast allen Ländern, in denen die Beihilfe zum Suizid eingeführt wurde, ist der derzeitige Anwendungsbereich größer als ursprünglich beabsichtigt", hält der Kardinal fest. Auch die Rolle unabhängiger Richter, die in konkreten Fällen ihre Erlaubnis zur Suizidbeihilfe geben sollen, sei mittlerweile in Frage gestellt worden. "Es wurde uns gesagt, dass die richterliche Aufsicht ein notwendiger und wichtiger Teil des Prozesses sei; jetzt wird uns gesagt, dass sie überhaupt nicht benötigt wird."

"Wie werden die Schwachen vor Zwang geschützt oder davor, dass sie sich als Belastung für die Familie fühlen? Können die Abgeordneten garantieren, dass kein Arzt oder Pflegepersonal gezwungen wird, an einem assistierten Suizid teilzunehmen?", stellt Nichols weitere Aspekte in den Vordergrund.

Statt der Liberalisierung von Sterbehilfe sei eine "erstklassige, mitfühlende Palliativversorgung am Ende des Lebens" nötig, betont der Kardinal. Diese werde von vielen Menschen bereits genutzt, sei aber unterfinanziert und nicht in ausreichendem Maß verfügbar. "Niemand sollte als Belastung für andere abgeschoben werden. Stattdessen sollte eine gute Gesellschaft der Fürsorge für ältere, schutzbedürftige und schwache Menschen Priorität einräumen", fordert Nichols.

(Pastoralschreiben von Kardinal Nichols auf der Bischofskonferenz-Website; engl.: https://www.cbcew.org.uk/cardinal-assisted-suicide-pastoral-letter/)

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Kardinal Nichols (c) Bischofskonferenz von England und Wales


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Deutliche Kritik von Papst Leo XIV. am Synodalen Rat
  3. Papst Leo XIV. und die „Präfektin“
  4. Das Konklave ist vorbei – die deutschen Medien blieben sich treu
  5. Die Stunde der Liebe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir
  6. Kardinal Müller zur Alten Messe: Papst Leo wird eine sehr gute Lösung finden
  7. Erzbischof Cordileone unterstützt Kommunionempfang auf den Knien
  8. Papst wählt jungen Priester aus Peru als Privatsekretär
  9. Stell Dir vor: Es war Predigerinnentag und keiner hat was gemerkt
  10. Papst Leo XIV. bei der Weltbischofssynode 2012: Liturgie nicht in ein Spektakel verwandeln
  11. Die 'Großzügigkeit' einer österreichischen 'Berufskatholikin' gegenüber dem neuen Papst
  12. ‚Christus ist auferstanden – er ist wahrhaft auferstanden‘. Der Sinn für das Mysterium
  13. Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden: die Grundpfeiler des kirchlichen und diplomatischen Wirkens
  14. Kardinal Reina wird neuer Großkanzler des Instituts ‚Johannes Paul II.‘ für Ehe und Familie
  15. Bei den Glückwünschen kommt es zur bewegenden Umarmung zwischen Papst Leo und dessen ältestem Bruder

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz