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Ungarin Maria Magdolna Bodi wird am Samstag seliggesprochen

5. September 2025 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Junge Katholikin wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs von sowjetischem Soldaten erschossen, als sie sich Vergewaltigung widersetzte - Kardinal Erdö leitet Seligsprechungsfeier in Veszprem


Budapest/Veszprem (kath.net/KAP) Im Veszprem wird am Samstag (6. September) die ungarische Märtyrerin Mária Magdolna Bódi (1921-1945) seliggesprochen. Die Feier wird Kardinal Peter Erdö in Vertretung von Papst Leo XIV. leiten. Bodi war in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs in der Gemeinde Liter am Plattensee von einem sowjetischen Soldaten erschossen worden, als sie sich einer Vergewaltigung widersetzte. Der neue Papst Leo bestätigte den Termin für die nunmehrige Seligsprechung, nachdem die ursprünglich bereits Ende April geplante Feier wegen des Todes von Papst Franziskus verschoben wurde.

Das dreitägige Programm zur Seligsprechung beginnt bereits am Freitag mit einem Jugendtreffen. Nach der Seligsprechungsfeier wird Bodis Leichnam am Sonntag von ihrem Grab in Liter an einen Seitenaltar der Michaelskathedrale in Veszprem übertragen. Mit der Seligsprechung von Maria Magdolna Bodi wird nach der Seligsprechung der slowakischen Märtyrerin Anna Kolesarova (1928-1944) im Jahr 2018 nun erneut eine junge Frau aus Ostmitteleuropa geehrt, die in den Wirren des Zweiten Weltkriegs aus Glauben und aus Schutz für ihre Würde und die anderer den Tod erlitt.


Bodi war Fabrikarbeiterin und setzte sich aus ihrem Glauben heraus unermüdlich für Kinder, ältere Menschen und Arme ein. Zum Christkönigsfest 1941 legte sie ein privates Versprechen ewiger Keuschheit ab. Als die Front am Ende des Zweiten Weltkriegs ihr Heimatdorf Liter erreichte, suchte die damals 23-Jährige mit anderen Frauen und Kindern Schutz in einem Bunker. Am 23. März 1945 kamen sowjetische Soldaten in das Dorf und griffen die Frauen an, die sich am Eingang des Schutzraums aufhielten. Magdolna Bodi wehrte sich, warnte ihre Gefährtinnen und versuchte zu fliehen, wurde aber von einem Soldaten eingeholt und mit sechs Schüssen getötet.

Der damalige Bischof von Veszprem und spätere Budapester Erzbischof Kardinal Jozsef Mindszenty (1892-1975) setzte schon kurz nach dem Tod der jungen Frau ein Verfahren zur Seligsprechung in Gang. Während der kommunistischen Zeit in Ungarn ruhte der Kanonisierungsprozess de facto. Erst 2011 gelang es dem emeritierten Erzbischof von Veszprem, Gyula Marfi, den Prozess neu zu starten. 2024 unterzeichnete Papst Franziskus das Seligsprechungsdekret.

Die Anerkennung des Martyriums von Mária Magdolna Bódi lenkt den Blick auf das Leid vieler Frauen in Ungarn, die 1945 Opfer sexueller Gewalt durch Soldaten der Roten Armee wurden. Zeitzeugenberichte, Gesundheitsstatistiken, sowie Veränderungen in der Geburtenrate weisen auf das massenhafte Ausmaß des Phänomens hin. Schätzungen gehen von 80.000 bis 250.000 Vergewaltigungen aus.

In Ungarn gingen die sowjetischen Soldaten besonders grausam vor. Jugoslawien, die Tschechoslowakei und Bulgarien galten als befreundete Staaten, weshalb die Soldaten dort weniger gewalttätig auftraten. Zudem erleichterte die gemeinsame slawische Sprache der Bevölkerung die Kommunikation mit den Besatzern. Die vergewaltigten Frauen sprachen nicht über ihr Schicksal; jahrzehntelang herrschte erzwungenes Schweigen und Verschweigen. Über die "befreiende" Sowjetarmee durfte nur positiv gesprochen werden.

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Maria Magdolna Bodi (c) gemeinfrei


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