Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. "Der Priester fungiert als Ikone Christi"
  2. "Am Ende besteht die deutsche Kirche nur noch aus Zahlen"
  3. Die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils
  4. Kurienkardinal Kurt Koch: „Papst Leo hat eine innere Beziehung zu den Kirchen des Ostens“
  5. „Es war mit Abstand der trockenste Regen seit anno dunnemal“
  6. Bisher unveröffentlichter Brief von Benedikt XVI.: „Ich habe auch auf das munus verzichtet“
  7. CDU-Politiker Kiesewetter äußert Grundsatzkritik an Luftbrücke mit Hilfe für den Gazastreifen
  8. „Ich bin wertvoll, weil ich bin“
  9. Papst ruft junge Christen zu klaren Lebensentscheidungen auf
  10. Brauchen wir zum Erkennen von Menschenwürde Juristen?
  11. ALfA: Demokratische Wachsamkeit zeigt Wirkung: Menschenwürde bleibt unangetastet
  12. Anonymer Beitrag auf X: „bin jetzt 58 und kinderlos. am ende ungewollt“
  13. Jede Sekunde beginnen fünf heilige Messen irgendwo auf der Welt
  14. "Du hast mir den Weg nach Ars gezeigt; ich werde dir den Weg in den Himmel zeigen"
  15. Suche den, der dich erschaffen hat. Eure Hoffnung ist Christus!

Neues zur ‚Warnung’: die ‚Australian Connection’

23. November 2013 in Chronik, 14 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Blog ‚midwaystreet’ hat weitere Hintergrundinformationen zur Warnung veröffentlicht. Es gibt eine Verbindung zu einer australischen Sekte, deren Anführer wegen Vergewaltigung im Gefängnis sitzt.


Dublin (kath.net/jg)
Auf dem Blog „midwaystreet“ sind in den letzten Tagen weitere Informationen über die Hintergründe der Botschaften der „Warnung“ veröffentlicht worden. Bei der angeblichen „Seherin“ der „Warnung“ handelt es sich um die irische PR-Unternehmerin Mary Carberry, die auch unter ihrem Mädchennamen Mary McGovern auftritt. Kath.net hat berichtet.

Die Botschaften der „Warnung“ wurden bald von einem P. Marie-Paul unterstützt. Dieser bezeichnete sich als katholischer Priester. Er versuchte, mit theologischen Argumenten die Echtheit der Botschaften zu zeigen und verbreitete diese auf verschiedenen Internetseiten weiter. Allerdings brachte er die „Warnung“ mit anderen, bereits verurteilten Sehern in Verbindung. Darunter waren die 1995 verstorbene Veronica Lueken aus Bayside (USA) und William Kamm in Cambewarra (Australien).

Bei Recherchen von misstrauisch gewordenen Facebook-Nutzern stellte sich schließlich heraus, dass P. Marie-Paul kein gültig geweihter katholischer Priester war, sondern selbst der Sekte von William Kamm angehörte. Der Administrator der Facebook Seite der „Warnung“ suchte schließlich Rat bei der „Seherin“ selbst. „Maria von der göttlichen Barmherzigkeit“ behauptete, persönlich mit Jesus über P. Marie Paul gesprochen zu haben. Dieser habe die Beiträge des (falschen Anm.) Priesters wörtlich als „wichtig“ bezeichnet.

Von William Kamm gibt es tatsächlich einen direkten Bezug zu Mary Carberry und der „Warnung“. An dieser Stelle kommt Breffni Cully wieder ins Spiel, der gemeinsam mit Mary Carberrys Tochter Sarah den Verlag Trumpet Publishing Ltd. gegründet hat. „midwaystreet“ hat recherchiert, dass Trumpet Publishing mittlerweile die Rechte am Firmennamen „Coma Books“ erworben hat. Bei „Coma Books“ sind die Botschaften und Gebete der „Warnung“ in Buchform erhältlich – vermutlich mit einer hohen Gewinnspanne für den Verlag. Die Bücher werden in Polen gedruckt und vom Verlag ohne Zwischenhändler an die Besteller versandt. Die drei Bände mit den Botschaften kosten je € 15,99, das Buch „Der Kreuzzug des Gebets“ kostet € 7,99.


Cully hat unter dem Namen „Joseph Gabriel“ Seminare über die „Warnung“ in Kanada, den USA und Australien gehalten. Auf seiner elektronischen Visitenkarte gibt er „TheWarningSecondComing“ als sein Unternehmen an. Das ist der Name der Internetseite der „Maria von der göttlichen Barmherzigkeit“. Cully ist ein pensionierter Zahnarzt, der an mehreren Unternehmen beteiligt ist und in Immobilien investiert. Trotz seiner zahlreichen Kontakte hat er auf der Netzwerkseite Google+ nur zwei Freunde: seinen Verwalter und eine Frau namens Christine Lammermann.

Christine Lammermann ist das Verbindungsglied zwischen der „Warnung“ und William Kamm. Ihre Tochter Bettina hatte im Jahr 1991 den angeblichen „Seher“ in Deutschland geheiratet. Mutter und Tochter folgten Kamm im selben Jahr nach Australien, um in dessen Gemeinschaft zu leben, wie sie in einem Interview mit dem Illawara Mercury berichtete. Kamm ist 1950 in Köln geboren und kam vier Jahre später mit seinen Eltern nach Australien. 1985 (nach anderen Angaben 1984) gründete er den „Orden des hl. Charbel“ und bemühte sich um dessen Anerkennung durch die Kirche. Kath.net hat über das Verbot der Gruppe durch die katholische Kirche berichtet.

1991 hatte Kamm behauptet, Gott habe ihm gestattet, 12 Königinnen und 72 Prinzessinnen zu haben. Mit diesen Frauen sollte er den Kern einer neuen Menschheit zeugen, die nach dem bald erwarteten Weltuntergang die Erde bevölkern sollte. Bettina war eine der „Königinnen“, bis sie ihn und die Sekte 2006 verließ. Im Jahr 2002 wurde Kamm wegen Vergewaltigung zweier minderjähriger Mädchen verhaftet und 2005 und 2007 zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Bis 2015 sitzt er im Gefängnis.

Auf seiner Internetseite hat Kamm die Botschaften der „Warnung“ veröffentlicht und beworben. Über eigene „Erscheinungen“, die er angeblich seit 1983 hatte, wurde nichts mehr berichtet, seit die „Visionen“ der „Maria von der göttlichen Barmherzigkeit“ begannen. Inhaltlich gibt es bemerkenswerte Parallelen zur „Warnung“: Baut eure eigenen Nahrungsmittel an, das Geld wird nichts mehr wert sein, kauft Gold und Silber, das Ende ist nahe. Kamm behauptet weiters, Gott habe ihm prophezeit er werde einst der letzte Papst sein.

Trotz des Schicksals ihrer Tochter gehörte Christine Lammermann der Sekte Kamms weiter an. Bis vor kurzem gab sie die Adresse der Gemeinschaft als Anschrift ihrer Internet-Marketing Firma an. Auf Lammermanns Internetseite erscheinen seit November 2011 die Botschaften der „Warnung“, allerdings ohne auf die Quelle Bezug zu nehmen. In einem E-Mail scheint sie sogar die Urheberschaft für eines der Gebete zu übernehmen. „Ich hoffe dass dir gefällt, was ich geschrieben habe“, heißt es wörtlich mit Bezug auf Gebet Nr. 125. Stammen die Botschaften von Mary Carberry? Oder verbergen sich hinter der „Maria von der göttlichen Barmherzigkeit“ noch weitere „Seher“?

Irland scheint überhaupt ein fruchtbarer Boden für „Seher“ zu sein. Neben Joe Coleman, zu dessen Anhängern auch Mary Carberry gehört hat, gibt es einen Denis O’Leary, der behauptet, seit 1988 Erscheinungen zu haben. Er hat Gebetskreise ins Leben gerufen, die stark an die Kreuzzugs-Gebetsgruppen der „Warnung“ erinnern. Eine andere „Seherin“ war Christina Gallagher. Laut einem Artikel der Zeitung Daily Mail schaffte es die als „unauffällige Hausfrau“ beschriebene Mutter zweier Kinder, innerhalb einer zwanzigjährigen „Karriere“ zu beachtlichem Wohlstand zu gelangen. Die Irish Sunday World berichtete 2007, dass Gallagher in einem US$ 5,4 Millionen teuren Haus in Malahide nördlich von Dublin wohnt. In der selben Gemeinde wohnt auch Mary Carberry.

Der Blog „midwaystreet“ recherchiert weiter zu diesem Thema.

Lesetipp - erscheint am 1.12., jetzt vorbestellen!

Privatoffenbarung im Licht der Kirche
von Mark Miravalle
150 Seiten; 190 mm x 127 mm
2013 Dip3 Bildungsservice Gmbh
ISBN 978-3-902686-48-0
Preis 8.90 EUR

Link zum kathShop


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Irrlehren

  1. Österreichische 'Links-Katholiken' entdecken, dass auch Papst Leo XIV. katholisch ist
  2. US-Bischof Paprocki über Kardinal McElroys Thesen, Häresien und ihre Konsequenzen
  3. "Pfingstbotschaft" von Bätzing: Segnet Schwule!
  4. Subtile Häresien vom Vorsitzenden der Schweizer Bischofskonferenz
  5. Der 'Amokkauf' der Maria Divine Mercy
  6. Weihbischof Schneider: ‚Die vierte große Krise der Kirche’
  7. Erzbistum Dublin warnt vor der 'Warnung'
  8. Medaille der ‚Warnung’: Maria mit Dornenkrone
  9. Identität der 'Seherin' der 'Warnung' enthüllt
  10. Ein fragwürdiger Geburtstagswunsch für einen Irrlehrer






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. "Der Priester fungiert als Ikone Christi"
  3. "Am Ende besteht die deutsche Kirche nur noch aus Zahlen"
  4. Kurienkardinal Kurt Koch: „Papst Leo hat eine innere Beziehung zu den Kirchen des Ostens“
  5. Papst ruft junge Christen zu klaren Lebensentscheidungen auf
  6. „Es war mit Abstand der trockenste Regen seit anno dunnemal“
  7. Anonymer Beitrag auf X: „bin jetzt 58 und kinderlos. am ende ungewollt“
  8. Bisher unveröffentlichter Brief von Benedikt XVI.: „Ich habe auch auf das munus verzichtet“
  9. John Henry Newman – Lehrer der Kirche und warum er katholisch wurde
  10. Norwegen: Eine neue Generation von Katholiken wächst heran
  11. Ein Durst, den kein Wasser stillt. Der Grund der Wirklichkeit
  12. Die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils
  13. Suche den, der dich erschaffen hat. Eure Hoffnung ist Christus!
  14. Tallinn: Namen sämtlicher Kommunismus-Opfer werden vor Profittlich-Seligsprechung verlesen
  15. Tausende junge Menschen beichteten im Circus Maximus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz