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2. November 2016 in Spirituelles, 1 Lesermeinung
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In unserer Spaßgesellschaft werden Sterben und Tod ausgegrenzt - Das Fegefeuer ergibt sich aus der Barmherzigkeit Gottes. Von Prälat Wilhelm Imkamp (Maria Vesperbild)


Krumbach (kath.net) In unserer Spaßgesellschaft, die in „erlebnisintensiven Events" rauschhafte Selbstvergessenheit sucht, wird das Sterben und der Tod ausgegrenzt. Verborgenes Sterben und namenlose Beerdigungen werden immer häufiger. Die Toten kommen immer öfter als „Halloween-Kürbisse" und in „after-work-Gruselpartys" vor, wo neuerdings auch Gruselclowns gern gesehen sind.

So werden Tote zur makaberen Karikatur einer im Wortsinn „gnadenlosen" Spaßkultur. Hier haben Tote keine Lobby mehr, denn sie schreiben ja keine Leserbriefe, nehmen nicht an Meinungsumfragen teil, und vor allem gehen sie nicht mehr zu den Wahlen, sie sind gesellschaftlich nicht mehr relevant.

Gegen diese Verdrängung steht der Allerseelentag, denn Tote fallen eben nicht aus der Gemeinschaft der Kirche, entweder sind sie in der Anschauung Gottes Glieder der himmlischen Kirche oder als „arme Seelen" Glieder der leidenden Kirche, denn nur die ewige Verdammnis schließt aus der Kirche endgültig aus. Auch wenn man diese Möglichkeit einer ewigen Verdammnis buchstäblich „tod-ernst" nehmen muß, sollte das schlichte Faktum, daß die Kirche zwar unzählige Menschen mit Gewißheit als Heilige verehrt und im Fest Allerheiligen diese unüberschaubare Zahl Heiliger auch besonders feiert, aber auf der anderen Seite von keinem Menschen die ewige Verdammnis eindeutig festgestellt hat, Hoffnung geben.


Und diese Hoffnung hat einen Namen: „Fegefeuer": Wie viele Menschen würden endgültig verloren gehen, wenn es nicht diesen Reinigungs- und Vorbereitungsort gäbe, sondern nur die Alternative zwischen Himmel und Hölle.

Das Fegefeuer ergibt sich aus der Barmherzigkeit Gottes: „Denn es ist im Fegefeuer nicht Gottes Zorn, der uns straft, es ist Gottes Liebe" (Herman Schell). Die Liebe Gottes achtet den Menschen auch als Sünder nach dem Tod so, daß sie seine Sünden ernst nimmt. Gott erklärt niemand für gerecht, ohne ihn auch gerecht zu machen. Die Seele, die nach Gott verlangt, der aber der Blick auf Gott noch durch die aufgehäuften Sündenstrafen verwehrt ist, verzehrt sich in Sehnsucht nach der Gegenwart Gottes: „Erst wenn der Wille ganz ausgeglüht ist von den Schlacken des Diesseits, ist die Seele reif für Gott, wirklich gerecht gemacht" (Herman Schell).

Wir sollten uns das Fegefeuer allerdings nicht als gemütlichen „Transitroom", sondern eher als sehr intensive, ja schmerzliche Reinigung vorstellen: „Der kleinste Schmerz im Fegefeuer ist größer als der größte Schmerz auf Erden" meint der hl. Thomas von Aquin. Diese Qual, nämlich den Anblick Gottes entbehren zu müssen, übersteigt bei weitem all unsere Vorstellungskraft. Und hier kommen wir Lebenden, die Glieder der pilgernden Kirche auf Erden ins Spiel, denn wir können den Verstorbenen ihre Qualen erleichtern: „Stellvertretende Liebe ist eine zentrale christliche Gegebenheit, und die Fegfeuerlehre sagt aus, daß es für diese Liebe die Todesgrenze nicht gibt. Die Möglichkeit des Helfens und des Schenkens erlöschen für den Christen mit dem Tod nicht, sondern umgreifen die ganze Communio sanctorum, diesseits und jenseits der Todesschwelle" (Joseph Ratzinger).

Im Gebet für die Verstorbenen und vor allem auch durch hl. Meßopfer können wir den Verstorbenen beistehen. So bietet der Allerseelentag die tröstende Gewißheit, daß wir mit unseren Verstorbenen in einer innigen Gebetsgemeinschaft verbunden sind. Auf der anderen Seite steht das Allerseelenfest gegen die Chimären des Aberglaubens, die Tote mit magischen Praktiken beschwören oder in Halloween-Kürbissen wiederbeleben zu wollen. Die Fegefeuerlehre ist ein wichtiger und entscheidender Beitrag zur „Psychohygiene", gerade des modernen Menschen. Ein unverkrampftes Verhältnis zum Tod und zu den Toten macht unsere „after-live-party" zum ewigen Freudenfest.


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