Loginoder neu registrieren? |
||||||||||||||
| ||||||||||||||
SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln: Top-15meist-diskutiert
| Notre-Dame-Reliquien: Orthodoxe betonen ostkirchliche Herkunft18. April 2019 in Aktuelles, 1 Lesermeinung Viele Ostkirchenbezüge in Paris - Solidaritätsschreiben an Erzbischof Michel Aupetit vom Moskauer Patriarchen Kyrill I. Wien-Paris (kath.net/KAP) Die beiden meistverehrten Reliquien im Schatz der Pariser Kathedrale Notre-Dame, die Dornenkrone und der Kreuzsplitter, haben ostkirchliche Wurzeln. Beide Reliquien konnten am Montagabend gerettet werden. Der Splitter des "wahren Kreuzes" sei ein Reliquiar zum Andenken des Kaisers Manuel I. Komnenos (1143-1180), wie die Stiftung "Pro Oriente" am Mittwoch berichtete. Dieses Reliquiar sei als Hochzeitsgabe mit Prinzession Euphrosyne, einer Tochter des Kaisers Isaac II. Angelos, an den Hof der orthodoxen Fürsten von Halytsch (Ukraine) gelangt. Prinzessin Euphrosyne war die zweite Frau des Kiewer Großfürsten Roman im 12. Jahrhundert. Auf einer goldenen Plakette an dem - bei der Brandkatastrophe geretteten - Reliquiar wird ausdrücklich der Name von Manuel I. Komnenos genannt. Der polnische König Kasimir III. "der Große" habe dieses Reliquiar erhalten, nachdem polnische Truppen im Jahr 1340 den Fürstensitz Lemberg erobert und geplündert hatten. Das Reliquiar sei nach Krakau gebracht und dem Kronschatz der polnisch-litauischen Wahlmonarchie einverleibt worden. Nach seiner Abdankung habe dann König Johann Kasimir (1609-1672) besonders kostbare Reliquiare aus dem Kronschatz mit sich nach Frankreich genommen. Nach seinem Tod erbte Anne de Gonzague (1616-1684) das Reliquiar. Die Dornenkronen-Reliquie wiederum soll bereits 1036 in Jerusalem verehrt worden sein. Nach dem Vierten Kreuzzug kaufte der französische König Ludwig IX. ("der Heilige") die Krone sowie die Spitze der Heiligen Lanze für eine astronomische Summe im Jahr 1238 dem Herrscher des Kreuzfahrerstaats am Bosporus, Kaiser Balduin II., der damals über Konstantinopel herrschte, ab. Für die Reliquien ließ Ludwig IX. der Heilige in Paris die 1248 fertiggestellte Sainte-Chapelle nach Vorbild der Pharos-Palastkapelle als neuen zentralen Mysterien-Schrein der Christenheit im gotischen Stil erbauen. Die Krone blieb bis zur Französischen Revolution dort. Während der Revolution wurde die Dornenkrone zum Schutz im Vatikan aufbewahrt. Dort wurde sie in zwei Teile getrennt. Der eine Teil verblieb bis heute im Vatikan. Victor-Augustin-Isidore Dechamps (1810-1883), Erzbischof von Mechelen und Primas von Belgien, soll ein Fragment aus der Krone im Vatikan gelöst haben und es mit seinem Kardinalssiegel als Echtheitsnachweis versehen haben. Am Montag wurde die Dornenkronen-Reliquie von dem Kaplan der Pariser Feuerwehr, Jean-Marc Fournier, gemeinsam mit Feuerwehrleuten aus der brennenden Kathedrale gerettet, wie der Bürgermeister des 15. Pariser Arrondissements, Philippe Goujon, am Dienstagnachmittag mitteilte. Sie wird nun vorerst im Pariser Rathaus aufbewahrt. Fournier gehört dem Ritterorden vom Heiligen Grab an, der auch in Österreich die Tradition der Verbindung mit der Kirche von Jerusalem, dem Heiligen Land und den Christen im Nahen Osten pflegt. Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuReliquie
| Top-15meist-gelesen
| |||||||||||
© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz |