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Marx-Bätzing-Kurs - Mega-Anstieg bei Kirchenaustritten in Deutschland26. Juni 2020 in Deutschland, 67 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Die deutschen Bistümer haben jährliche Kirchenstatistik veröffentlicht - Gottesdienstbesuche: Nur mehr 9,1 % - Kirchenaustritte stiegen v 216.078 auf 272.771 an - Bistum Limburg: Neuer Austrittsrekord - Regensburg/Passau: Relat. wenige Austritte
München (kath.net)
Die deutschen Bistümer haben heute die jährliche Kirchenstatistik für das vergangene Jahr veröffentlicht. Die Katholiken machen in Deutschland am Papier noch 27,2 Prozent der Gesamtbevölkerung aus (22.600.371 Kirchenmitglieder). Die Zahl der Pfarreien hat sich laut einer DBK-Aussendung auf 9.936 (2018: 10.045) verringert. Insgesamt gibt es 12.983 Priester (2018: 13.285), davon sind 6.460 Pfarrseelsorger (2018: 6.672). Der Gottesdienstbesuch lag 2019 bei 9,1 Prozent (2018: 9,3 Prozent). Die Zahlen beim Sakramentenempfang sind zurückgegangen. So lag die Zahl der kirchlichen Trauungen bei 38.537 (2018: 42.789), die Zahl der Taufen bei 159.043 (2018: 167.787), die Zahl der Erstkommunionen bei 166.481 (2018: 171.336) und die Zahl der Bestattungen bei 233.937 (2018: 243.705). Auch im Jahr 2019 musste die katholische Kirche bei den Eintritten und Wiederaufnahmen ebenfalls einen Verlust verzeichnen. So lag die Zahl der Eintritte bei 2.330 (2018: 2.442), die Zahl der Wiederaufnahmen bei 5.339 (2018: 6.303). Die Zahl der Kirchenaustritte ist in 2019 erneut angestiegen: 272.771 Menschen haben die katholische Kirche verlassen (2018: 216.078).
Bischof Georg Bätzing, der der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, meinte dazu in einer Stellungnahme: "An den heute vorgelegten statistischen Zahlen 2019 gibt es nichts schönzureden. Erneut und wie in den vergangenen Jahren müssen wir einen Rückgang beim Empfang der Sakramente feststellen. Der Prozess der Erosion persönlicher Kirchenbindung zeigt sich dort besonders deutlich. Natürlich sind die Rückgänge auch demographisch bedingt, sie zeigen aber zunächst einmal auch die Tatsache, dass wir trotz unseres konkreten pastoralen und sozialen Handelns eine Vielzahl von Menschen nicht mehr für das kirchliche Leben motivieren. Besonders belastend empfinde ich die sehr hohe Zahl von Kirchenaustritten. Wir bedauern jeden Kirchenaustritt und wir laden jeden, der gegangen ist oder gehen will, ein, mit uns zu sprechen. Die Kirchenaustrittszahl zeigt, dass die Entfremdung zwischen Kirchenmitgliedern und einem Glaubensleben in der kirchlichen Gemeinschaft noch stärker geworden ist.."
Reaktionen aus den Bistümern:
Bistum Regensburg:
Iim Bistum Regensburg haben 10.655 Menschen den Austritt aus der katholischen Kirche erklärt. Das entspricht einer Quote von 0,93 % im Verhältnis zur Gesamtmitgliederzahl von 1.143.030 Katholiken. Im Bistum Regensburg stehen in diesem Jahr erneut vier Personen zur Verfügung, um mit Menschen, die einen Austritt erwägen oder die ausgetreten sind, über Zweifel, Fragen oder Beschwerden zu sprechen. Bitte zögern Sie nicht, anzurufen. Die Aktion beginnt am heutigen Freitag, 26. Juni.
https://www.bistum-regensburg.de/news/dioezese-startet-erneut-aktion-austrittstelefon-frauen-und-maenner-stehen-fuer-gespraech-und-kritik-zur-verfuegung-7530/ 
Erzbistum Köln
Generalvikar Dr. Markus Hofmann reagierte betroffen auf die Entwicklung: „Immer schmerzlicher wird deutlich, dass unser Glaube viele Menschen offenbar nicht mehr erreicht. Um es genauer zu formulieren: Wir müssen selbstkritisch feststellen, dass wir zu wenig überzeugend leben und zu wenig Attraktivität ausstrahlen. Zugleich haben gerade in der Corona-Krise viele Menschen ganz praktisch erfahren, dass ihnen Christen geholfen haben – und zwar erkennbar aus ihrem Glauben heraus."
Optimistisch fügte Hofmann daher hinzu: „Das hat Kirche als das gezeigt, was sie sein soll und will: helfend, begleitend, unterstützend, förderlich. Die schlichte Erfahrung war: Glaube hilft leben. Es muss uns deshalb auch dauerhaft wieder gelingen, Tat und Wort mehr in Übereinstimmung zu bringen.“ (pek200626)
Bistum Passau
„Diese Zahlen zeichnen ein klares Bild“, so Bischof Stefan Oster angesichts des erneuten Rückgangs, der zahlenmäßig dem Verschwinden eines ganzen Pfarrverbandes im Bistum Passau gleichkommt. „Der gesellschaftliche Trend zur Entkonfessionalisierung geht in unserem Land ungebrochen weiter“, erläutert der Bischof. „Dennoch habe ich Hoffnung: Ich durfte gerade in dieser Zeit der Pandemie erleben, wie viele Menschen Sehnsucht hatten nach Stärkung des Glaubens und solidarischem Handeln. Das Evangelium bleibt lebendig, aber uns bleibt die Aufgabe, nach Wegen zu suchen, wie wir es in diese veränderte Welt und Zeit hineinsagen und hineinleben können.“
Auffällig ist in der diesjährigen Statistik auch die geringe Anzahl der Firmungen, die insgesamt nur 28 Sakramentenspendungen umfasst. Das liegt an dem neuen Konzept der Firmung ab 16, das im Bistum Passau von Bischof Oster ins Leben gerufen wurde. Wurden 2018 noch 3703 Mädchen und Jungen gefirmt, so waren es 2019 lediglich 28 Menschen. „Hier ist die Statistik wenig aussagekräftig, weil wir bis auf ganz wenige Ausnahmen vor allem bei Erwachsenen, gar keine Firmungen durchführen – sondern warten, bis die Firmlinge 16 Jahre alt sind“, so der Bischof, dem es wichtig ist, dass dem Schritt zur Firmung eine freie Entscheidung der jungen Menschen zu Grunde liegt. Sie sollen verstehen, für was sich entscheiden und selber erspüren, was Glaube bedeutet und in ihrem Leben bewirken kann.
Bistum Augsburg
„Ich gebe zu: Diese Zahlen sind für mich Impuls und zugleich Anlass zur Sorge“, kommentiert Bischof Dr. Bertram Meier diese statistischen Daten. „Ich bin erst wenige Wochen im Dienst. Aber schon jetzt ist für mich klar, dass die Weitergabe des Glaubens und die Hilfe zum Leben zentrale Aufgaben meiner Amtszeit sein müssen“, kündigt Bischof Bertram an. Er wolle nicht über die Gründe spekulieren, die zu den zahlreichen Kirchenaustritten führten. Aber sie seien für ihn genauso Grund zur Nachdenklichkeit wie der schleichende Rückgang der sonntäglichen Gottesdienstbesucher in den vergangenen Jahren: „Selbstkritisch müssen wir uns fragen: Was bieten wir den Leuten an? Womit speisen wir sie ab? Wie steht es um unsere Glaubwürdigkeit? Sind wir lebensrelevant?“
Es handele sich hier für ihn um sehr grundsätzliche Fragen kirchlichen Lebens. „Wie kann es uns gelingen, wieder die Herzen der Gläubigen zu erreichen und ihnen den Glauben, den Sinn für ihr Leben zu vermitteln?“ Er spreche dabei bewusst von „uns“, denn das könne der Bischof nicht allein. „Und so bin ich trotz allem zuversichtlich: Die Kirche hat in unserer Heimat eine Vergangenheit, die bis in die Zeit der Römer zurückreicht. Deshalb wird sie auch Zukunft haben“, blickt er nach vorne. Es werde immer Menschen geben, die für ihren Glauben Zeugnis ablegen. Als Beispiel nennt er die heilige Afra. „Als eine unserer drei Bistumspatrone ist sie uns zur Mutter im Glauben und zur glaubwürdigen Zeugin des Evangeliums geworden“, so der Bischof.
Erzbistum Bamberg
Nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick bilden die Zahlen eine gesellschaftliche Entwicklung ab, die man realistisch sehen und der man zugleich engagiert begegnen müsse. Der Rückgang entspreche der Prognose von Demographen und Statistikern, die voraussagen, dass sich die Zahl der Christen bis zum Jahr 2060 in Deutschland halbieren könnte. Diese Entwicklung müsse schon heute bei allen Entscheidungen und Weichenstellungen für die Zukunft im Blick sein. Vor allem müssten sie als Auftrag für die authentische Verkündigung des Evangeliums, für lebensdienliche Gottesdienste und für eine Caritas, die sich der hilfsbedürftigen Mitmenschen annimmt, verstanden werden, so der Erzbischof.
„Die früher für viele selbstverständliche Zugehörigkeit zur Kirche wird heute vielfach hinterfragt, der Kirchenaustritt als Reaktion auf Skandale und Kritik an Fehlentwicklungen ist für viele Menschen heute eine selbstverständliche Option“, sagte Schick. Oft sei auch in einer finanziell angespannten Situation der Kirchenaustritt die Folge einer persönlichen Kosten-Nutzen-Entscheidung.
Bistum Limburg
Im Bistum Limburg sind 2019 9.439 Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten. Das sind 1.459 Personen mehr als im bisherigen Rekordjahr 2013 (7.980). 2018 waren es 7.791 Menschen. Das geht aus der Kirchlichen Statistik hervor, die das Bistum Limburg am Freitag, 26. Juni, veröffentlicht hat. Die Zahl der Katholiken im Bistum sank wegen der Austritte und demografischen Entwicklung auf 593.031 Katholiken (2018: 608.080). Damit leben im Bistum Limburg, zu denen Teile von Hessen und Rheinland-Pfalz gehören, etwa 15.000 Katholiken weniger als 2018. Der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung sank auf 23,7 Prozent. (2018: 24,3 Prozent). Das Bistum ist weiter stark international geprägt: 98.159 Katholiken sind ohne deutschen Pass. Das ist etwa jeder sechste Katholik.
Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich beim Sakramentenempfang weiter fort: Die Zahl der Gottesdienstbesucher ging auf 51.131 Personen (2018: 54.202) zurück. Der Anteil fiel auf 8,62 Prozent (2018: 8,91 Prozent). Die Zahl der Gottesdienstteilnehmer wird durch eine Zählung an zwei normalen Sonntagen im Kirchenjahr ermittelt. 2018 gab es im Bistum Limburg 3.545 Taufen (2018: 3.810), die Zahl der Erstkommunionen blieb mit 4.473 verhältnismäßig konstant (2018: 4.510). Gefirmt wurden 3.190 Personen (2018: 3.269). 904 Paare spenden sich das Ehesakrament (2018: 986). 6.173 Katholiken wurden bestattet (2018: 6.272). 68 Personen traten zur katholischen Kirche über (2018: 78). 225 Menschen wurden wieder in die Kirche aufgenommen (2018: 253).
Bistum Münster
Der Bischof von Münster, Felix Genn, erklärt zu den Zahlen: „Die Zahlen, die wir jetzt vorliegen haben, sind auf dem Hintergrund der Situation im vergangenen Jahr beziehungsweise den beiden vergangenen Jahre 2018 und 2019 zu lesen. Mittlerweile hat sich durch die Corona-Krise die Situation noch einmal völlig verändert, so dass es erst recht schwierig ist, eine Erklärung zu geben, warum im Jahre 2019 die Zahl der Kirchenaustritte auf einen solch hohen Stand gestiegen ist. Eines ist klar: Sowohl vor wie auch nach Corona erleben wir in Deutschland den Übergang zu einer neuen Gestalt von Kirche.
Ich kann nur vermuten, was die Menschen auch 2019 bewegt hat, ihren Kirchenaustritt zu erklären: Es hat sicherlich immer noch mit dem Bekanntwerden von Verbrechen sexuellen Missbrauchs und dem Umgang damit, vor allem mit den verletzten Personen, von Seiten der kirchlichen Verantwortungsträger zu tun. Außerdem stellt sich die Kirche in unserem Land angesichts der vielen Diskussionen um innerkirchliche Reformfragen sehr zerrissen und nicht in großer Einigkeit dar.
Für viele Menschen spielen die Gemeinschaft der Kirche und das, was sie an Verkündigungsgehalt zu bieten hat, einfach keine Rolle mehr. Für ein gutes und gelingendes Leben erscheint vielen Kirche verzichtbar und nicht mehr relevant. Umso mehr kann ich nur wiederholen, was ich auch in den zurückliegenden Jahren gesagt habe: Wie können wir Menschen überzeugen, dass der Glaube an Jesus Christus und Glauben in Gemeinschaft das Leben bereichern?
Statistik und Quote aller Bistümer - Alle Infos im kathTube-Link - Kardinal Marx toppt mit Austrittszahlen sogar die Protestanten! Mehr dazu auf kathtube:
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