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ÖKT - Drei Buchstaben beschreiben den Zustand der Kirche

17. Mai 2021 in Kommentar, 26 Lesermeinungen
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Der ÖKT ist vorbei. Die große Provokation ist ausgeblieben. Es bleiben Bilder, die dramatisch die Harmlosigkeit und Systemkonformität der Funktionärskirche zeigen - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Bonn (kath.net)

Drei Buchstaben stehen als Symbol für den Zustand der Kirche in Deutschland: ÖKT. Eine halbvirtuelle Veranstaltung, die von Frankfurt ausgehend ökumenische Signale in die Welt senden sollte. Seht her, so die Botschaft, die Kirchen wachsen von unten zusammen. Wir sind schon mal eins.

Verbot von Interkommunion? How dare you? Nimm dies, ewiggestriges Lehramt! Und so geht heute ein Bild durch die wenigen Medien, welche den ÖKT überhaupt wahrgenommen haben, wie sich ein Präsident des Zentralkomitees der Katholiken an einem protestantischen Selbstbedienungsabendmahl beteiligt. Sonst noch was? Die wichtigste Botschaft ist die Rettung des Klimas. Eine CDU – Kanzlerin macht fast unverhohlen Werbung für die Konkurrenzpartei und niemand ruft nach Parteiausschluss. Ein ÖKT mit ein bisschen Politik, ein bisschen Stichelei gegen Konservative, die an dem Spektakel nicht einmal in ihren dunkelsten Alpträumen teilnehmen würden und der Beweis: Ein Kirchentag kann online stattfinden. Spart Kosten, spart Klima und letztendlich spart es Nerven.

Im Grunde ist damit alles gesagt. Die Harmlosigkeit der Kirchen im System ist bestens unter Beweis gestellt. Niemand eckt an, niemand verkündet Drohbotschaften (wenn man vom Klima absieht) und niemand gibt den Spielverderber. Auf den Podien bestätigt man sich höflichst gegenseitig seiner guten Meinung und alle haben sich lieb.


Derweil gingen in Deutschland Massen auf die Straße um gegen Israel zu protestieren, das sich gegen einen feigen Angriff auf seine Bevölkerung verteidigt. Antisemitistisches Gebrüll auf deutschen Straßen ist ein Greuel. Doch wer ehrlich zu sich selber ist, hat es längst erwartet. Wo war die große ÖKT- Solidaritätskundgebung mit unseren jüdischen Brüdern und Schwestern? Wo war die Verurteilung von Antisemitismus auf deutschen Straßen?

Unser Land steckt in einer politischen Krise, deren Folgen wir noch kaum abschätzen können. Auf Grund der politischen Infektionsschutzmaßnahmen stehen uns Kollateral- und Folgeschäden in noch nicht absehbaren Ausmaßen ins Haus. Menschenfeindliche Maßnahmen, die ohne Protest oder auch nur den Versuch einer gebotenen Gegenwehr auch in kirchlichen Häusern rigoros umgesetzt wurden. Hinterfragt das mal einer? Kinder, die auf Grund der Maßnahmen traumatisiert und verhaltensgestört sind. Ein Bildungsdesaster vor allem für Kinder aus bildungsfernen Schichten. Dagegen Infektionsschutz für Reiche, Ausgeliefert sein für Arme. Vor einiger Zeit hat sich jemand die Mühe gemacht, die Inzidenzen von Villen- und Hochhaussiedlungen zu vergleichen. Wochenlange Inzidenz von 0 in den Villen und 500 und mehr in den Hochhäusern. Das ist nur eine kleine Auswahl der Folgen der allgemein als Coronakrise bezeichneten Situation. Die Kirche könnte eine mächtige Stimme in der Gesellschaft sein, um auf solche Probleme hinzuweisen. Die Kirche könnte vieles besser machen. Eine Debatte anzuzetteln wäre ein Anfang. Nichts! Schweigen im Walde.

In Deutschland sind Christen schon lange keine Mehrheit mehr. Auch wenn die Mehrheit noch getauft ist. Nach paulinischer Lehre gehören Glaube und Taufe dazu, um sich Christ nennen zu dürfen. Eine sinnentleerte Welt breitet sich grau und traurig aus. Eine Kultur des Todes am Anfang und am Ende des Lebens ergreift Besitz von der Gesellschaft. Es müsste ein missionarischer Ruck durch die Kirche gehen. Das Evangelium müsste in diesem Land in jeder Straße verkündet werden.

Stattdessen gibt man sich einer solcherart selbstreferentiellen Veranstaltung hin, die selbst hinsichtlich der geplant-gewollten Provokationen nur noch Rohrkrepierer zu produzieren vermag. Bitte, nehmt doch noch Plätzchen hier, kostet noch ein Schlückchen Wein beim Mitbewerber, macht noch ein paar hübsche Fotos, wie ihr euch kreuz und quer segnet. Es interessiert einfach niemanden mehr. Weil es niemandem mehr etwas sagt.

Es ist wie in dem Gedicht „Hybris“ von Dagmar Nick, welches man so lesen kann, als beschreibe es die Glaubensentkernung der Gesellschaft. Am Ende lässt auch die Protagonisten dieser Kirche der Tod kalt und die Ausgrenzung von - im Sinn der Kirche -gläubigen Menschen hat durchaus auch einen Touch von Gewalt.

So darf man am Ende den Protagonisten des ÖKT zu ihrem Event gratulieren. Die verfasste Kirche in Deutschland, die katholisch und evangelisch nicht mehr unterscheidet, ist endgültig domestiziert und harmlos geworden. Fehlt eigentlich nur noch ein hübscher Name für das neue Konstrukt. Wie wäre es mit Deutsche Ökumenische Kirche?

 

VIDEO: Mons. Reichart - Predigt - 15. Mai - Wenn unter dem Schlagwort 'Reform' ein neuer Glaube eingeführt werden soll...

 


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