Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Skandal in München
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  5. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  6. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  7. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  11. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  12. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  13. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  14. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  15. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“

Gianna und das Trinkjoghurt

22. September 2023 in Kommentar, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nimm dir zehn Sekunden Zeit für Gott und lass dich überraschen. Benedicta am Freitag von Petra Knapp.


Linz (kath.net) Erst am Tag darauf beim Frühstück begriff ich, dass es kein Zufall gewesen war. Hätte der Zug von Kiel nach Hamburg nicht Verspätung gehabt, dann wären wir nicht in den Edeka-Shop gelaufen, um ein Trinkjoghurt zu holen. Wir hätten den Mülleimer nicht gesucht, die S-Bahn nicht versäumt, und mein Sitzplatz wäre nicht 17E gewesen. Und nie hätte ich Gianna kennen gelernt.

Sie grinst halbherzig, als ich mich neben sie quetsche. Ich zerre meine engen Stiefeletten von den Füßen, wie beim Sicherheitscheck, wo diese Beamtin meine verschwitzten Socken abtastete, als bekäme sie dafür extra bezahlt. Mein Mann scherzt laut über das Chaos der Deutschen Bahn. Ich versinke im Sitz. Sie lacht ungeniert. So lernen wir uns kennen.

Es hätte bessere Momente gegeben, denke ich noch immer. Übers echte Leben rede ich bei einem Glas Wein, gestylt, parfümiert und entspannt. Jetzt kleben wir aneinander. Ich und Gianna, die sagt, dass sie gut zuhören kann und die ihre Fragen rausknallt wie ein Feuerwerk. Vom Business kommen wir rasch ins Private. Sie findet nichts belanglos oder langweilig, sie will mehr wissen und noch mehr.


Da hakt mein Mann ein, lange und laut, und ich funkle ihn dezent an. Sie grinst und findet es lustig, wie wir so ticken. Ich mustere ihr Gesicht und im Hintergrund flammt der Blitz auf. Es rumpelt und ruckelt. Meine klebrigen Hände tasten nach dem billigen Plastikbecher, der am Boden herumrollt.  Gianna erzählt, dass sie jede Woche fliegt und alles komplett harmlos sei.

Heute denke ich mir, dass diese 120 Minuten genau berechnet waren, die wir im Flieger festsaßen. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ein göttlicher Moment, in den zwei nervenaufreibendsten Stunden der letzten fünf Tage, wo wir reisten, und wo die Gespräche harmlos plätscherten wie die Wellen und der Erdbeer-Daiquiri im bequemen ledernen Drehsessel mich einlullte.

Endlich landen wir auf der regennassen Piste. Wussten nicht, dass wir noch 25 Minuten auf den Shuttle-Bus warten mussten, und während hektisch nach Koffern und verloren gegangenen Handtaschen gekramt wurde, stellte Gianna die Frage nach Gott. Ihr seid gläubig, echt jetzt? So etwas habe sie noch nie gehört, dass es einen lebendigen Gott gibt, der dein Herz anrührt, der dich heilen und befreien will.

Während wir uns durch den engen Gang nach draußen zwängen, erzählen wir, wie wir Gott brauchen, damit wir ein erfülltes, sinnvolles Leben führen können und überhaupt gibt es da noch ganz viel zu sagen. Im zugigen Gang tippe ich noch schnell Giannas Nummer in mein Handy. „Wir hören voneinander! Bis bald!“, winke ich ihr zu und dann ist sie um die Ecke gebogen mit ihrem kleinen Koffer.

Tage darauf sitze ich unmotiviert im Gottesdienst, widersprüchliche Gefühle fliegen wie ein Bumerang hin und her, der Alltag hat sich fest wie ein Korsett um mich geschlossen. In allen Umständen und Ereignissen unseres Lebens sollen wir Gott erkennen und seinen Willen tun, schrieb Franz von Sales. Wie Sandburgen würden uns vieles am Ende unseres Lebens erscheinen, mit Mühen gebaut und mit einer Handbewegung zerstört.

Am Ende komme ich immer auf die gleiche Frage zurück: Was hat Bestand angesichts der Todesstunde? Am Abend, während ich diese Zeilen schreibe, läuft der Film der „Real Life Guys“ an, der den christlichen YouTuber Philipp Mickenbecker porträtiert, der mit 23 Jahren an Krebs starb. Gezeigt wurden die letzten drei Monate seines Lebens, in denen Philipp bis zum letzten Atemzug am Glauben festhält.

Was für ein starker Zeuge für die Hoffnung, die alles überwindet! Ja, Gott ist real. Er ist die Superpower, die dir jede Zukunftsangst nimmt, weil er selber deine Zukunft ist. Er stoppt deine Odyssee und bringt dich ruhig nach Hause. Jede Minute, die du in deine Beziehung mit Gott investierst, verändert sofort dein Leben. Nimm dir jetzt zehn Sekunden Zeit und bete, dass Gottes Wille in deinem Leben geschehe. Und dann lass dich überraschen…


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Skandal in München
  6. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  7. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  8. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  11. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  12. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  13. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  14. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  15. Konklave: Schwarzer Rauch erst um 21.00 Uhr

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz