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Bätzing bleibt beratungsresistent, reagiert stinksauer auf „unbrüderliche“ Kritik aus Polen

28. November 2023 in Weltkirche, 52 Lesermeinungen
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DBK-Vorsitzender schreibt offiziellen Beschwerdebrief an polnischen Erzbischof Gądecki: „Mit welchem Recht urteilt der Vorsitzende der Bischofskonferenz einer bestimmten Kirche über die Katholizität einer anderen Ortskirche und ihres Episkopats?“


Bonn-Warschau (kath.net/pl) Getroffene Hunde bellen. Das mag manchen in den Sinn kommen, wenn er den völlig empörten Brief des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing (Limburg), liest. Bätzing reagiert auf Grundsatzkritik des Präsidenten der Polnischen Bischofskonferenz (KEP) am deutsch-synodalen Weg, die dieser am 9. Oktober (also kurz nach Beginn der Bischofssynode) an Papst Franziskus geschrieben hatte. Darin warnte Gądecki sehr grundsätzlich vor den drei Punkten Demokratisierung der Kirche, Veränderung der kirchlichen Sexualmoral einschließlich der Segnung gleichgeschlechtlicher Verbindungen, Diakonen- und Priesterweihe für Frauen (kath.net hat berichtet).

Bätzing schreibt nun in seinem Brief, der kath.net nur auf polnisch (Quelle: Warschauer Tageszeitung „Rzeczpospolita“, siehe Link) vorliegt (alle Zitate sind also Rückübersetzungen aus dem Polnischen), dass er Gądeckis Brief vom 9. Oktober mit „Bestürzung und großer Enttäuschung“ zur Kenntnis genommen habe. Dies sei „unbrüderliches Verhalten“, obendrein habe Gądecki Bätzing in ihren persönlichen Begegnungen während der vatikanischen Bischofssynode nicht persönlich über seinen Brief informiert, so zumindest Bätzings nicht nachprüfbare Behauptung.

Bätzing schrieb wörtlich: „Allerdings stelle ich mir die Frage, nach welchem Recht der Vorsitzende der Bischofskonferenz einer bestimmten Kirche es wagt, über die Katholizität einer anderen Kirche und ihres Episkopats zu urteilen. Lassen Sie mich daher klar zum Ausdruck bringen, dass ich den Brief des Erzbischofs als eine gewaltige Überschreitung seiner Befugnisse betrachte.“

Immerhin seien die Texte, die (nach Bätzings Darstellung) von Deutschland aus am 29. September an die Bischöfe weltweit versandt worden seien (also noch vor Beginn der Bischofssynode), nur aus Gründen der „Transparenz über die Ergebnisse des Synodalen Weges“ versandt worden. In den Texten sei „nirgendwo die Absicht zu finden, eine Revolution in der Weltkirche durchzuführen“.


Aus der Kritik von Erzbischof Gądecki daran, dass mittels des deutsch-synodalen Weges möglicherweise „demokratische Grundsätze in die Kirche eingeführt werden“ könnten (so die Beschreibung durch Bätzing), hangelt sich Bätzing voran zu der Aussage: „Ich bin besorgt über die distanzierte Haltung des Erzbischofs gegenüber der modernen parlamentarischen Demokratie, für die neben den Grundsätzen der verfassungsmäßigen Ordnung, der Volkssouveränität, der Rechtsstaatlichkeit, der Gewaltenteilung, des Minderheitenschutzes und des Wohlfahrtsstaates besonders wichtig sind Anerkennung der Menschenwürde und der Menschenrechte.“ Dass „Kirche“ und „Staat“ möglicherweise unterschiedliche ideale Organisationsprinzipien haben könnten, erwähnt Bätzing nicht.

Wörtlich schreibt Bätzing: „Um weitere Missverständnisse am Ende dieser Ausführungen zu vermeiden, möchte ich betonen, dass die zahlreichen Berührungspunkte zwischen dem Synodalen Weg der Katholischen Kirche in Deutschland und der [vatikanischen] Bischofssynode sowohl thematisch als auch perspektivisch nicht darauf zurückzuführen sind, dass deutsche Bischöfe den Weltepiskopat oder die Bischofssynode unterwandert, indoktriniert oder sogar korrumpiert haben.“ Dann wird Bätzing explizit: „Solche Ideen gehören einfach in den Bereich komplexer Verschwörungstheorien.“

Kam wirklich nur Kritik aus Polen?

Beim Lesen von Bätzings Brief könnte man den Eindruck gewinnen, dass Erzbischof Gądecki eigentlich als einziger Kritik am deutsch-synodalen Weg äußere und damit nur eine skurrile Sondermeinung an den Papst geschickt hätte. Bätzing wörtlich: „In seinem fast dreiseitigen Brief beurteilt der Erzbischof nicht nur die 326-seitige Textsammlung, sondern insbesondere den über drei Jahre währenden Synodalen Weg der Katholischen Kirche in Deutschland, an dem Tausende von Gläubigen, Hunderte von Menschen aus verschiedenen Fachdisziplinen sowie alle Bischöfe der Kirche in Deutschland beteiligt waren.“

Bätzing unterschlägt, dass durchaus einige deutsche Bischöfe den Synodalen Weg nicht mehr mitzutragen gewillt sind. Er unterschlägt die Kritik aus Deutschland (bsp. durch die Initiative „Neuer Anfang“ (Link)) und von vielen besorgten Gläubigen vor Ort in ihren Gemeinden, die sich oft genug mundtot gemacht fühlen. Er unterschlägt, dass neben der Polnischen Bischofskonferenz sich auch schon die Nordische Bischofskonferenz genötigt gesehen hatte, sich im März 2022 mit einem Brief an Bischöf Bätzing zu wenden, in welchem sie ihre Grundsatzkritik am deutsch-synodalen Weg ausdrückte (siehe Link). Weltweit haben viele weitere Bischöfe und Theologen ihre Kritik öffentlich gemacht.

Pech für Bätzing...

Pech für Bätzing ist obendrein, dass er beim Abfassen seines Briefes nicht wissen konnte, dass auch ein aussagekräftiger Brief von Papst Franziskus geschrieben worden war. Nicht nur Bätzings Brief datiert auf den 21. November - sondern an diesem Tag wurde der Brief von Papst Franziskus an vier deutsche Katholikinnen (darunter drei Professorinnen) öffentlich bekannt, in welchem er mitteilt, dass er die Sorge dieser Frauen teile (Link). Der Papst wörtlich: „Auch ich teile diese Sorge über die inzwischen zahlreichen konkreten Schritte, mit denen sich große Teile dieser Ortskirche immer weiter vom gemeinsamen Weg der Weltkirche zu entfernen drohen. Dazu gehört zweifelsohne auch die von Ihnen angesprochene Konstituierung des Synodalen Ausschusses, der die Einführung eines Beratungs- und Entscheidungsgremiums vorbereiten soll, das in der im entsprechenden Beschlusstext umrissenen Form mit der sakramentalen Struktur der katholischen Kirche nicht in Einklang zu bringen ist und dessen Einrichtung vom Heiligen Stuhl daher mit dem Schreiben vom 16. Januar 2023, das ich in spezifischer Form approbiert habe, untersagt wurde“. (Nebenbemerkung: Der Briefwechsel dieser vier Frauen mit Papst Franziskus wurde inzwischen vom "offiziell nicht offiziellen Portal der Katholiken in Deutschland" (Link) mit folgender Schmähüberschrift eines Kommentars verunglimpft: "Vier Frauen für ein Halleluja und ihre obrigkeitsgeilen Erwartungen", eine öffentliche Kritik Bätzings daran ist allerdings nicht zu erwarten. Das kirchensteuerfinanzierte Portal hat inzwischen nach erheblicher Kritik in den sozialen Netzwerken die Überschrift etwas entschärft.)

Praktisch zeitgleich zum Papstbrief liefen auch schon die Vorbereitungen zum Brief des vatikanischen Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin an die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles - erneutes Pech für Bätzing, dass der Vatikan ihn ebenfalls nicht im Vorfeld informien wollte. Mit Datum vom 23. Oktober schmettert Parolin (Link) in seinem absolut offiziellen Schreiben deutsch-synodalen Ansätze zur Frauenpriesterweihe und zur kirchlichen Ehe gleichgeschlechtlicher Paare ab. Obendrein mahnt Parolin ein: „In Anbetracht des bisherigen Verlaufs des deutschen Synodalen Weges muss man sich zunächst vergegenwärtigen, dass gerade ein universaler synodaler Weg stattfindet, der vom Heiligen Vater einberufen worden ist. Daher ist es notwendig, diesen Weg der Weltkirche zu respektieren und den Eindruck zu vermeiden, dass parallele Initiativen im Gange sind, die dem Bemühen um ein ‚gemeinsames Unterwegssein‘ gleichgültig gegenüberstehen.“

Wie gesagt, so mancher mag denken: Getroffene Hunde bellen.


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