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| ![]() Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»vor 47 Minuten in Kommentar, keine Lesermeinung Frag den Theologen – „Wenn wir uns fragen, ob Tiere in den Himmel kommen, so sollten wir uns zuerst fragen, was die christliche Lehre mit der Rede vom Himmel eigentlich meint.“ Heiligenkreuz (kath.net/Antonius) kath.net übernimmt den Beitrag „Vom Kosmos zum Logos?“ von Pater Prof. DDr. habil. Dominikus Kraschl OFM (Link) aus dem „Antonius“ in voller Länge und dankt der Zeitschrift der österreichischen Franziskaner für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung. Lieber P. Dominikus: Kommen Tiere in den Himmel? (Helena, Graz) P. Dominikus: In letzter Zeit mehren sich Stimmen, die diese Frage vorsichtig bis entschieden bejahen. Dazu gehören nicht nur Tierfreunde, die sich einen Himmel ohne ihr geliebtes Haustier nicht vorstellen können, sondern auch akademische Theologen wie etwa der Linzer Moraltheologe und Umweltethiker Michael Rosenberger. Ein Himmel voller Tiere? Befürworter verweisen gerne auf eine Stelle aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer, der zufolge die ganze Schöpfung seufzt, bis sie von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes befreit wird (Röm 8,21f). Ferner findet sich im Jesajabuch eine utopische Friedensvision, der zufolge Wolf und Lamm friedlich zusammenleben, Löwen Stroh fressen und Kinder gefahrlos mit Giftschlangen spielen (Jes 11,6-9). Schließlich wird argumentiert, ein Himmel ohne Tiere sei kein Himmel: die Tiere seien Teil unserer Lebensgeschichte und der Himmel ein Ort der Liebe. Martin Luther soll in seinen Tischreden sinngemäß gesagt haben, sein Hund Tölpel werde mit ihm im Himmel sein – womit er wohl auf dessen ungeteilte Treue anspielte. Wenn wir uns fragen, ob Tiere in den Himmel kommen, so sollten wir uns zuerst fragen, was die christliche Lehre mit der Rede vom Himmel eigentlich meint. Was meinen wir mit Himmel? Theologisch bezeichnet die Rede vom Himmel die unverlierbare, vollendete, freudvollste Gemeinschaft mit dem dreipersonalen Gott. Einer solchen Gemeinschaft sind nur Personen fähig, d. h. mit Vernunft, Freiheit und Liebesfähigkeit begabte Wesen. Nun sind Tiere aber keine Personen, was gegen die Auffassung spricht, sie könnten in den Himmel kommen. Damit wäre nicht in Abrede gestellt, dass unsere Erfahrungen mit Tieren ein Teil unserer Lebensgeschichte sind, die wir im Himmel nicht einfach abstreifen. Am Ende werden wir nicht ohne, sondern mit unseren individuellen Lebensgeschichten vollendet. Unsere guten Erfahrungen mit Tieren können im Licht des Glaubens so etwas wie ein Gleichnis des Himmels sein und werden einst zur vollendeten Gestalt unseres Lebens gehören. Himmel ohne Tiere? Zu bedenken ist darüber hinaus: (a) Bei Tieren, die in den Himmel kommen, scheinen Befürworter vor allem an liebgewonnene Haustiere, nicht aber an Lebewesen wie Blattläuse, Gewürm oder Kakerlaken zu denken. Lässt sich eine nicht-willkürliche Grenze ziehen zwischen himmelsfähigen Tieren und solchen, die es nicht sind? Und macht es überhaupt Sinn, von Löwen und Giftschlangen losgelöst von ihrer natürlichen Umwelt und ihrem natürlichen (Fress)Verhalten zu sprechen? (b) Wir haben gesehen: Himmel bedeutet wesentlich Vollendung. Aber lässt sich einsichtig machen, ein Tier wie etwa ein Frosch oder die von ihm gefressene Fliege wäre überzeitlicher Vollendung fähig? (c) Die Berufung auf den Römerbrief ist ebenfalls problematisch: Paulus spricht von der ganzen Schöpfung. Sie umfasst aber nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen, Atome, Sterne und Artefakte wie Wolkenkratzer oder U-Boote. Kommen sie auch in den Himmel? Die Befreiung bezieht er zudem auf die Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes: die Schöpfung soll offenbar im Hinblick auf die Kinder Gottes befreit werden. (d) Paulus lehrt an anderer Stelle, dass die Gestalt dieser Welt vergeht (1 Kor 7,31). Wenn die Ewigkeit mehr als nur eine Verewigung des Zeitlichen sein soll, dann sind wohl nicht alle Gestalten und Arten von Geschöpfen für die Ewigkeit bestimmt. Gemäß kirchlicher Lehre besitzt nur der Mensch, der Gottes Ebenbild ist, eine unmittelbar geschaffene, geistig-vernünftige, nicht aus Teilen zusammengesetzte und daher unteilbare, unzerstörbare, unsterbliche Seele (KKK Nr. 336). Was lehren die Meisterdenker? Die Meisterdenker der Kirche von Augustinus über Thomas von Aquin, Hans Urs von Balthasar bis hin zu Papst Benedikt XVI. verwarfen die Vorstellung eines Himmels voller Tiere. In der Tat: Meint Himmel vollendete Liebesgemeinschaft mit dem Gott, der die freudvollste Liebe ist, so ist eigentlich nicht zu sehen, was es bedeuten könnte, dass Tiere in den Himmel kommen. Prof. DDr. habil. Dominikus Kraschl OFM lehrt Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz und am Internationalen Theologischen Institut Trumau. 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