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Kardinal Parolin bei der UN: Abtreibung gehört nicht zu den „reproduktiven Rechten“

24. September 2024 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
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Vatikan-„Außenminister“ bei Rede vor der UN: In Bezug auf „Gender“ versteht der Heilige Stuhl diesen Begriff als „basierend auf der biologischen Geschlechtsidentität, die männlich oder weiblich ist“.


New York (kath.net) Der Staatssekretär des Vatikans, Kardinal Pietro Parolin, sprach auf der 79. Sitzung der UN-Generalversammlung. In seiner Rede verwies Kardinal Parolin auf den UN-Zukunftspakt, u.a. auf die Themen Abtreibung, Geschlecht und das sogenannte „Reproduktionsrecht“. Dies nehme der Heilige Stuhl zur Kenntnis, Parolin äußerte jedoch Vorbehalte gegen einige der verwendeten Begriffe.

Erstens die Begriffe „sexuelle und reproduktive Gesundheit“ und „reproduktive Rechte“. Er sagte, der Heilige Stuhl sei der Ansicht, dass sich diese Begriffe auf ein ganzheitliches Gesundheitskonzept beziehen, das auf seine oder ihre Weise den Menschen in seiner Gesamtheit aus Persönlichkeit, Geist und Körper umfasst und das die persönliche Reife in der Sexualität und in der gegenseitigen Liebe und Entscheidungsfindung fördert. Er verwies auf die eheliche Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau im Einklang mit moralischen Normen. Der Heilige Stuhl betrachtet Abtreibung oder den Zugang zu Abtreibung oder Abtreibungsmedizinern nicht als Umsetzung dieser Konzepte. In Bezug auf „Gender“ versteht der Heilige Stuhl diesen Begriff als „basierend auf der biologischen Geschlechtsidentität, die männlich oder weiblich ist“, so die Darstellung von „Vatican News“ in der polnischsprachigen Ausgabe.


Außerdem thematisierte Parolin Handlungsbedarf besteht auch im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI), dem jüngsten Ergebnis einer „massiven Ausweitung der Industrietätigkeit und großer wissenschaftlicher Entdeckungen“. Diese Technologie bedürfe „dringend einer Regulierung“. Der Heilige Stuhl seinerseits „wünsche sich einen Regulierungsrahmen zur Ethik der künstlichen Intelligenz“, der sich unter anderem mit „Datenschutz, Haftung, Voreingenommenheit und den Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Beschäftigung“ befasst. „Das Gebot besteht darin, eine würdige Zukunft für alle zu gewährleisten und die notwendigen Bedingungen – einschließlich eines unterstützenden familiären Umfelds – zu schaffen, um das Wohlbefinden zu fördern, und gleichzeitig die unzähligen Herausforderungen Armut, Konflikt, Ausbeutung und Abhängigkeit anzugehen, die dies behindern.“

Parolin erinnert, dass der Vatikan das Streben nach Frieden anmahne und dass dieses Ziel „die Umsetzung einer allgemeinen Abrüstung und insbesondere die vollständige Abschaffung von Atomwaffen erfordert“. Weiterhin erinnert er daran, dass es weiterer Anstrengungen benötige, um die Armut zu bekämpfen.

Der Kardinal, der sich bis kommenden Montag, 30. September, in den USA aufhält, nimmt gemeinsam mit den im UN-Hauptquartier in New York versammelten Staats- und Regierungschefs am Zukunftsgipfel teil. Er wird anlässlich des 60. Jahrestages des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen die Heilige Messe feiern.

Foto: Kardinal Parolin während seiner Rede vor der UN © VaticanMedia


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Lesermeinungen

 Ostiarier 25. September 2024 
 

Rufer in der Wüste?

Die Rede ist ohne Zweifel richtig und es tut wohl, dass der Kardinalstaatssekretär das in dieser Klarheit verlautbart.
Ein leiser Zweifel bleibt: Wird die Rede außer in christlichen Medien überhaupt rezipiert? Ich habe in den sogenannten Qualitätsmedien jedenfalls wenig darüber gelesen und wenn, dann nicht an prominenter Stelle.
Gern sähe ich es, wenn meine Wahrnhmung hier falsch wäre, doch beschleicht mich der Verdacht, dass die Kirche durch ihre gegenwärtige bedauerleiche Neigung zur Selbstbeschäftigung in der Öffentlichkeit kaum mehr als relevante Meinung erscheint.


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 Versusdeum 24. September 2024 
 

Eine sehr gute und wichtige Rede,

die einiges klarstellt und an der man als katholischer Christ offensichtlich an keiner Stelle widersprechen kann. Der Gipfel der Perversion sind natürlich neben der staatlichen Finanzierung vorgeburtlicher Kindstötung deren Anerkennung als angebliches "Grundrecht" oder allen Ernstes gar als "Menschenrecht". Und dann wundert man sich, wenn niemand die Menschenrechte mehr ernstnimmt?


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