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| ![]() Der heilige Josef: Zeuge des göttlichen Bundes und Patron der Arbeitvor 21 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung Benedikt XVI. zum Fest des heiligen Josef über Freiheit, Gesetz und die Würde des Menschen. Das Gesetz - der Weg der Freiheit. Von Armin Schwibach Rom (kath.net/as) Josefstag - es war der Namenstag von Papst Benedikt XVI. Dieser fiel am 19. März 2006 auf den dritten Fastensonntag. Obwohl der Fastensonntag „höher“ ist als Fest- oder Gedenktage und somit im Jahr 2006 das Fest des heiligen Josef nicht an diesem Tag gefeiert werden konnte, nutzte der Papst die Gelegenheit, sich ausführlich mit seinem Namenspatron auseinanderzusetzen und erlaubte sich damit sozusagen eine „pastorale Ausnahme“. Der Papst zeichnete in dieser Predigt ein tiefgründiges theologisches Bild: Das Gesetz ist nicht Zwang, sondern Ausdruck göttlicher Liebe. In Christus erreicht es seine Vollendung, weil er das wahre Heiligtum ist. Der heilige Josef, als Gerechter und Arbeiter, zeigt, dass der Mensch durch seine Arbeit Gott ehren kann – vorausgesetzt, sie bleibt im Dienst des wahren Wohlstands, der nicht materiell, sondern geistlich ist. Benedikt XVI. entfaltete zunächst eine Betrachtung über den Dekalog, das Gesetz als Ausdruck der göttlichen Liebe und die Arbeit als integralen Bestandteil des menschlichen Daseins. Dabei stellte er den heiligen Josef als Vorbild für alle Gläubigen vor – nicht nur als Patron der Arbeiter, sondern als lebendiges Zeichen des Glaubensgehorsams, der Demut und der vollkommenen Hingabe an den göttlichen Willen. Das Gesetz - es ist ein Weg zur Freiheit. Die Predigt begann also mit einer Reflexion über die Zehn Gebote, die im Buch Exodus als Ausdruck des Bundes zwischen Gott und Israel offenbart werden. Benedikt XVI. Hob hervor, dass der Dekalog nicht in erster Linie als eine Reihe von Verboten zu verstehen ist, sondern als ein Weg zur Freiheit: „Die Gebote sind, wenn man sie in der Tiefe betrachtet, in der Tat das Mittel, das der Herr uns gibt, um unsere Freiheit zu schützen, und zwar sowohl vor inneren Zwängen, die die Leidenschaften uns auferlegen wollen, als auch vor äußeren Übergriffen von Menschen mit schlechten Absichten.“ Das durch Mose gegebene Gesetz ist demnach nicht bloß eine moralische Vorschrift, sondern Ausdruck der Erwählung Israels. Der Herr gibt dem Volk sein Gesetz nicht als Last, sondern als Zeichen seiner Liebe: „Das Gesetz ist also mehr ein Geschenk als ein Befehl. Es will dem Menschen weniger befehlen, was er zu tun hat, als vielmehr allen Gottes Wahl offenbaren: Er steht auf der Seite des auserwählten Volkes; er hat es von der Knechtschaft befreit und umgibt es mit seiner barmherzigen Güte.“ Das Gesetz ist ein Zeichen der göttlichen Vorsehung, eine „Bekräftigung der erlangten Freiheit“. Es lehrt den Menschen nicht nur, was gut ist, sondern führt ihn zur Erkenntnis, dass wahre Freiheit in der Bindung an Gott besteht. Christus - er ist der neue Tempel. Der Papst ging dann auf die Erfüllung des mosaischen Gesetzes durch Christus ein. Er verwies auf die Tempelreinigung, wie sie im Johannesevangelium beschrieben wird, in der Jesus mit Nachdruck betont, dass er selbst der wahre Tempel ist: „Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten“ (Joh 2,19). Benedikt XVI. erläuterte, dass diese Worte damals vielleicht rätselhaft erschienen, aber durch das Ostergeheimnis ihre tiefere Bedeutung erhielten: die Gegner Christi würden diesen „Tempel“ zerstören, aber er wird ihn nach drei Tagen durch die Auferstehung wieder aufrichten. In Christus erreicht das Gesetz seine Erfüllung: Nicht länger ist es in steinerne Tafeln gemeißelt, sondern in das Herz des Menschen geschrieben. Das wahre Heiligtum - es ist nicht mehr aus Stein, sondern der auferstandene Herr selbst. In ihm wird das Gesetz vollkommen, weil er die „Gottes Kraft und Gottes Weisheit“ (vgl. 1 Kor 1,24) offenbart. Dann kam der heilige Josef „ins Spiel“. Benedikt XVI. betonte als die Brücke vom Gesetz und seiner Vollendung in Christus die Gestalt des heiligen Josef vor. Josef, als „gerechter Mann“ (vgl. Mt 1,19), verkörpert die Haltung eines Menschen, der sich ganz in den Willen Gottes stellt. Er wird zum Modell des Glaubensgehorsams und zugleich zum Patron der Arbeiter. Die Arbeit, so betonte der Papst, gehört wesentlich zum menschlichen Dasein. Sie ist keine bloße Notwendigkeit, sondern hat ihren Platz in der Schöpfungsordnung: „Die Bibel zeigt an mehreren Stellen, dass die Arbeit zum ursprünglichen Zustand des Menschen gehört. Als der Schöpfer den Menschen als sein Abbild formte, lud er ihn ein, den Ackerboden zu bestellen“. Nach dem Sündenfall wird die Arbeit mühevoll, doch verliert sie nicht ihre Würde. Auch Christus selbst arbeitete als Zimmermann, wodurch er die menschliche Arbeit in die göttliche Ökonomie der Heilsgeschichte einfügte: „Selbst der Sohn Gottes hat, da er uns in allem gleich geworden ist, viele Jahre lang handwerkliche Tätigkeiten durchgeführt, so dass er als der ‚Sohn des Zimmermanns‘ bekannt war.“ Benedikt XVI. unterstrich: Die Kirche hat die Würde der Arbeit immer betont, besonders im vergangenen Jahrhundert durch ihre Soziallehre. Der Papst verwies auf die Verantwortung, die mit der Organisation der Arbeit verbunden ist: „Die Arbeit hat vorrangige Bedeutung für die Verwirklichung des Menschen und für die Entwicklung der Gesellschaft, und deshalb ist es notwendig, dass sie immer in voller Achtung der Würde des Menschen und im Dienste des Gemeinwohls organisiert und ausgeübt wird“. Dabei warnte der Papst vor einer „Vergötzung der Arbeit“: Sie darf nicht zum absoluten Maßstab des Menschenlebens werden, sondern muss im Einklang mit der Sabbatruhe stehen, dem gottgeweihten Tag, an dem der Mensch den Sinn seines Daseins und auch der Arbeit besser versteht. Die Ruhe ermöglicht es dem Menschen, seine Arbeit in eine größere Perspektive einzuordnen – nicht als bloße Pflichterfüllung, sondern als Teil einer höheren Berufung. Benedikt XVI. rief die Gläubigen dazu auf, in der Gestalt des heiligen Josef eine „Spiritualität der Arbeit“ zu entdecken. Diese bestehe nicht nur in der technischen oder beruflichen Qualifikation, sondern in der Heiligung der alltäglichen Aufgaben: „Es ist notwendig, eine Spiritualität zu leben, die den Gläubigen hilft, sich durch ihre Arbeit zu heiligen, in Nachahmung des hl. Josef, der jeden Tag eigenhändig für die Bedürfnisse der Heiligen Familie sorgen musste und den die Kirche deshalb zum Patron der Arbeiter erklärt hat“. Die Heiligkeit des Zeihvaters Jesu liegt in seiner Treue zum Kleinen, im stillen Dienst an Christus und Maria. Er zeigt, dass der Mensch nicht durch spektakuläre Taten zur Heiligkeit gelangt, sondern durch die treue Erfüllung der täglichen Pflichten. Der Papst empfahl schließlich alle Arbeiter dem Schutz des heiligen Josef, insbesondere jene, die unter Unsicherheit oder Arbeitslosigkeit leiden: „Ich möchte ihm die jungen Menschen anvertrauen, die sich nur schwer in die Arbeitswelt eingliedern können, die Arbeitslosen und diejenigen, welche unter Entbehrungen leiden, die auf die weitverbreitete Beschäftigungskrise zurückzuführen sind.“ In der Gestalt des heiligen Josef offenbart sich so eine tiefere Wahrheit, so die Betonung Benedikts XVI.: Der Mensch ist nicht einfach nur „Arbeiter“, sondern bleibt stets Kind Gottes, berufen zur Ruhe in Gott. Nur in dieser Perspektive wird die Arbeit nicht zur Last, sondern zum Weg der Heiligung.
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