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Welttag des Downsyndroms: Recht auf Teilhabe für Menschen mit Downsyndrom umfänglich umsetzen

vor 3 Tagen in Prolife, keine Lesermeinung
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Bundestagsabgeordneter Hubert Hüppe: "Menschen leiden nicht am Down-Syndrom, wie oft formuliert wird, sondern haben das Down-Syndrom. Sie leiden allerdings an den Vorbehalten in der Gesellschaft."


Berlin-Unna (kath.net) "Menschen mit Down-Syndrom müssen von Anfang an selbstbestimmt und uneingeschränkt in allen Lebensbereichen teilhaben können." Anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages am 21. März 2025 fordert der ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Hubert Hüppe, endlich die volle Teilhabe von Menschen mit Downsyndrom zu gewährleisten.

Er erläutert weiter: Die Inklusion von Menschen mit Down-Syndrom ist in Deutschland noch lange nicht Realität. So ist die Suche nach einem Platz in einer Kindertageseinrichtung oder in einer Schule vor Ort für die Betroffenen und ihre Eltern meist mit großen Hürden verbunden. Noch immer werden sie ausgesondert und auf Sondereinrichtungen verwiesen.

Bis heute sind die Träger von Sonderkindergärten und Sonderschulen wie die Bundesvereinigung Lebenshilfe und Wohlfahrtsverbände nicht bereit, Ihre Einrichtungen inklusiv umzugestalten, obwohl alle Erfahrungen zeigen, dass die inklusive Erziehung und Bildung auch nach der Schule in der Arbeitswelt und beim Wohnen für die Menschen von großem Vorteil ist. Hinzu käme, dass auch die Vorbehalte von Menschen ohne Behinderungen gegenüber Menschen mit Downsyndrom abgebaut werden, wenn man nicht schon als Kind voneinander getrennt wird. Inklusion kann man nicht lehren, sondern nur erfahren.


Menschen leiden nicht am Down-Syndrom, wie oft formuliert wird, sondern haben das Down-Syndrom. Sie leiden allerdings an den Vorbehalten in der Gesellschaft.

Die Trennung während der Kindheit und Jugend führt fast immer auch zur Trennung auf dem Arbeitsmarkt. Bis heute gibt es keine durchgreifenden Strukturreformen, die Menschen mit Behinderungen Zugang in den ersten Arbeitsmarkt ermöglichen. Wem es als Mensch mit Down-Syndrom gelungen ist, trotzdem einen Arbeitsplatz außerhalb einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) zu bekommen, muss damit rechnen, dass er/sie sozialrechtlich schlechter gestellt wird als in der Sondereinrichtung. Es ist zu hoffen, dass im Koalitionsvertrag endlich die notwendigen Reformen festgezurrt werden und es nicht wieder bei Lippenbekenntnissen bleibt.

Die Vorbehalte in unserer Gesellschaft führen auch dazu, dass offensichtlich alles getan und auch finanziert wird, was dazu führt, dass Menschen mit Down-Syndrom nicht geboren werden. So hat sich der nichtinvasive Pränataltest (NIPT) nach der Übernahme der Kosten durch die Krankenversicherungen zu einem Massenscreening entwickelt. Der Druck auf Frauen, diese Verfahren anzuwenden, hat sich damit weiter erhöht. Menschen mit Down-Syndrom haben gegen die Kassenfinanzierung protestiert. Bei der Entscheidung wurden sie allerdings wie bei anderen Themen, die sie betreffen, nicht beteiligt.

Es ist bedauerlich, dass ein Gruppenantrag zu NIPT im Deutschen Bundestag durch die frühzeitige Auflösung des Parlaments nicht mehr in Zweiter Lesung behandelt und beschlossen wurde. Es ist zu hoffen, dass sich im neuen Bundestag schnell wieder Abgeordnete zusammenfinden, um diesen Antrag, der etwas Licht ins Dunkel über die Anwendung von NIPT bringen soll, erneut einzubringen.

Weitere kath.net-Artikel von und über Hubert Hüppe: siehe Link.

Hubert Hüppe (CDU) ist der scheidenden Bundestagsabgeordnete von Unna/Nordrhein-Westfalen. Er ist stellvertretender Vorsitzender der "Christdemokraten für das Leben" und Vater mehrer Kinder, darunter ein erwachsener Sohn mit Spina bifida.

Archivfoto MdB Hüppe (c) Irina Tischer/Hubert Hüppe mit freundlicher Erlaubnis


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