Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  2. Bischof sein in Opferperspektive
  3. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  4. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  5. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  6. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  7. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  8. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  9. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  10. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  11. Meinungsfreiheit in Gefahr
  12. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  13. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende
  14. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  15. Wiener Weihbischof Turnovszky: Klare Pro-Life-Botschaft für Weihnachten

„Unsere Aufgabe soll es sein, die neue Regierung und alle Parteien mit Gebet zu begleiten“

7. Mai 2025 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Denn „die Fakten sind wie sie sind“. Gastkommentar zur Wahl des neuen Bundeskanzlers von Deutschland von Michael Schneider-Flagmeyer


Berlin (kath.net) Liebe Freunde und Leser, ein aufregender Tag neigt sich dem Ende zu. Ich schreibe hier nicht im Auftrag des Forums Forum Deutscher Katholiken sondern sehr persönlich an Sie, obwohl ich als Gründungsmitglied des FDK und dessen Pressemitarbeiter mich nicht ganz davon trennen kann und will. Ich will heute Abend hier nicht in die Einzelheiten der Parteipolitik einsteigen, obwohl ich auch an dieser Stelle öfter öffentlich gemacht habe, dass und warum ich aus der CDU ausgetreten bin. Vielmehr möchte ich meines und vielleicht auch Ihr Auge auf die Gesamtsituation unseres Landes und seiner Menschen richten.

Ich habe den ganzen Tag vor dem Fernseher gesessen und mir das Geschehen angeschaut vornehmlich bei Welt-TV und N-TV. Immer wieder wurde betont, dass die Niederlage von Herrn Merz im ersten Wahlgang ein ungeheures Geschehen sei, dass es noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik gab und dass dieses ein schlechtes Omen für Merz und die Koalition sei. Meine persönliche Antwort darauf: Die Polarisierung in Politik und Gesellschaft und – Gott sei es geklagt – auch in unserer geliebten römisch-katholischen Kirche hat gerade in Deutschland ein solches Ausmaß erreicht wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik. Ich will offen bekennen, dass ich deshalb das Ergebnis von heute Vormittag erwartet hatte, weil mir klar war, dass heute eine Reihe der Abgeordneten der Koalition rachsüchtig ihr Mütchen kühlen würden. Rache, Hass und Selbstsucht sind heute die großen Themen mehr denn je in fast jedem Krimi und Spielfilm auf allen Kanälen. Aber in der Erfahrung meines langen Lebens und in der Tätigkeit in der Seelsorge gerade auch im Krankenhaus und in der Sterbebegleitung habe ich erfahren, dass Rachsucht, Selbstsucht und Hass die eigene Seele vergiften und krank machen.


Auch ich will ganz offen sagen, dass ich mit diesem Koalitionsvertrag und dem ganzen Drumherum nicht einverstanden bin und in vielem anderer Meinung bin. Das ist legitim und in Ordnung. Aber der weitere Ablauf des Tages in Berlin hat mich doch wieder positiv gestimmt, weil das Geschehen zeigte, dass unsere parlamentarische Demokratie doch auch viel Verantwortungsbewusstsein und Würde hat.

Schon gestern Abend beim feierlichen Zapfenstreich für Olaf Scholz ging es würdevoll ganz gemäß unserer Tradition zu. Vor der Nationalhymne hieß es: Helm ab zum Gebet! Und dann intonierte die Militärkapelle das wundervolle Lied von Gerhard Tersteegen: ich bete an die Macht der Liebe.

„Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesus offenbart.
Ich geb mich hin dem neuen Triebe,
durch den ich Mensch geliebet wart.
Ich will anstatt an mich zu denken,
 ins Meer der Liebe mich versenken.“

Dass dieses heute noch in unserem säkularisierte Staat bei unseren staatlichen Ritualen erklingt, macht mich froh und hoffnungsvoll. Gott lebt doch noch auch in unserer Gesellschaft; „Denn Er lässt nicht fahren das Werk Seiner Hände.“ Deshalb lasst uns diesen Vers:“ Ich will anstatt an mich zu denken ins Meer der Liebe mich versenken“ fest in unsere Herzen dringen lassen und dafür beten, dass der Heilige Geist es in die Herzen aller Politiker und Verantwortlichen in Medien und Gesellschaft dringen lässt.

Die Fakten sind wie sie sind. Unsere Aufgabe soll es sein, die neue Regierung und alle Parteien mit Gebet zu begleiten. Immer wieder haben wir die Gelegenheit die Politik bei allen Wahlen zu korrigieren. In Lumen gentium des Konzils heißt es, dass die Laien die Welt heiligen sollen. Lasst uns das tun auch mit der Einmischung, die die Päpste seit über 100 Jahren von uns verlangen.

Ich schließe gerade an diesem Tag in Abwandlung der schönen Bayernhymne:
„Gott mit dir du Land der Deutschen, Heimaterde, Vaterland. Über deines Fluren Auen walte Seine Segenshand.“

Archivfoto: Dr. Schneider-Flagmeyer (c) privat


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  3. Bischof sein in Opferperspektive
  4. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  5. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  6. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  7. O Adonai, et Dux domus Israel
  8. O radix Jesse
  9. Die erste Guadalupe-Predigt von Papst Leo ermöglicht einen Blick in sein Herz
  10. Gebetshaus Augsburg reagiert mit Stellungnahme auf ARD-Doku „Die hippen Missionare“
  11. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  12. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  13. Papst Leo ernennt Pro-Life-Bischof zum Erzbischof von New York
  14. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  15. Als das Rosenkranzgebet einen Mord verhinderte

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz