
Papst Leo XIV. erinnert an Frankreichs geistliche Wurzelnvor 2 Tagen in Weltkirche, 1 Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Schreiben an die französische Bischofskonferenz anlässlich des 100. Jahrestages der Heiligsprechung von Jean Eudes, Jean-Marie Vianney und Thérèse von Lisieux.
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Zum 100-Jahr-Jubiläum der Heiligsprechung von Jean Eudes, Jean-Marie Vianney und Thérèse von Lisieux hat Papst Leo XIV. die Kirche Frankreichs zu neuer missionarischer Dynamik aufgerufen, wie das Portal VaticanNews am Samstag berichtete. In seinem Schreiben an die französische Bischofskonferenz würdigt das katholische Kirchenoberhaupt die Heiligen als leuchtende Vorbilder - und als Antwort auf die geistlichen Herausforderungen der Gegenwart.
Das Jubiläum der drei bedeutenden französischen Heiligen, das im Mai 2025 begangen wird, sei, so der Papst, nicht nur ein Moment der Erinnerung, sondern ein Aufruf zur Erneuerung und zur Hoffnung. "Diese drei Heiligen haben Jesus auf einfache, starke und authentische Weise vorbehaltlos geliebt", schreibt Leo XIV. Sie hätten seine Güte und Zärtlichkeit in ihrem Alltag erfahren und mit "bewundernswertem missionarischem Elan" weitergegeben. In einer Zeit, in der die französische Kirche mit großen Herausforderungen konfrontiert sei, hätten die drei Gestalten "nichts von ihrer Relevanz verloren". 
Leo XIV. zitiert in seinem Schreiben auch die Enzyklika "Dilexit nos" seines Vorgängers Papst Franziskus, die sich dem Heiligsten Herzen Jesu widmet. Darin heißt es: "Ein Strom, der nicht versiegt, der nicht vergeht, der sich immer wieder denen schenkt, die lieben wollen, fließt weiter aus der Wunde an der Seite Christi." Nur diese Liebe, so Franziskus, mache eine "neue Menschheit" möglich. Leo XIV. nennt dies "das schönste und einfachste Programm der Evangelisierung" - auch für Frankreich.
Die drei Heiligen hätten in ihrer je eigenen Weise das Herz Jesu verkörpert: Jean Eudes (1601-1680) sei der erste gewesen, der liturgisch die Verehrung der Herzen Jesu und Mariens eingeführt habe; Jean-Marie Vianney (1786-1859), der heilige Pfarrer von Ars, habe sein ganzes Leben dem priesterlichen Dienst gewidmet und bekannt: "Das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu"; Thérèse von Lisieux (1873-1897) schließlich sei eine große Lehrerin der "scientia amoris", der Wissenschaft der Liebe. Sie habe mit kindlicher Frische und Tiefe den Namen Jesu geatmet und den Kleinsten einen "ganz einfachen Weg" zur Heiligkeit gezeigt.
Keine nostalgische Rückschau
Die Jubiläumsfeierlichkeiten seien deshalb nicht bloß eine nostalgische Rückschau, mahnt der Papst, sondern ein "Anlass, dem Herrn zu danken" - für das Wirken seiner Gnade in Jahrhunderten christlichen Lebens in Frankreich. Heilige entstünden nicht zufällig, sondern in "lebendigen christlichen Gemeinschaften, die den Glauben weitergeben, das Feuer der Liebe zu Jesus entfachen und die Sehnsucht wecken, ihm zu folgen."
Leo XIV. ruft dazu auf, die Heiligen als "geistliche Lehrer" neu zu entdecken - insbesondere angesichts der gegenwärtigen Berufungskrise. Er fragt: "Wer, wenn nicht Jean-Marie Vianney und Jean Eudes, können jungen Menschen die Schönheit, Größe und Fruchtbarkeit des Priestertums neu vor Augen führen - und den Mut schenken, großzügig dem Ruf Gottes zu folgen?" Gleichzeitig dankt er den Priestern Frankreichs "von Herzen für ihren mutigen und ausdauernden Einsatz" und sichert ihnen seine väterliche Zuneigung zu.
Der Papst schließt seinen Brief mit einem eindringlichen Gebet für die Kirche in Frankreich, die sich "unter den Gegenwinden des Indifferentismus, Materialismus und Individualismus" behaupten müsse. Er vertraut das Land der Fürsprache seiner Nationalpatronin, Unserer Lieben Frau von der Aufnahme in den Himmel, an und spendet der Kirche Frankreichs seinen Apostolischen Segen.
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Foto: Hl. Thérèse von Lisieux, Archiv
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Lesermeinungen | gebsy vor 8 Stunden | |  | S E H N S U C H T schlummert in jedem Menschen.
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