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| ![]() Wie sich das Abendland seit jeher mit dem Teufel auseinandergesetzt hat19. Juli 2025 in Buchtipp, 3 Lesermeinungen «Satan hat nichts Harmloses an sich, und er kann definitiv nicht durch Aufklärung und Rationalismus aus der Welt geschafft werden.» Rezension von Matthias Chrobok. Rückersdorf (kath.net/ pm) Exemplarisch seien hierfür zwei Abschnitte herausgegriffen. Anschaulich und eindrucksvoll wird im ersten Abschnitt „Grenzüberschreitungen“ des mit „Kindheit“ überschriebenen Kapitels dargelegt, warum das Böse im Menschen wohnt und nicht von außen in ihn eindringen kann. Diese „Dämonen“ hätten sich, wie es heißt, einst Zugang zu Kain verschafft, der seinen Bruder Abel ermordet und dadurch die gottgewollte Ordnung durcheinandergebracht hatte. Dieser Vorgang wiederhole sich immer wieder. Sein Einfluss reiche von den großen geschichtlichen Vorgängen – besonders eindrucksvoll das Kapitel über die Verführung europäischer Intellektueller durch das „Rote Reich“ des Bolschewismus – bis hinein ins Nebensächliche und Unscheinbare: So erzählt etwa der Schriftsteller Hermann Hesse, dass er als vierjähriger Knabe seine Mutter zur Verzweiflung gebracht habe, weil er mit Steinen um sich geworfen habe. Dem Tadel der Mutter habe er jedoch stets mit einem biblischen Verweis gekontert: „Aber gelt, Mama, der David ist doch lieb gewesen, wo er den Stein geworfen hat?‘“ Eine durchaus berechtigte und lösungsbedürftige Frage, die der Leser in diesem Kapitel beantwortet findet. Provozierend wirken kann die Frage im letzten Kapitel namens „Vollendung“: „Will der Teufel erlöst werden?“ (S. 278) Er, der sich von Gott abgewandt hat und von diesem Zeitpunkt an die Menschen verführt? Wie aber konnte sich der erste aller Engel dem Heilsplan Gottes widersetzen? Der Teufel als Inbegriff alles Bösen scheint in der Verkündigung der Kirche keinen Platz mehr zu haben. Der Plan des Verführers scheint – so der französische Dichter Charles Baudelaire – aufgegangen: „Die schönste List des Teufels ist es, uns zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt.“ So ist ihm in der heutigen Zeit alle Freiheit gegeben. „Der Gefallene Engel. Eine kleine Kulturgeschichte des Teufels“ setzt sich auf vielfältige Art und Weise mit dem Teufel auseinander. Wolff zeichnet sich durch einen eloquenten Schreibstil aus, der, obwohl sehr präzise, auch für Laien verständlich ist. Zwar handelt es sich hier gewiss nicht um eine unterhaltsame Abendlektüre, aber das Buch verhilft zweifellos dazu, das konventionelle Bild von Diabolo, Mephisto, Beelzebub und Luzifer zu erschüttern: Satan hat nichts Harmloses an sich, und er kann definitiv nicht durch Aufklärung und Rationalismus aus der Welt geschafft werden.
Uwe Wolff: Der Gefallene Engel. Eine kleine Kulturgeschichte des Teufels.
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