Es ist fast eine Sensation: Neben Israel stimmen auch zahlreiche arabische Länder dem Plan zu. Jetzt liegt es an der Terrorgruppe Hamas, ob der Gaza-Konflikt endlich beendet werden kann - Auch Papst Leo unterstützt den Plan
Washington D.C. (kath.net/rn)
Weltweit gibt es großes Lob für den Trump-Plan zur Lösung des Gaza-Konflikts. Während deutsche Theologen und deutsche Medien täglich bemüht sind, Trump niederzuschreiben und diesen zu verteufeln, hat dieser offensichtlich binnen weniger Tage einen Plan für die Lösung des Nahostkonflikts entworfen, bei dem alle wichtigen Player an Board sind, dh. neben Israel auch zahlreiche arabische Länder wie Türkei, Ägypten und Saudi-Arabien und Katar. Und sogar die Palästinensische Autonomiebehörde lobte den Trump-Plan.
Im Kern geht es darum, dass alle Geiseln freikommen sollen und die Hamas die Waffen niederlegen muss. Sollte dies passieren, wird sich Israel vollständig schrittweise aus Gaza zurückziehen. Dort soll das Land wieder aufgebaut werden und dann von einer internationalen Streitmacht (USA + arab. Länder) kontrolliert werden. Israel selber wird 250 zu lebenslanger Haft Verurteilte sowie 1700 Gaza-Bewohner freilassen, die nach dem 7. Oktober 2023 inhaftiert wurden. Für jede israelische Geisel, deren sterbliche Überreste freigelassen werden, wird Israel die sterblichen Überreste von 15 verstorbenen Gaza-Bewohnern freigeben.
Hamas-Aktivisten bekommen, wenn sie die Waffen niederlegen, Amnestie und freies Geleit in ein Aufnahmeland. Gaza soll vorübergehend von einem technokratischen, unpolitischen palästinensischen Komitees verwaltet. Dieses Komitee soll sich aus qualifizierten Palästinensern und internationalen Experten zusammensetzen. Die Aufsicht und Kontrolle eines neuen internationalen Übergangsgremiums, dem „Board of Peace“, soll US-Präsident Präsident Donald J. Trump innehaben. Der Plan hat derzeit nur einen Haken: Die Hamas hat noch nicht offiziell zugestimmt. Unklar ist derzeit auch, wer die Entscheidungen bei der Terror-Gruppe trifft und wieviel Macht die Gruppe jetzt noch hat. Denn selbst die Schutzmacht Katar, wo der politische Arm der Gruppe sich befand, dürfte genug von der Terror-Gruppe haben. Sollte die Hamas den Plan nicht zustimmen, hat Israel von Donald Trump einen Blankscheck bekommen, um den Krieg gegen die Hamas in Gaza fortzusetzen und zu einem Ende zu führen. Fazit: Die Hamas wird entscheiden, ob der Krieg in Gaza beendet wird. Besonders tragisch: Weder die Europäer noch die großen Kirchen haben bis jetzt einen nennenswerten Beitrag zur Beendigung des Gaza-Konflikts geleistet und stehen de facto am Rande in der Warteposition.
Armin Laschet, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundestages, schrieb gestern auf X: "Der Trump-Plan zur Beendigung des Gaza-Krieges, zur Freilassung aller Geiseln und zu einem langfristigen Friedensplan ist das Hoffnungsvollste, was die Region seit Jahren des Hasses, des Krieges und des Terrorismus erlebt. hat dem Plan zugestimmt. Bemerkenswert ist die große Zahl arabischer und muslimischer Länder, die den Plan unterstützen. Die Abraham Accords können zur Grundlage einer neuen regionalen Kooperation werden. Es liegt jetzt an der Hamas, das Leid zu beenden."
oe24-Herausgeber Wolfgang Fellner sprach gestern davon, dass Trump wirklich den Friedensnobelpreis verdient hat, wenn das klappen sollte. "Das ist wirklich ein Friedenspräsident, der das hier aufgestellt hat", betont Fellner
UPDATE: Auch Papst Leo hat gestern am Abend den Trump-Plan gelobt: "Wir hoffen, dass sie [die Hamas] es akzeptieren; es scheint ein realistischer Vorschlag zu sein", wobei der Papst die Notwendigkeit eines Waffenstillstands und der Freilassung aller Geiseln bekräftigte.
Speaking to journalists tonight in Castel Gandolfo, Pope Leo XIV praises President Trump’s Peace Plan for Gaza, saying: “We hope they [Hamas] accept it; it seems to be a realistic proposal”, with the Pope reiterating the need for a ceasefire and a release of all the hostages,… pic.twitter.com/O3yx4b9HZw
Das mit dem "Aufnahmeland" war auch mein erster Gedanke...
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discipulus vor 18 Stunden
Wo ist der große Wurf?
Ich kann die Begeisterung des Artikels nicht nachvollziehen. In diesem Plan ist doch nichts wirklich Neues, er bündelt Forderungen, die schon lange auf dem Tisch liegen. Neu ist allein die Ankündigung Trumps, diese Forderungen durchzusetzen - und da bleibt doch die Frage, wie er das tun will. Und ob er das überhaupt tun will oder ob das wieder mal nur leeres Gerede ist wie so oft.
Nicht mißverstehen: Mich würde es sehr freuen, wenn es zu diesen Konditionen Frieden geben würde. Ich glaube nur, daß weder die Hamas noch die israelische Regierung das wirklich wollen. Und ob Trump bzw. die USA diese Forderungen notfalls auch ohne bzw. gegen diese durchsetzen wollen, daran habe ich massive Zweifel.
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ottokar vor 23 Stunden
Dieser Plan gelingt nur, wenn die Grenzen Israels dauernd von internationalen Truppen geschützt werd
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Schillerlocke vor 27 Stunden
Dass muss man schon anerkennen,
der jüngste Plan Trumps ist das Realistischste, was seit Jahrzehnten für den Nahen Osten vorgeschlagen wurde. Und wenn sich jemand im Gaza-Streifen darüber mokiert, dass zunächst eine Verwaltung von außen die Dinge dort regeln soll, dann ist den Leuten folgendes zu sagen: Mit eurer widerlichen Reaktion auf den 7. Oktober habt ihr Gaza-Leute für die nächste Zeit alles moralische Recht auf Souveränität und Herrschaftsbeteiligung verspielt. Ihr habt euch durch euer schändliches Verhalten vollständig diskreditiert!
Es muss im Gaza-Streifen eine Entideologisierung der gesamten Bevölkerung durchgeführt werden, vergleichbar der Entnazifizierung der Deutschen nach 1945. Danach kann man nach und nach auch Leute aus dem Gaza-Streifen an der Macht wieder beteiligen.
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Versusdeum vor 32 Stunden
Klingt vielversprechend
Allerdings sollte jedem Deutschen klar sein, welches Land dieses "Aufnahmeland" sein wird. Und wir können dann selbst Kriegsverbrecher nicht mehr vor Gericht stellen.
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Wirt1929 vor 32 Stunden
Hoffentlich gelingt es.
Bedauerlich nur, das wieder Hamas-Verbrecher straffrei ausgehen. Die Gesamtlösung für den Konflikt ist es jedoch nicht, weckt aber auf Hoffnung weiterer Lösungsansetze zum Schutz der Gesamtbevölkerung Israels und den Palästinensern.
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