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Wird der Menschensohn den Glauben finden? Der Glaube, der bleibt. Die neuen Heiligen der Hoffnung

vor 9 Stunden in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Leo XIV.: die Erneuerung des Glaubens durch das unermüdliche Gebet auf. Wie die neuen Heiligen den Glauben in der Welt bewahrt haben. Von Armenien bis Venezuela: Sieben Lebensgeschichten als Antwort auf die Frage Christi. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Am 29. Sonntag im Jahreskreis feierte Papst Leo XIV. auf dem Petersplatz zusammen mit rund 60.000 Gläubigen die Heilige Messe mit der Heiligsprechung von sieben neuen Zeugen Christi: Ignazio Choukrallah Maloyan, Peter To Rot, Vincenza Maria Poloni, Maria del Monte Carmelo Rendiles Martínez, Maria Troncatti, José Gregorio Hernández Cisneros und Bartolo Longo.

Ausgehend von der Frage des Herrn im Lukasevangelium - „Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?“ (Lk 18,8) - entfaltete der Papst eine Meditation über den Glauben als Band zwischen Gott und den Menschen und als inneres Prinzip aller wahren Heiligkeit: „Diese Frage offenbart uns, was in den Augen des Herrn am kostbarsten ist: der Glaube, also das Band der Liebe zwischen Gott und den Menschen. Eben heute haben wir sieben Zeugen vor uns, die neuen Heiligen, die mit Gottes Gnade das Licht des Glaubens am Brennen gehalten haben, ja selbst zu Leuchten geworden sind, die das Licht Christi weiterverbreiten können“.

Leo XIV. stellte den Glauben in den Mittelpunkt seiner Predigt, dies nicht als Gegensatz zu menschlicher Kultur und Wissenschaft, sondern als deren lebendige Grundlage: „Der Glaube steht nicht über den großen materiellen und kulturellen, wissenschaftlichen und künstlerischen Gütern, weil diese etwa zu verachten wären, sondern weil sie ohne den Glauben an Bedeutung verlieren. Die Beziehung zu Gott ist von höchster Bedeutung, weil er am Anfang der Zeiten alles aus dem Nichts erschaffen hat und er alles vor dem Nichts rettet, was in der Zeit sein Ende findet“. In eindringlichen Worten beschrieb der Papst, was eine Welt ohne Glauben wäre: eine Welt, „voll von vaterlosen Kindern, das heißt voll von Geschöpfen ohne Erlösung“. So wird Jesu Frage nach dem Glauben zur Prüfung unserer Hoffnung: „Was würde passieren, wenn dieser aus der Welt verschwände?“. Ohne Glauben, so der Papst, verlöre die Freiheit ihren Sinn, und die Hoffnung auf das Leben würde „ins Leere laufen“.


Der Glaube, so Leo XIV., sei nicht abstrakt, sondern atme im Gebet. Darum fordere Jesus seine Jünger auf, „allezeit zu beten und darin nicht nachzulassen“ (Lk 18,1): „So wie wir nicht müde werden zu atmen, sollen wir auch nicht müde werden zu beten! So wie das Atmen den Körper am Leben erhält, so hält das Gebet die Seele am Leben: Der Glaube äußert sich nämlich im Gebet, und echtes Gebet lebt vom Glauben“. In diesem Zusammenhang verwies der Papst auf das Gleichnis von der bittenden Witwe (Lk 18,1–8), deren Ausdauer den ungerechten Richter schließlich zum Handeln bewegt.

Die Hartnäckigkeit der Frau, so Leo XIV., sei „ein schönes Beispiel der Hoffnung“, aber sie führe auch zu einer provokativen Frage: „Sollte Gott, der gute Vater, seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen? (Lk 18,7). Diese Frage richte sich das Gewissen jedes Gläubigen: „Der Herr fragt uns, ob wir glauben, dass Gott allen ein gerechter Richter ist. Der Sohn fragt uns, ob wir glauben, dass der Vater immer unser Wohl und das Heil eines jeden Menschen will.“

Leo XIV. benannte zwei Grundversuchungen, die den Glauben bedrohen. Zum einen die Versuchung, angesichts des Bösen zu verzweifeln und zu meinen, Gott höre die Klagen der Leidenden nicht. Zum anderen die Versuchung, Gott vorzuschreiben, wie er handeln solle: „An die Stelle des Gebets tritt dann eine gebieterische Haltung Gott gegenüber, die ihn darüber belehren möchte, wie man gerecht und effektiv ist“. Von beiden Versuchungen befreie Christus, der „vollkommene Zeuge kindlichen Vertrauens“. In Anlehnung an die Passion Jesu sagte der Papst: „Er ist der Unschuldige, der insbesondere während seiner Passion so betet: ‚Vater, dein Wille geschehe‘ (vgl. Lk 22,42). […] Jesus vertraut sich als Sohn dem Vater an, was auch immer geschieht.“

Im Herzen der Predigt stand die  Aussage: Gottes Gerechtigkeit offenbare sich am Kreuz, als Vergebung: „Das Kreuz Christi offenbart die Gerechtigkeit Gottes. Und Gottes Gerechtigkeit ist Vergebung: Er sieht das Böse und erlöst es, indem er es auf sich nimmt. Wenn Schmerz und Gewalt, Hass und Krieg uns ans Kreuz bringen, dann ist Christus bereits dort, am Kreuz für uns und mit uns. Es gibt kein Weinen, das Gott nicht tröstet. Es gibt keine Träne, die seinem Herzen fern ist“. Damit wurde die Heiligsprechung in einen universalen Horizont gestellt: Die neuen Heiligen sind nicht Triumphgestalten, sondern Teilhabe am Kreuz, Menschen, die durch ihr Leiden und ihr Vertrauen die Barmherzigkeit Gottes bezeugen: „Das Kreuz Christi offenbart die Gerechtigkeit Gottes. Und Gottes Gerechtigkeit ist Vergebung: Er sieht das Böse und erlöst es, indem er es auf sich nimmt. Wenn Schmerz und Gewalt, Hass und Krieg uns ans Kreuz bringen, dann ist Christus bereits dort, am Kreuz für uns und mit uns. Es gibt kein Weinen, das Gott nicht tröstet; es gibt keine Träne, die seinem Herzen fern ist. Der Herr hört uns, er nimmt uns so an, wie wir sind, um uns nach seiner Art zu verwandeln. Wer hingegen Gottes Barmherzigkeit ablehnt, der bleibt unfähig zur Barmherzigkeit seinem Nächsten gegenüber. Wer den Frieden nicht als Geschenk annimmt, wird den Frieden nicht weitergeben können“.

Wir verstünden jetzt, „dass die Fragen Jesu eine eindringliche Einladung zur Hoffnung und zum Handeln sind: Wenn der Menschensohn kommt, wird er dann den Glauben an Gottes Vorsehung finden? Es ist in der Tat dieser Glaube, der unser Engagement für die Gerechtigkeit trägt, gerade weil wir glauben, dass Gott die Welt durch Liebe rettet und uns von Fatalismus befreit“. Der Papst deutete die sieben neuen Heiligen als „Zeugen der Liebe des Vaters“, die den Glauben „glaubwürdig“ gemacht haben, Menschen, die keine Helden oder Verfechter irgendeines Ideals sind, sondern als Freunde Christi: „Sie sind keine Helden oder Verfechter irgendeines Ideals, sondern glaubwürdige Männer und Frauen“. Leo XIV.  erinnerte an ihre je eigene Berufung: Ignazio Choukrallah Maloyan und Peter To Rot - Märtyrer für den Glauben. Maria Troncatti - Missionarin und Verkünderin des Evangeliums. Vincenza Maria Poloni und Maria del Monte Carmelo Rendiles Martínez - charismatische Gründerinnen. Bartolo Longo und José Gregorio Hernández Cisneros - Wohltäter der Menschheit. Diese neuen Heiligen, so der Papst, bezeugen, dass der Glaube „auf Erden die Hoffnung auf den Himmel“ trägt: „Mögen sie uns mit ihrer Fürsprache in unseren Prüfungen beistehen, und möge ihr Beispiel uns in unserer gemeinsamen Berufung zur Heiligkeit inspirieren. Da wir Pilger auf dem Weg zu diesem Ziel sind, lasst uns unermüdlich beten und fest stehen in dem, was wir gelernt haben und sicher glauben (vgl. 2 Tim 3,14)“.

Mit dieser Feier verband Papst Leo XIV. nicht nur die Freude der Kirche über sieben neue Heilige, sondern einen Aufruf, der jeden Gläubigen betrifft: Der Glaube muss in der Welt lebendig bleiben: im Gebet, in der Hoffnung, in der Barmherzigkeit. Denn: „So trägt der Glaube auf Erden die Hoffnung auf den Himmel“.

 


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Lesermeinungen

 lesa vor 4 Minuten 

Das Gnadenangebot annehmen oder ablehnen, hat Konsequenzen

Im NO diese drei Schrifttexte: Die Gebetsunterstützung im Kampf gegen die Amalekiter, die Pauluslesung mit der dringlichen Bitte an Timotheus, den überlieferten Glauben zu verkünden und das Evangelium der Witwe, die beharrlich vertraut, wenn es auch endlos zu dauern scheint, bis Gott ihr Gerechtigkeit verschafft. Papst Leo legt hier sehr schön aus: Christus, Gottes Gerechtigkeit und Weisheit hat am Kreuz das Böse, Ungerechte, auf sich genommen, den Weg der Vergebung eröffnet.
Im VO das Evangelium vom Hochzeitsmahl, zu dem der König immer wieder einlädt. Auf die Frage an einen Gast, warum er ohne Hochzeitsgewand hier sei, blieb dieser stumm. Hätte er mit dem Herrn ehrlich darüber gesprochen und um Vergebung gebeten, hätte der Herr ihm vergeben. Aber wer Gottes Gnade nicht annimmt, wählt selber jene Finsternis, in der ewig "Heulen und Zähneknirschen" herrscht, wie es im Gleichnis heißt. Der Herr, der uns Vergebung und himmlische Gemeinschaft anbietet,zwingt uns nicht. (vgl Mt 22)


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 SarahK vor 1 Stunden 
 

Danke Herr Fleischer

Im Grunde ist ja auch die Antwort „Was kümmert es dich“, aber in der Beziehung dieser Menschen-zuverstehenden-Neugierde bin ich noch sehr unheilig. Ich denke dann halt oft, wenn die doch alle so wie ich oder mein Mann und unsere Tochter Christus in der Heiligen Eucharistie begegnen könnten. Ein Priester hat mal zu mir gesagt, ich solle an Lukas 12,48 denken, aber wie geschrieben es beschäftigt schon meine Gedanken, vlt. auch weil ich jeden Morgen früh aufstehe und Sonntags wenn ich nicht glauben würde ausschlafen würde und ja auch die irgendwie xxx EUR im Monat sparen würde. Und dann denke ich auch gerade in Deutschland wieviel Dummes dann weniger finanziert werden könnte und vielleicht würden sich dann doch wieder mehr Menschen auf den eigentlichen Glauben besinnen. Aber wer weiß das schon, im Fußball wie im Leben heißt es ja dass es es nicht im Konjunktiv gibt.


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 Stefan Fleischer vor 4 Stunden 

@ SarahK

Ist doch einfach. Auf der einen Seite ist das Bedürfnis nach Religion, nach Gott und der Kirche in jedem Menschen vorhanden.
Auf der andren Seite ist es für viele einfach ein mehr oder weniger guter und nützlicher Brauch von Alters her und eine brauchbare Alternative dazu gibt es nicht.
Und nicht zuletzt fehlt es an uns, jenen Christen, die noch einigermassen eine Ahnung haben (viele Amtsträger selbst in höheren Stufen eingeschlossen), am Mut und am Willen, den Verkündigungsauftrag unseres Herrn in Wort und Tat und effektiv katholisch, allumfassend, wahrzunehmen.
Soweit die rein menschliche Seite.
Und dazu kommt die Existenz des Widersachers, der all unsere Schwächen gnadenlos ausnützt um uns und unsere Nächsten von einer echten Gottesbeziehung fernzuhalten.


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 SarahK vor 6 Stunden 
 

Das ist es was mich am meisten wundert und was ich analytisch nicht verstehe

Es gibt in Deutschland soviele zahlende Katholiken die
- nicht Beichten gehen
- nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen
- viele noch nicht mal wissen was die Lehre und der Glaube der katholischen Kirche ist
- keinen unterschied in einem Priester oder Gemeindereferent oder noch schlimmer in der „Nachbarin, die ja immer soooo toll die Messe am Sonntag (Anm: eigentlich WoGo aber was soll das schon)
- wiederverheiratete die sonntags kommunizieren gehen und dabei den Dorfpfarrer, den sie natürlich als ihren Freund bezeichnen, mit sündigen lassen, weil er es ja weiß
- keine Ahnung haben was Freitagsopfer bedeutet
usw usw
Warum um alles in der Welt bleiben die in der Kirche. Würde ich nicht glauben wäre doch mein erster Weg zum Amt um mich abzumelden. Eine halb-polnische Freundin hat mir letztens erzählt, dass ihre Mutter gesagt hat, dass sie bloß nicht erzählen soll dass sie ausgetreten ist und ich musste erstmal lachen. Aber in den meisten Familien ist es doch egal, also warum?


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 Versusdeum vor 9 Stunden 
 

In Deutschland wird er

zumindest noch ausgefeilte Strukturen finden. Und Geld. Oder in einiger Zeit vielleicht auch beides nicht mehr.


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