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- Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
- „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
- Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
- Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
- 'In der Kirche möchte ich mich nicht mit Zeitgeistbewegungen beschäftigen'
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Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologienvor 22 Stunden in Aktuelles, 6 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Konservatives evangelisches Netzwerk „Crossbearer“ veröffentlicht „95 Thesen an die evangelischen Landeskirchen in Europa“
Wittenberg (kath.net/pl) „Mit Trauer beobachten wir, wie unsere Kirchen, die einst den christlichen Glauben verkündet haben, diesen nun aber in immer größerem Maße vernachlässigen und aufgeben. Als Christen sind wir berufen, für den Glauben zu kämpfen, der ein für alle Mal den Heiligen anvertraut ist, und deshalb wollen wir Martin Luthers Mut nachahmen, indem wir diese 95 Thesen veröffentlichen, um gegen die aktuellen Missstände zu protestieren.“ So leiten die „Crossbearer“ [Kreuzträger] ihre vor wenigen Tagen veröffentlichten 95 Thesen zur Erneuerung der evangelischen Landeskirchen ein. Sie greifen damit den Anschlag von 95 Thesen an die Kirchentür der Schlosskirche von Wittenberg am 31.10.1517 auf*, die als Geburtsstunde des Protestantismus verstanden wird.
„Wir sind Kreuzträger, weil wir Jesus Christus nachfolgen – trotz des Widerstandes innerhalb und außerhalb der Kirche. Dazu gehören lutherische, reformierte und anglikanische Christen auf dem ganzen Kontinent, deren Leitungsteam ich vertrete. Dahinter stehen aber auch die über 400 Unterzeichner der Petition mit unseren 95 Thesen“, erläutert Jorge Monsalve vom Leitungskreis der „Crossbearers“ im Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur „idea“. Auf den Einwand, dass die landeskirchlichen Synoden diese Thesen mutmaßlich ignorieren werden, erläuterte er: „Jede Familie, jede Gemeinde und jede Synode, die sich daran bindet, ist ein Gewinn fürs Reich Gottes. Die Familien, Gemeinden und Synoden, die sich am Haupt Jesus Christus festhalten, werden bestehen. Die anderen haben keine Lebenskraft und vergehen von selbst.“
„Die Schafe Christi hungern nach seinem Wort, nicht nach parteipolitischen Reden von Menschen.“ (These 56)
Die 95 Thesen greifen ein breites Themenspektrum von Irrlehren auf, die in den Evangelischen Landeskirchen derzeit vertreten werden. Diese Irrlehren sind bekanntermaßen auch in der katholischen Kirche in Europa nachweisbar, was die Crossbearers als innerprotestantische Bewegung aber nicht thematisieren. Da einige Thesen in ihrer Grundrichtung auch für praktizierende katholische Christen interessant sind, bringt kath.net einen Auszug. Link zum vollen Text der „95 Thesen an die evangelischen Landeskirchen in Europa“. 
Dialog mit anderen Religionen:
Es gibt nur einen Mittler zwischen Gott und Mensch, Jesus Christus, wahrer Mensch und wahrer Gott.
Ein Bethaus, wo zugleich zum dreieinigen Gott und zu anderen Göttern gebetet wird, ist kein „House of One“ [1] sondern eine Höhle vieler Dämonen, denn es ist keine Gemeinschaft zwischen Christus und Belial.
Eine Versammlung, wo sowohl zur Heiligen Dreifaltigkeit als auch zu einem anderen Gott gebetet wird, ist kein Platz für einen Christen, denn sie ist die Darbringung eines fremden Feuers an den Herrn.
Ein christliches Bethaus ist ein heiliger Ort zur Anbetung des Gottes, der in Jesus Christus Fleisch angenommen hat. Gegenstände aufzustellen, die zur Anbetung eines falschen Gottes verführen – geschweige denn, Bilder sexueller Unmoral innerhalb seiner Wände aufzuhängen – bedeutet, den Herrn, unseren Gott, zu versuchen.
Unwürdiger Empfang der Sakramente [im protestantischen Verständnis gibt es die Sakramente Taufe und Abendmahl]:
59. Das Gebot, zu taufen, darf nicht getrennt werden von dem Gebot, zu lehren, alles zu halten, was der Herr uns befohlen hat.
60. Die mit der heiligen Taufe verbundenen Heilszusagen über einen offensichtlichen Ungläubigen auszusprechen, nur um eines innerweltlichen Vorteils willen, ist Missbrauch des dreifach heiligen Namens.
61. Kinder zu taufen, ohne nach bestem Gewissen zu gewährleisten, dass sie auf den Wegen des Herrn erzogen werden, ist ein verantwortungsloser Umgang mit ihrem Seelenheil und ein Missbrauch des Sakraments.
62. Die Empfindlichkeiten des Zeitgeistes spielen keine Rolle bei der Verkündigung des Namens des Vaters, des Sohnes, und des Heiligen Geistes, insbesondere während der Heiligen Taufe. Es ist weitaus verheerender, das Sakrament ungültig zu machen, als einige wenige Zuhörer zu stören.
63. Wenn jemand sein Vertrauen nicht in Christus gesetzt und sich seiner Herrschaft nicht ergeben hat, was kann er dann bei einer Konfirmation bekennen?
64. Christus ist bei jeder stiftungsgemäßen Feier des heiligen Abendmahls ebenso gegenwärtig wie in der Nacht, in der er verraten wurde, in der er es einsetzte und uns seinen eigenen Leib und sein eigenes Blut anbot.
65. Wenn wir nicht glauben, dass wir am Abendmahl an Christus selbst teilhaben, ist unsere Versammlung vergeblich und unsere Teilnahme daran nutzlos.
66. Ungetaufte sollen nicht eingeladen werden, am heiligen Abendmahl teilzunehmen, da sie den Leib des Herrn nicht unterscheiden können; stattdessen sollten sie aufgerufen werden, Buße zu tun und sich taufen zu lassen zur Vergebung ihrer Sünden.
67. Unbußfertige Christen sollen gewarnt werden, nicht am heiligen Abendmahl teilzunehmen, denn wer den Leib des Herrn nicht achtet, der isst und trinkt sich selbst zum Gericht.
Lebensschutz:
70. Weder ein ungeborener noch ein todesnaher Zustand entfernen das Bild Gottes von uns Menschen, sodass uns unser gebührender Schutz vorenthalten oder unsere Tötung gerechtfertigt werden könnte.
Gender-Ideologie:
68. Jeder Mensch trägt das Bild Gottes als entweder Mann oder Frau.
71. Menschen mit Störungen der Geschlechtsentwicklung sind immer noch in der von Gott bestimmten Gestaltung der Menschheit als Mann und Frau eingeschlossen. Deshalb ist es für uns Menschen sowohl heilsam als auch geboten, uns mit unserem gegebenen biologischen Geschlecht zu identifizieren, soweit es erkannt werden kann.
72. Die Kirche sollte denen Liebe erweisen, die unter Identitätsstörungen leiden, indem sie sie daran erinnert, dass sie wunderbar von Gott gemacht worden sind. So hilft sie ihnen, sich mit ihrem Körper als Geschenk Gottes zu versöhnen.
73. Im Einklang mit dem Befehl und dem Segen Gottes, fruchtbar zu sein und uns zu mehren als Menschen, steht einem Mann und einer Frau frei, einen öffentlichen, lebenslangen Bund zu schließen, durch den sie ein Fleisch werden. Nur diese Art von körperlicher Vereinigung kann rechtmäßig als Ehe bezeichnet werden.
Zeitgeistkritik:
92. Die Sakramente der Kirche werden gemäß dem Willen Gottes verwaltet, nicht gemäß der Laune der Menschen.
93. Die Hoffnung der Kirche ruht auf den unabänderlichen Versprechen Gottes, nicht auf den Vorhersagen, Drohungen oder Ambitionen des Zeitgeistes.
94. Es ist nicht die Furcht vor den Prognosen, sondern die Furcht Gottes, die uns Christen dazu führen wird, die Weisheit zu erlangen, die wir für eine richtige Bewahrung und Beherrschung der Schöpfung benötigen.
95. Die Botschaft, die die Welt zum Zittern bringen sollte, die kritischer als jede Naturkatastrophe ist und die die Kirche verkündigen muss, ist, dass es trotz der Zerbrochenheit unserer Welt eine feste und sichere Hoffnung gibt: das unausweichliche Kommen des Königs der Könige, der die Lebenden und die Toten richten wird, und dessen Herrschaft kein Ende sein wird.
*Anmerkung: Die Historizität des Anschlag jener 95 Thesen im Jahr 1517 ist nicht sicher verifizierbar, aber der damit in Zusammenhang gebrachte Text mit 95 Thesen gegen damalige massive Missstände im [katholischen] Ablasshandel hat bis heute eine starke Wirkungsgeschichte, allerdings leider häufig auch mit antikatholischer Unterströmung.
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Lesermeinungen | Versusdeum vor 10 Stunden | | | Äußerst beeindruckend, vor allem, weil man auch als Katholik praktisch jede einzelne These unterschreiben kann, auch und gerade die zum Abendmahl ab 64 oder die zu Ehe und Sexualität ab 73. ("hammerhart" die 83.!).
Und ja, einige wenige Aussagen können nicht unwidersprochen oder zumindest uninterpretiert bleiben, insbesondere 25.-27. Doch wie viele katholische (?) Religionslehrer, Priester und sogar Bischöfe würden nicht einmal die Hälfte davon unterschreiben (mein letzter Reli-Lehrer wahrscheinlich fast gar nichts davon)?
Ein ganz auf Gott hin ausgerichteter Protestant ist mir bei allen theologischen Unterschieden näher, als so mancher "katholische" Bischof, nicht zuletzt dann, wenn auf ihn 56. zutrifft ("Die Schafe Christi hungern nach seinem Wort, nicht nach parteipolitischen Reden von Menschen.").
Und jetzt? |  0
| | | Versusdeum vor 11 Stunden | | | @Fink Aufklärung? Die stirbt gerade, wie jeder Tag aufs Neue belegt. "Gefühlte" woke Realitäten statt Fakten, selbst in der Wissenschaft. Klappt ja auch super mit diesen braven Konservativen, die alles mit sich machen lassen. Und wenn, wie unter der Ampel, das ganze Land zusammenzubrechen droht, Bürger auf die Straße gehen oder neue Parteien die gewaltige Lücke rechts von links erobern? Kein Problem. Hetzt man einfach gegen sie als "Nazis!". Klappt ja auch seit Jahrzehnten prima. Und die Bischofskonferenz? Spielt willig mit, warnt vor angeblich "völkischem" Gedöns und empfiehlt indirekt gar die Wahl der "Grünen" und sogar der Diktaturpartei SED!
Dumm ist nur, dass kriminelle Clans und Islamisten diese Spielchen nicht mitspielen und sich unter dem Radar auf Steuerzahlerkosten buchstäblich exponentiell vermehren. Aus Familien mit "wenigen Individuen" wurden in wenigen Jahrzehnten kriminelle Clans mit tausenden Mitgliedern, aus denen auszubrechen praktisch unmöglich ist. Ein Staat im Staate. de.wikipedia.org/wiki/Clan-Kriminalit%C3%A4t |  0
| | | Andel vor 14 Stunden | | |
Nachdem ich die 95 Thesen gelesen habe, bin ich sehr beeindruckt von diesen klaren und bekennenden Aussagen. Wie nah sind sie unserem katholischen Glauben. Von unseren Bischöfen und Priestern würde ich mir ein solches klares Bekenntnis wünschen. Wir ALLE sollten solchen Mut haben wie die Crossbearer. Diesen Mut hatte auch der heilige Ignatius von Antiochien, dessen Gedenktag wir heute begehen. |  1
| | | Fink vor 14 Stunden | | | Reformation vor 500 Jahren, Zeitalter der "Aufklärung" vor 250 Jahren Ein Großteil der evangelischen (und ein Teil der katholischen) Theologen werden bestimmt von der Aufklärung. Seitdem relativiert man die Glaubwürdigkeit der Bibel und den Glauben an den personalen Gott, der sich in Jesus Christus uns Menschen mitgeteilt hat. Eine solche Gottesvorstellung nennt man dann "Deismus"("irgendein göttliches Wesen...). Seit 250 Jahren ist der Maßstab für liberale Evangelische mehr der Philosoph Immanuel Kant, und kaum die Heilige Schrift. Also, es ist schwer mit den liberalen Theologen über die oben genannten 95 Thesen zu diskutieren, weil sie deren Grundannahmen nicht teilen. |  0
| | | littlemore vor 17 Stunden | |  | Reformation der Reformation? Welches Zeichen, was für eine klare Botschaft!
Mit antikatholischen Stolz wird oftmals Luthers Thesenanschlag als Geburtsstunde der Reformation gefeiert.
Wie wird die ev. Staatskirche mit dieser Initiative umgehen? Sind diese Thesen ein Zeichen von vielen für eine sich langsam abzeichnende Kehrtwende? |  1
| | | Mensch#17 vor 18 Stunden | | | Formfrage: Historizität contra moderner Medienkonsum (Tiktok etc.) Es ist interessant, was da so alles am Laufen ist. Und es ist den Autoren der 95 Thesen schon auch Respekt zu zollen für diese Leistung und für die Arbeit, auf die sie sich da eingelassen haben. Ich frage mich nur, ob das das richtige Format ist, um moderne junge medienaffine Menschen zu erreichen. Aber vielleicht werden wir in der nächsten Zeit noch damit überrascht und es kommen 95 kurze Beiträge bei Instagram oder TikTok zum Vorschein, damit auch Junge und Alte mit ihren Mediengewohnheiten sich damit beschäftigen können.
Naja - und auch eine ausführliche katholische Würdigung und Kommentierung für jede der 95 Thesen würde ich mir auch noch wünschen.
Wer machts? |  0
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- Und sie glauben doch
- „Was diese drei Tage hier geschehen ist, hat der Dom vermutlich noch nicht sehr oft erlebt“
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