Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  2. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  3. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  4. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  5. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  6. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  7. Eklat durch NS-Vergleich gegenüber Israel bei interreligiösem Kongress in Rom
  8. CSU-geführtes Innenministerium finanziert NGOs, die gegen Merz demonstrieren
  9. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  10. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart
  11. Hoffnung, die nicht weiß. Nikolaus von Kues als Lehrer des Glaubens, der ‚bekehrten Unwissenheit‘
  12. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  13. Designierter Präsident der Georgetown University lehnt Lehre der Kirche über Homosexualität ab
  14. Evangelische Landeskirche in Württemberg: Gleichgeschlechtliche „Ehe“ verfehlt Zweidrittelmehrheit
  15. US-Kardinal Burke verurteilt gefälschte Videos mit angeblicher Papstkritik

Der Rosenkranz und das Laufen

7. Oktober 2025 in Spirituelles, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Die Rosenkranzkette ist beim Denken mein Stab, die Worte sind mein Atem, die schmerzhaften Geheimnisse meine Richtung." - Erfahrungen mit dem Schmerzhaften Rosenkranz nach einer schweren Operation. Von Georg Lorleberg


Linz (kath.net/pl) „Sie sollten aufstehen und wenigstens 20 Minuten Laufen!“ - Der erste Tag nach einer vierstündigen Operation: Wie erschlagen liege ich im Krankenbett, mein Körper voll mit opiaten Schmerzmitteln. 

Aufstehen? Die Anweisung des Pflegers lautet: Aufstehen und im Gang hin und her laufen. Echt jetzt? 20 Minuten hin und her Laufen, ein Leerlauf wie der Tiger im Käfig? In Schmerz und Schwindel? 

Ich denke an die Missionare im Kloster meiner Heimat. Sie liefen auf der Dachterrasse hin und her und beteten den Rosenkranz. So mache ich es.

Mit Hilfe eines Pflegers klettere ich aus dem Bett. Eine enorme Fliehkraft zieht mich nach unten, schon das Stehen eine Überwindung. Ich nehme den Rosenkranz in die Hand und gehe los. Die ersten Schritte sind eine enorme Anstrengung, erst jetzt begreife ich, was noch auf mich zukommt und verstehe, wenn ich bete: „… Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat!“ 

Aber ich gehe los, gehe IHM nach. „Selig, wer auf meine Wege achtet!“ (Spr. 8,32). Da fährt ein stechender Schmerz durch meinen Körper, wie ein plötzlicher Blitz: „… der für uns gegeißelt worden ist!“ Poah! Sterne vor den Augen und doch weiter, einfach weiter. Trotz immer wiederkehrender Stiche wie Stromstöße … .

Und dann auf einmal: Eine junge Familie geht an mir vorbei. Sie schauen weg! Ich bin kein guter Anblick. Es gab Zeiten, da schauten Menschen mich durchaus auch mal gern an: „… der für uns mit Dornen gekrönt worden ist!“ Jetzt ahne ich: Nicht mit den Augen anderer, mit den Augen Marias schauen: auf Jesus, auf mich. Es ist nicht, wie es scheint! Ich darf mit den Augen Marias auch auf mich schauen und erkennen, dass ich auch jetzt kostbar bin.

Einmal im Laufen geht es für eine Zeit lang. Tatsächlich, ich schöpfe ein wenig Mut. Unser Gehirn ist für Bewegung geschaffen. Schon ein paar Mal hin und her und es geschieht etwas. Aber dann lässt die Kraft nach, rapide: „… der das schwere Kreuz für uns getragen hat!“ Jesus, alles das für uns! Ich sage mir: weiter, du darfst nicht stehen bleiben! Ich gehe Jesus nach wie Maria IHM. Wie schwer mag ihr das gefallen sein!

20 Minuten soll ich laufen. Der Rosenkranz dauert bei mir so um die 25 Minuten. Gegen Ende geht fast nichts mehr. Der Atem wird kürzer, aber die Worte wie Perlen, so tief im Innern sitzend, die kann mein Geist immer noch atmen, selbst wenn die Stimme schwindet.

Immer wieder driften die betäubten Gedanken ab. Aber die Kette ist beim Denken mein Stab, die Worte sind mein Atem, die schmerzhaften Geheimnisse meine Richtung. In der Enge des Ganges stellte der Rosenkranz meine Füße auf weiten Raum. Drei bis fünf Mal am Tag lief ich so einen weiten Weg auf eingegrenzter Strecke. 

Das war kein Leerlauf, und auch kein Fließband. Der Rosenkranz ist ein Weg und wenn ich ihn gehe, dann geht’s! Er führt wohin. Die schmerzhaften Geheimnisse wurden für mich eine Software für das Programm meines Wiederaufstehens. 


 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Wirt1929 8. Oktober 2025 
 

@lamwool

Sie sind nicht allein mit Ihrer Meinung. Nach einem Unfall und 7 Jahren Totalpflegeversorgung habe ich ähnliche therapeutische Erfahrungen machen dürfen. Das mir vorher wichtige Rosenkranzgebet konnte ich in der Zeit kaum zustande bringen. Mir war aber klar, dass die Muttergottes immer an meiner Seite war und in den schwierigsten Stunden wieder zurück in dieses Leben beigestanden hat. Auch ich sehe zwar körperlich eingeschränkt, aber dankbar auf die noch verbleibende „neue" von Gott getragene Lebenszeit.


2
 
 Marianus 7. Oktober 2025 

Danke für dieses schöne Zeugnis!

In der Tat gibt es nichts, das der Wirksamkeit des Gebets auch nur annähernd gleichkommt. Dazu gehört freilich auch stets unser Zutun, unser Eigenanteil am Gelingen des Erbetenen.

Im Rückblick auf mein Leben erkenne ich immer wieder Zeichen der Gegenwart Christi, der mir gerade auch in den langen Jahren meiner irrigen Gottesleugnung stets zur Seite stand. In unendlicher Treue und Geduld auf meine Rückkehr wartend. Die dann tatsächlich unter kräftiger Hilfe des Himmels geschah, den meine Frau mit ihren Gebeten bestürmte, ohne mir davon etwas zu sagen ...... !

Natürlich haben mich auch die himmlischen Geister all die Jahre auf meinem Weg begleitet, vor allem unser aller Mutter im Himmel in Gestalt ihrer Erscheinungen in Fatima und der Heilige Antonius von Lissabon.

Und und und.

Diese wunderbare Geschichte der Wirksamkeit unserer Gebete setzt sich bis heute fort.

Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit! Amen.


2
 
 lamwool 7. Oktober 2025 
 

Begabung wahrnehmen

Dieser Bericht ist auf den 1. Blick bewegend, auf den 2. Blick auch vielsagend. Ich hatte auch OP's an der Hüfte,am nächsten Tag aufstehen und gehen. ABER: 1. half mir die Pflegeperson begleitend (!) und, jetzt kommts, ich hatte ein Gehböcklein als Hilfe. Hier stellt sich mir die eine grundsätzliche Frage: sollen wir den Verstand benützen, den uns der Herr geschenkt (!) hat oder nicht. Die Vernunft sagt: Gehhilfe benutzen und gehen,solange wie es geht, oder soll ich alles dem Herr überlassen, er soll es richten und mich wieder aufstellen usw. usf. IM ERNST gemeint!!!
Ich bin dankbar für meine (geschenkten !) Fähigkeiten und benutze sie. Und ja, was ich nicht kann erbitte ich vom Herrn.
Bin ich allein mit dieser Meinung?


1
 
 SpatzInDerHand 7. Oktober 2025 

Das hat mich sehr bewegt!


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Rosenkranz

  1. „Der Rosenkranz ist wie eine Kette, die mich mit dem Himmel verbindet“ (Hl. Thérèse von Lisieux)
  2. „Für eine christliche Zukunft“ - Rosenkranzprozession mit 750 Personen in Einsiedeln
  3. Bischof Zsifkovics in Obisovce: Rosenkranz ist Navigationsgerät am Glaubensweg
  4. Der künftige Kirchenlehrer John Henry Newman liebte den Rosenkranz
  5. Plädoyer für mutiges Christsein bei Gedenken an das Rosenkranzfest 1938
  6. Mediziner: Das Potenzial des Rosenkranzes wird unterschätzt
  7. 'Der Rosenkranz ist die Waffe gegen das Böse der heutigen Welt'
  8. Präsident der Polnischen Bischofskonferenz: „Möge der Rosenkranz unseren Herzen Frieden bringen“
  9. Rosenkranzmonat Oktober – „Der Rosenkranz als geistliches Kompendium des Glaubens“
  10. 7. Oktober: Das Rosenkranzfest






Top-15

meist-gelesen

  1. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  2. "Warum hast du solche Angst vor Johannes Paul II.?"
  3. Massiver Angriff auf die Rede- und Pressefreiheit in Deutschland!
  4. „Wie Leo still und leise Franziskus korrigiert“
  5. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  6. Wir predigen den heiligen Klimawandel
  7. Historischer Besuch von König Charles III. im Vatikan
  8. Nicht reden, sondern machen!
  9. Konvertierter Ex-Anglikaner Nazir-Ali sagt neue Welle von Konversionen voraus
  10. US-Vizepräsident JD Vance besuchte Messfeier in der Grabeskirche in Jerusalem
  11. Die 'katholische Frauenbewegung' Österreichs verteidigt das Islam-Kopftuch
  12. Die Liebe als oberste Regel. Über die Kirche, Synodalität und Demut
  13. Neuevangelisierung und Liturgie im 21. Jahrhundert – Lernen aus der Geschichte für die Gegenwart
  14. Zahl der Theologiestudenten in Passau in drei Jahren versiebenfacht - Von 21 auf 140 Studienanfänger
  15. Christliche Eltern klagen Schweden vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz