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| ![]() Christus bekennen - Frieden stiften. Aus dem Wesen des Vaters, des Glaubensvor 6 Stunden in Aktuelles, keine Lesermeinung Leo XIV.: 1700 Jahre Nizäa. Das Fundament christlicher Einheit. Aufruf zu globaler Geschwisterlichkeit. Gemeinsames Bekenntnis, gemeinsamer Auftrag: Einheit, Friede und der Mut zur Begegnung. Von Armin Schwibach İznik (kath.net/as) Die Feier des 1700. Jahrestages des Ersten Konzils von Nizäa wurde für Papst Leo XIV. zum theologischen Kristallisationspunkt: Im archäologischen Areal der antiken Basilika des hl. Neophyt rief er die Christen aller Konfessionen und Vertreter verschiedener Religionen zu einer erneuerten Rückkehr zur Mitte, zu Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch. In einer Zeit globaler Bedrohungen der Menschenwürde, so der Papst, sei die Frage „wer Jesus Christus für uns heute ist“ entscheidend. Nizäa sei nicht nur ein geschichtliches Ereignis, sondern „steht heute auf dem Spiel“. Im Zentrum der päpstlichen Ansprache stand die Erinnerung an den arianischen Streit, dessen Kern Papst Leo als bleibende Versuchung deutet: Christus zu reduzieren – auf einen charismatischen Lehrer, moralischen Führer oder überhöhten Menschen. Eine solche Verkürzung führe, wie er mit Verweis auf seine Homilie vom 9. Mai 2025 erinnert, unausweichlich „zu Traurigkeit und Verwirrung“. Arius habe, indem er die Göttlichkeit Christi leugnete, die Inkarnation als Brücke zwischen Gott und Mensch zerstört. Der Papst stellt die schlichte, aber radikale theologische Frage: „Wenn Gott nicht Mensch geworden ist, wie können die Sterblichen an seinem unsterblichen Leben teilhaben?“. Genau deshalb sei der Glaube an den Sohn, „aus dem Wesen des Vaters gezeugt“, die tragende Säule aller christlichen Kirchen – auch jener, die das nizäno-konstantinopolitanische Credo liturgisch nicht verwenden. Mit einem Zitat des heiligen Augustinus - „Obgleich wir Christen viele sind, sind wir in dem einen Christus eins“ - zeigte Leo XIV., dass die Einheit der Christen bereits in ihren gemeinsamen Fundamenten angelegt ist. Auf diesem Fundament beruht der ökumenische Auftrag: ein Weg der Hingabe an das offenbarte Wort, der vom Heiligen Geist geführt wird und in Liebe, Dialog und gegenseitiger Versöhnung das Ärgernis der Spaltungen überwindet. Leo XIV. weitete den Blick. Der Wunsch nach kirchlicher Gemeinschaft sei untrennbar mit dem globalen Streben nach Geschwisterlichkeit verbunden. Wer bekennt, dass Gott der eine Vater ist, müsse, so der Papst im Anschluss an Nostra aetate, die Menschen als Brüder und Schwestern anerkennen, ungeachtet von Herkunft, Nation oder Religion. In einer Zeit, die von „Konflikten und Gewalt“ gezeichnet ist, sind nach Leos Worten die Religionen berufen, Hüter dieser universalen Wahrheit zu sein. Jede Instrumentalisierung des Religiösen für Krieg, Hass oder Fundamentalismus müsse entschieden zurückgewiesen werden. Stattdessen gelte es, Wege der „geschwisterlichen Begegnung, des Dialogs und der Zusammenarbeit“ zu gehen, ein Motiv, das der Papst wenige Wochen zuvor beim interreligiösen Friedenstreffen erneut betont hatte. Besondere Dankbarkeit drückte Leo XIV. gegenüber Patriarch Bartholomaios I. aus, der die Initiative ergriffen hatte, die 1700-Jahr-Gedenkfeier am historischen Ort abzuhalten. Ebenso würdigte er die Anwesenheit der orthodoxen, katholischen und protestantischen Vertreter sowie der Delegationen aus aller Welt. Zum Abschluss erhob der Papst im Angesicht der antiken Basilika ein inständiges Gebet: Der allmächtige und barmherzige Vater möge diesen Jahrestag fruchtbar machen - „Früchte der Versöhnung, der Einheit und des Friedens“. In İznik wurde deutlich, dass Leo XIV. das Jubiläum von Nizäa nicht als nostalgische Rückschau versteht, sondern als geistigen Auftrag: Die Wahrheit der Inkarnation ist der Schlüssel zur Einheit der Christen und zugleich zur Heilung einer Welt, die nach Frieden hungert. kath.net veröffentlicht die Ansprache von Papst Leo XIV., Ökumenisches Gebetstreffen beim archäologischen Areal der antiken Basilika St. Neophyt, İznik, 28. November 2025: Liebe Brüder und Schwestern! In einer in vielerlei Hinsicht dramatischen Zeit, in der Menschen unzähligen Bedrohungen ihrer Würde ausgesetzt sind, ist die 1700-Jahr-Feier des Ersten Konzils von Nizäa eine wertvolle Gelegenheit, uns zu fragen, wer Jesus Christus im Leben der Frauen und Männer von heute ist, wer er für einen jeden von uns ist. Diese Frage betrifft insbesondere die Christen, die Gefahr laufen, Jesus Christus auf eine Art charismatischen Anführer oder Übermenschen zu reduzieren, eine Fehlinterpretation, die letztendlich zu Traurigkeit und Verwirrung führt (vgl. Homilie bei der Heiligen Messe Pro Ecclesia, 9. Mai 2025). Indem er die Göttlichkeit Christi leugnete, reduzierte Arius ihn auf einen einfachen Mittler zwischen Gott und den Menschen und ignorierte dabei die Wirklichkeit der Menschwerdung, sodass das Göttliche und das Menschliche unüberbrückbar voneinander getrennt blieben. Aber wenn Gott nicht Mensch geworden ist, wie können die Sterblichen dann an seinem unsterblichen Leben teilhaben? Das stand in Nizäa auf dem Spiel und steht auch heute auf dem Spiel: der Glaube an den Gott, der in Jesus Christus einer von uns geworden ist, um uns »Anteil an der göttlichen Natur« zu geben (2 Petr 1,4; vgl. Hl. Irenäus, Adversus haereses, 3, 19; Hl. Athanasius, De Incarnatione, 54, 3). Dieses christologische Glaubensbekenntnis ist von grundlegender Bedeutung auf dem Weg, den die Christen hin zur vollen Gemeinschaft gehen: Es wird nämlich von allen christlichen Kirchen und Gemeinschaften weltweit geteilt, auch von denen, die das Nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis aus verschiedenen Gründen nicht in ihren Liturgien verwenden. In der Tat ist der Glaube »an den einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, als Einziggeborener aus dem Vater gezeugt […] aus dem Wesen des Vaters« (Glaubensbekenntnis von Nizäa) eine tiefe Verbindung, die bereits alle Christen vereint. In diesem Sinne können wir, um den heiligen Augustinus zu zitieren, auch im ökumenischen Bereich sagen: »Obgleich wir Christen viele sind, sind wir in dem einen Christus eins« (vgl. In Psalmum 127 enarratio). Und von dem Bewusstsein ausgehend, dass wir bereits durch dieses tiefgehende Band verbunden sind, sind wir alle aufgefordert, durch einen Weg der immer vollständigeren Hingabe an das in Jesus Christus offenbarte Wort Gottes und unter der Führung des Heiligen Geistes, in gegenseitiger Liebe und im Dialog, das Ärgernis der leider noch bestehenden Spaltungen zu überwinden und den Wunsch nach Einheit zu nähren, für den der Herr Jesus gebetet und sein Leben hingegeben hat. Je mehr wir untereinander versöhnt sind, desto mehr können wir Christen ein glaubwürdiges Zeugnis für das Evangelium Jesu Christi geben, das eine Botschaft der Hoffnung für alle ist, eine Botschaft des Friedens und der universalen Geschwisterlichkeit, die über die Grenzen unserer Gemeinschaften und Nationen hinausgeht (vgl. Franziskus, Ansprache an die Teilnehmer an der Vollversammlung des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen, 6. Mai 2022). In unseren Tagen ist die Versöhnung ein Appell, der von der gesamten Menschheit ausgeht, die unter Konflikten und Gewalt leidet. Der Wunsch nach voller Gemeinschaft unter allen, die an Jesus Christus glauben, geht immer mit dem Streben nach Geschwisterlichkeit unter allen Menschen einher. Im Credo von Nizäa bekennen wir unseren Glauben »an den einen Gott, den Vater«; es wäre jedoch nicht möglich, Gott als Vater anzurufen, wenn wir uns weigern würden, die anderen Männer und Frauen als Brüder und Schwestern anzuerkennen, die ebenfalls nach dem Bild Gottes geschaffen sind (vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Erklärung Nostra aetate, 5). Es gibt eine universale Geschwisterlichkeit, unabhängig von Ethnie, Nationalität, Religion oder Meinung. Die Religionen sind von Natur aus Hüter dieser Wahrheit und sollten die einzelnen Personen, Gruppen von Menschen und Völker dazu ermutigen, sie anzuerkennen und zu praktizieren (vgl. Ansprache beim Gebetstreffen für den Frieden, 28. Oktober 2025). Das Heranziehen von Religion, um Krieg und Gewalt zu rechtfertigen, muss, wie jede Form von Fundamentalismus und Fanatismus, entschieden abgelehnt werden, während die Wege, die wir einzuschlagen haben, jene der geschwisterlichen Begegnung, des Dialogs und der Zusammenarbeit sind. Ich bin Seiner Heiligkeit Bartholomäus zutiefst dankbar, der sich mit großer Weisheit und Weitsicht entschieden hat, das 1700-Jahr-Gedenken des Konzils von Nizäa gemeinsam an ebenjenem Ort feierlich zu begehen, an dem es stattgefunden hat; und ich danke von Herzen den Oberhäuptern der Kirchen und den Vertretern der weltweiten christlichen Gemeinschaften, die der Einladung zur Teilnahme an diesem Ereignis gefolgt sind. Möge Gott, der allmächtige und barmherzige Vater, unser heutiges inständiges Gebet hören und gewähren, dass dieser wichtige Jahrestag reichlich Früchte der Versöhnung, der Einheit und des Friedens trägt.
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