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Organspende: Einsame Entscheidung

26. April 2012 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
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Nachdrücklich macht die Autorin der WDR-Reportage zum Thema Organspende „darauf aufmerksam, dass letztendlich jeder allein vor der Entscheidung steht“. Von Heide-Marie Göbbel (KNA)


Köln (kath.net/KNA) Jeder Bundesbürger wird demnächst von seinem Arzt oder der Krankenkasse gefragt werden, ob er im Falle des Falles einer Organspende zustimmen möchte. Warum diese Entscheidung so schwer ist und warum man sie deswegen nicht den Angehörigen überlassen sollte, zeigt Justine Rosenkranz in der aufrichtigen Reportage «Menschen hautnah: Spenderorgan gesucht... - Warum das Geben so schwer fällt». Sie wird am 26. April um 22.30 Uhr im WDR-Fernsehen ausgestrahlt.

Die Autorin dokumentiert anhand zweier Schicksale, dass es in dieser Frage kein Richtig oder Falsch geben kann. Nachdrücklich macht sie darauf aufmerksam, dass letztendlich jeder allein vor der Entscheidung steht. Sie zeigt aber auch, dass es helfen kann, sich vorher gut zu informieren, um nicht eines Tages von der emotionalen Wucht der Situation überrannt zu werden.

Rosenkranz nimmt sich dabei selbst nicht aus. Sie fragt, warum so viele Menschen, wie auch sie selbst, Organspenden richtig finden und trotzdem davor zurückschrecken. Die Autorin will die Beteiligten kennenlernen: diejenigen, die einen Angehörigen verlieren und einer Organspende zustimmen, die Ärzte, die den Hirntod feststellen, und die Empfänger der Organe. Den zwölfjährigen Torben im evangelischen Krankenhaus in Hamm traf sie im vergangenen November. Er hatte Leukämie und konnte durch eine Knochenmarkspende seiner Schwester gerettet werden. Doch dann entwickelte sich durch die Spende eine lebensbedrohliche Immunkrankheit, die seine Lunge zerstörte. Für Torben muss eine neue Lunge gefunden werden.


Doch wie sieht es mit den anderen Betroffenen aus? Torbens Schwester macht sich Vorwürfe, weil ihre Zellen jetzt die seinen zerstören. Während Torben auf eine neue Lunge hofft, spricht die Autorin in der Uniklinik Hannover mit einem erfahrenen Arzt, der Kindern eine neue Lunge transplantiert. Er habe nicht nur Erfolge, erzählt er offen; einige Patienten seien während oder nach der Operation gestorben. Auch habe er Eltern erlebt, die Transplantation, Krankenhaus und Schmerzen für ihr Kind ablehnten, und die Zeit, die ihnen blieb, lieber zu Hause verbringen wollten.

Für eine Organspende zu votieren, das war auch für das Ehepaar Greinert eine Selbstverständlichkeit. Ihr 15-jähriger Sohn starb bei einem Fahrradunfall. Erst auf dem Friedhof begann Renate Greinert an ihrer Entscheidung zu zweifeln. Im Nachhinein sei ihr Sohn im Krankenhaus für sie nicht tot gewesen, sondern sterbend, dessen sei sie sich inzwischen sicher. Bis heute könnten es sich die Eltern nicht verzeihen, nicht bis zum letzten Atemzug bei ihm gewesen zu sein, sondern einer Organspende zugestimmt zu haben, erzählt die Autorin weiter. Renate Greinert schrieb inzwischen ein Buch über ihre traumatischen Erfahrungen und gründete einen Verein, um mit anderen kritisch über die Organspende zu sprechen.

Der Lungenarzt aus Hannover plädiert dafür, dass sich alle Menschen ausdrücklich für oder gegen eine Organspende aussprechen. Andere, wie der Arzt und Wissenschaftsjournalist Werner Bartens, sind gegen jeden Zwang. Er plädiert für mehr Aufklärung über den Prozess des Sterbens. Der Hirntod, meint er, sei schließlich erst erfunden worden, als man Organe entnehmen konnte. Und die Vorstellung, dass der Verstorbene nach der Organspende keinen vollständigen Körper mehr habe, sei nicht für jeden zu verkraften. Weder potenzielle Organspender noch die Angehörigen wüssten, was da wirklich auf sie zukäme. Zu bedenken wäre auch, dass die Empfänger mit den neuen Organen unter Umständen nur wenige Jahre leben könnten, und dazu lebenslang auf teure Medikamente angewiesen wären, an denen die Pharmaindustrie gut verdiene.

Die Entscheidung für oder gegen eine Organspende, das zeigen die unter die Haut gehenden Beispiele, muss letztlich jeder selbst treffen. Rosenkranz kommt zu dem Schluss, dass die Spende eines Organs in jedem Fall eine schwere, einsame Entscheidung bleibt. Doch durch eine gründliche Information könne man sich vieles leichter machen. Dazu trägt auch ihre Reportage bei.

Hinweis: «Menschen hautnah: Spenderorgan gesucht...». Warum das Geben so schwer fällt. Reportage von Justine Rosenkranz. WDR- Fernsehen, Do 26.4., 22.30 - 23.15 Uhr.


Weiterführendes Interview mit Prof. theol. Joseph Schumacher, Organspende: Hat ein Toter lebendige Organe?

Dr. med. Regina Breul, Silvia Matthies: Tot oder doch lebendig? Dokumentation über die Organspendeproblematik


(C) 2012 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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