Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  2. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  3. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  4. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  5. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  8. 'Für mich gilt: Mein Leben liegt in der Hand Gottes'
  9. "Hassprediger und Hofnarr"
  10. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  11. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  12. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  13. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  14. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  15. Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"

Vatikan löscht das Scalfari-Interview von seiner Internetseite

15. November 2013 in Aktuelles, 20 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wenn der Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre Leuten begegnet, denen man trauen kann und die für den Papst und die Kirche arbeiten. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Der Vatikan hat das viel diskutierte und umstrittene Interview des ehemaligen Direktors und Gründers der römischen Zeitung „La Repubblica“, Eugenio Scalfari (89), mit Papst Franziskus von seiner Internetseite gelöscht. „La Repubblica“ hatte den als Interview ausgegebenen Text am 1. Oktober 2013 veröffentlicht. Am 2. Oktober wurde dieser auch in der italienischen Tagesausgabe der vatikanischen Zeitung „L’Osservatore Romano“ unter dem Titel „Das Licht in unserer Seele“ gedruckt und dann in alle Sprachen übersetzt.

Unmittelbar nach der Veröffentlichung kamen aufgrund gewisser angeblicher Äußerungen des Papstes, die Scalfari als direkte Rede in Anführung gesetzt hatte, kritische, verwirrte und auch entsetzte Stimmen auf. So habe Franziskus angeblich gesagt, dass jeder seine eigene Vorstellung vom Guten und Bösen habe und sich entscheiden müsse, dem Guten zu folgen und das Böse zu bekämpfen, so wie er es selber fasse. Dies genüge, um die Welt zu verbessern. Der Papst sollte auch gesagt haben, dass die Oberhirten der Kirche oft Narzissten gewesen seien, denen von ihren Höflingen geschmeichelt worden sei und die diese schlecht angespornt hätten. Den Päpstlichen Hof und die Kurie hätte Franziskus als „Lepra des Papsttums“ bezeichnet.


Worte dieser Art und vieles andere mehr führten zum einen zu einer Welle der Empörung, zum anderen entstand sofort der Zweifel, ob Franziskus dies wirklich gesagt habe oder ob es sich nicht vielmehr um bewusste Verfälschungen handelt. Der Autor Scalfari erklärte dann einige Tage später gegenüber der Zeitung „Le Monde“, er habe das Gespräch mit dem Papst nicht aufgenommen und keine Notizen gemacht. Somit handelt es sich bei dem „Interview“ um ein „Gedächtnisprotokoll“, bei dem das Wort des Papstes von den Auslassungen des ausarbeitenden Journalisten nicht unterscheidbar war. Der Papst selbst habe es laut mehreren Aussagen bedauert, dass der Text auch im „L’Osservatore Romano“ veröffentlicht worden ist.

Bleibt das Internet: viele Beobachter hatten verwundert festgestellt, dass das Interview auf der Internetseite des Vatikans unter „Ansprachen des Papstes“ eingestellt worden war, dies trotz der offensichtlichen Missbilligung des Heiligen Vaters und der äußersten Problematik des Textes, eines Textes, der nicht unmittelbar auf die „ipsa vox“ des Papstes zurückgeführt werden konnte.

Dieser Sachverhalt wurde am Samstag, den 9. November, gegenüber dem Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, zur Sprache gebracht. An jenem Wochenende fand in Rom zum vierten Mal ein vom „VATICAN magazin“ organisiertes Journalistentreffen statt, zu dem neben dem Präfekten des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein, der diese vertraulichen Gesprächsrunden seit ihrem Bestehen unterstützt, auch Erzbischof Müller eingeladen worden war. Dass dieses Interview eine Verfälschung darstellt, stand für Müller außer Zweifel. Auf die Tatsache angesprochen, warum es dann immer noch auf der Internetseite des Vatikans an einer wichtigen Stelle stehe, antwortete er: „Das wusste ich nicht. Ich werde mich darum kümmern“. Was nun sichtbar ist: der Text ist gelöscht. Gut organisierte Treffen haben Sinn und zeitigen Wirkungen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Vatikan

  1. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  2. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  3. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  4. Bemerkenswert großer Andrang bei „Alter Messe“ im Petersdom - Kard.-Burke-Predigt in voller Länge!
  5. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  6. Bußzeremonie im Petersdom wurde vollzogen – Mann hatte gezielt an Hauptaltar uriniert
  7. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  8. Vatikan hofft auf Spenden von US-Katholiken
  9. Heiligsprechung von "Internetpatron" Carlo Acutis am 7. September
  10. Pünktlich zum Giro d'Italia: Neues Papst-Wappen in Vatikan-Gärten






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  3. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  4. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  5. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  6. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  7. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  8. "Hassprediger und Hofnarr"
  9. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  10. "Was kümmert es den Mond, wenn ihn der Hund anbellt"
  11. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  12. Papst ordnet Diözese Rom neu und hebt Reform des Vorgängers Papst Franziskus auf
  13. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  14. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  15. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz