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Marx: Wir brauchen eine starke Zentrale

16. März 2014 in Deutschland, 25 Lesermeinungen
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Neuer DBK-Vorsitzender gegen deutsche Sonderwege: Es wäre in einer globalisierten Welt völlig falsch, Rom zu schwächen


Berlin (kath.net/KNA) Der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hält nichts von deutschen Sonderwegen bei innerkirchlichen Streitfragen. «Ich sage klar: Wir brauchen eine starke Zentrale. Rom ist wichtig für die katholische Kirche», sagte Marx im Interview der «Welt am Sonntag». «In den großen, wichtigen Fragen wie etwa auch dem Zölibat oder der Frage der wiederverheiratet Geschiedenen wird weiterhin eine gemeinsame, gesamtkirchliche Entscheidung notwendig sein.»


Zugleich meinte der Münchner Erzbischof, der Wunsch von Papst Franziskus nach Dezentralisierung sei «offensichtlich». Er habe ihn schriftlich geäußert und nicht nur einmal beiläufig in einer Predigt erwähnt. «Jetzt muss man diskutieren, wie das zu verstehen ist», so Marx, der Mitglied der Gruppe aus acht Kardinälen ist, die der Papst als Beratungsgremium berufen hat. Diese Kommission habe dazu «viele Punkte besprochen». Es wäre nach Einschätzung Marx' «in einer globalisierten Welt völlig falsch, Rom zu schwächen, aber nicht alles muss in Rom entschieden werden».

Über seine Anliegen als Bischofskonferenz-Vorsitzender sagte der Münchner Kardinal, er würde «gern diskutieren, ob wir die Arbeitsweise der Bischofskonferenz verbessern und vor allem auf Krisensituationen schneller reagieren können». Aber er wolle auch «proaktiv Themen setzen und nicht immer nur defensiv sein». Zugleich betonte Marx die Grenzen des Amtes: «Es gibt keinen Vize-Papst für Deutschland.»

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Foto: (C) Erzbistum München und Freising


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Lesermeinungen

  20. März 2014 
 

@Diasporakatholik: Missverständnis

Ich kenne den Poster @Theodor69 lange genug, um zu wissen, dass er hier ironisch gesprochen hat.

Dabei geht man natürlich immer ein besonders Risiko ein, missverstanden zu werden, aber bitte beachten Sie den Smiley, mit dem er seinen kurzen Satz abschließt.

Ich hoffe sehr, hiermit Versöhnung zwischen den beiden Herren gestiftet zu haben! :-)

Wofür ich aber viel Geld ausgeben würde (also vielleicht drei, vier Euro) ist die Info, wie die vier Leute, die @Theodors Beitrag die "Empfehlung" gegeben haben, das wohl gemeint haben könnten. *lol*

Im Übrigen gilt für mich selbst:
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's völlig ungeniert.


0
 
 Diasporakatholik 19. März 2014 
 

@Adson

Volle Zustimmung zu Ihrer Kritik hier an den Meckerern über Kard. Marx, auch wenn ich wie Sie Gefahr laufe, von Theodor69 dafür die volle Katholizität abgesprochen zu kriegen.
Einfach lächerlich!


1
 
 speedy 17. März 2014 
 

es gab einmal menschen, die bauten an einem turm in der Stadt Babel,
dezentralisierungt hört sich für mich wie weg von rom an,
wer einen turm baut muss vor dem sturm aufpassen


1
 
  17. März 2014 
 

Schwerkraft wirkt nach unten

Liebe Leute, Kardinal Marx selbst kann vielleicht weniger dafür (als die schlechten Erfahrungen, die man mit dem Amt schon gemacht hat), aber ich sehe seinen Amtsantritt eher pessimistisch. Kann mich noch gut erinnern, wie Erzbischof Zollitsch als Mann der Mitte antrat und ein paar religiöse Dinge den Zeitungen in die Feder diktierte. Da freute man sich, ein gläubiger Bischof, gehört zur Schönstattbewegung, die sind doch marianisch, muss doch gut sein.... und nach ein paar Monaten nur noch Zeitgeist, Zeitgeist, Zeitgeist.

Ein designierter Vorsitzende der DBK gleicht in Deutschland einem Pfeil, der abgeschossen wird - mögen da noch soviel Federn dran sein und den Pfeil eine Weile durch die Lüfte tragen, irgendwann wirkt die Schwerkraft, sprich: Zeitgeist, Mediokratie (im doppelten Sinne) und Ängstlichkeit - und das Ding bohrt sich in die Erde. Man weiß, dass der Absturz da ist, wenn wieder endlos politisiert wird und der Glaube endgültig zum Nebenthema mutiert ist.


5
 
  17. März 2014 
 

@Calimero - Der Papst kann nicht die Wahrheit stehen

Mit meinem unteren Zitat des christlichen Philosophen Gilson habe ich deutlich machen wollen, dass die Autorität des Papstes immer an die Wahrheit der Schrift gebunden bleibt. Der Papst hat nicht die Macht alles zu tun. Insofern ist die hier ausgedrückte Hoffnung, dass der Papst sich über die Schrift einfach hinwegsetzen könne, irrig. Täte er dies, würde dies bedeuten, dass die Lehre der Kirche grundlegend entwertet würde. Der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Müller, wird nicht müde, auf dieses Faktum hinzuweisen. Das Lehramt der Kirche sieht also explizit keine Möglichkeit eine grundlegende Glaubenswahrheit zu relativieren, auch nicht auf Grund pastoraler Überlegungen. Wenn der Mensch in Selbstherrlichkeit auflöst, was Gott gebunden hat, dann stellt er sich gegen Gottes Gebot und tritt sozusagen aus dem Glauben heraus und baut sich einen eigenen "Glauben", der aber nur Trug sein kann.


5
 
 Calimero 16. März 2014 
 

@ Adson

In dem Moment wo Rom den "dt. Sonderweg" mitgeht ist es kein Sonderweg mehr.
Und als C8-Mann ist Marx ja auch irgendwie selbst ein bisschen Rom.
Marx denkt und agiert strategisch. Und das mein(t)e ich positiv.
Zollitsch antwortete auf Fragen. Marx nimmt das Heft des Handelns selbst in die Hand.


3
 
  16. März 2014 
 

Die katholische Kirche ist grundsätzlich stark hirachisch organisiert

Das hat Vor- und Nachteile.

Aber wer das ändern möchte, kann gleich die ganze Kirche abschaffen.


6
 
  16. März 2014 
 

Zentrale K 8

Unter dieser starken Zentrale versteht Kardinal Marx in erster Linie die Kardinalskomission K8 - und damit an prominenter Stelle sich selbst. Somit erübrigen sich separate Anträge der DBK. In dem besagten Interview mit der "Welt am Sonntag" spricht sich Marx übrigens für die Zulassung von zivilrechtlich wiederverheirateten Geschiedenen zur Eucharistie "nach einer Zeit der Buße" aus.


5
 
 borromeo 16. März 2014 

Pro oder contra Kardinal Marx hin oder her:

Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, jemals solche oder ähnliche Worte aus dem Munde seines Vorgängers im Amt des DBK-Sprechers gehört zu haben... Und das spricht zunächst einmal nicht gegen Kardinal Marx.

Rom muß tatsächlich gestärkt bleiben bzw. werden. Was am Ende hinter dieser Aussage Marx' steckt, sollten wir getrost abwarten. Die Zeit wird es zeigen.


12
 
  16. März 2014 
 

Zur DBK

Etwas weniger Bürokratie
und vorallem kein ZDK,
Wisiki und Tänzler & Co.


7
 
  16. März 2014 
 

@Theodor69

So ähnlich hätte ich es auch sagen sollen.

Obwohl ich, ehrlich gesagt, aus diesem Artikel nicht viel herauslesen kann. Man müsste das ganze Interview kennen. Aber so, wie es hier steht, stellt sich mir das dar wie "viel geredet und nichts gesagt".


1
 
 carl eugen 16. März 2014 

Da hat Kardinal Marx endlich mal wieder recht!

Ja wir brauchen einen starken Vatikan, der den Heiligen Vater nach Kräften unterstützt und ihm keine Probleme bereitet. Ein starker Vatikan ist gut für die Weltkirche!
P.S.: Ich kann die negative Einstellung einiger gegenüber Kardinal Marx gut verstehen. Auch ich habe grössere Probleme mit ihm. Aber wir sollten nicht den Fehler machen, alles in Bausch und Bogen zu verurteilen, was Seine Eminenz sagt. Dass er Rom stärken möchte, finde ich gut und dabei unterstütze ich ihn auch. Wo er aber die katholische Lehre untergraben möchte, da kritisiere ich ihn, mitunter auch mal deftiger!


4
 
 Theodor69 16. März 2014 
 

@Adson_von_Melk

Sie sind einfach zu wenig katholisch, wenn Sie Kardinal Marx nicht angreifen..:-)


4
 
 Grazerin 16. März 2014 

Normen als Hilfe erfahren

Über seine Anliegen als Bischofskonferenz-Vorsitzender sagte der Münchner Kardinal, er würde «gern diskutieren, ob wir die Arbeitsweise der Bischofskonferenz verbessern und vor allem auf Krisensituationen schneller reagieren können».
Besteht die Reaktion nicht darin, darauf zu schauen, was Rom dazu schon vorgegeben hat?


1
 
 stellamaris 16. März 2014 
 

Genauso

wie M.Schn-Fl sehe ich das auch. Kardinal Marx hat mich in seiner Trierer Zeit überzeugt. Danach habe ich ihn zeitweise nicht mehr ganz verstanden, glaube aber nicht, dass er sich von Grund auf geändert haben sollte. Ihm wird die Einbindung in vatikanische Aufgaben nur nützen und ihn stärken, genauso wie seinerzeit Kardinal Kasper. Und die deutschen Bischöfe haben mit ihrer Wahl mehrheitlich gezeigt, in welche Richtung es künftig gehen soll. Ich bin zuversichtlich und wünsche Kardinal Marx eine gute Hand und die Hilfe des Heiligen Geistes.


6
 
 M.Schn-Fl 16. März 2014 
 

Zu Kardinal Marx

Der ständige Umgang mit den starken Persönlichkeiten der Weltkirche wie die Kardinäle Pell (bisher EB von Sydney), O'Malley (EB von Boston), Cipriani (EB von Lima) und andere kann für den Vorsitzenden der DBK nur von Vorteil sein. Dazu kommt noch der häufigere Kontakt mit dem Papst. So erfährt er in der Praxis, dass die deutsche Teilkirche nicht der Nabel der Welt ist und bringt hoffentich die Erkenntnis in die DBK ein, dass diese endlich mehr über den eigenen Tellerrand hinausschauen muss, zumal ihr Einfluss in der Weltkirche hauptsächlich auf den Finanzen beruht, die nun mal von Natur aus nicht sicher sind.
Wer Kardinal Marx persönlich kennt, ist noch nie auf den Gedanken gekommen, dass er ein Antirömer ist.
Die hier dankenswerterweise wiedergegebene Erklärung des Kardinals lässt mich durchaus hoffen, dass die DBK nun auf Dauer einen besseren Weg einschlagen wird.
Man sollte dem Kardinal zumindest mal guten Willen unterstellen und sich mit der geladenen Pistole zurückhalten.


15
 
 chriseeb74 16. März 2014 
 

@ einige

Zitat:"Neuer DBK-Vorsitzender gegen deutsche Sonderwege: Es wäre in einer globalisierten Welt völlig falsch, Rom zu schwächen"
Es gibt wohl einige hier, die entweder nicht lesen können oder ein sehr einfältiges Schubladendenken an den Tag legen.
Ich kann nur wiederholen, dass Kardinal Marx nicht so "ist", wie einige sich das hier vorstellen!!
Im übrigen gibt man jedem "Neuen" 100 Tage bevor man über ihn "herfällt", selbst in der noch so intriganten Politik ist das Usus!


9
 
 Stefan Fleischer 16. März 2014 

Wir brauchen eine starke Zentrale

und wir brauchen klar definierte Kompetenzen dort, wo die sicher wünschenswerte Dezentralisation ins Spiel kommt. Diese zu definieren ist Sache der Zentrale. Jeder andere Weg führt ins Chaos und schlussendlich in die Spaltung.


10
 
  16. März 2014 
 

Hallo @Antigone - ham' Sie mir doch wieder mal

glatt das Wort aus dem Mund genommen. Offenbar hat der Vorsitzende der DBK - ganz egal wer das nun konkret ist - bei manchen Foristen ein Abonnement auf Ablehnung: Was er sagt ist falsch, Punkt.

Bevor ich die untenstehenden Postings gelesen habe, war ich im Begriff zu schrieben, dass ich überrascht bin, von Kard. Marx ein Wort zur Stärkung der Zentrale in Rom zu hören. Das man noch dazu als Rüffel für EB Zollitsch lesen könnte.

Er hat oben die DBK mit KEINEM Wort erwähnt und sich oben GEGEN deutsche Sonderwege ausgesprochen.

Diese ganz neune Töne mögen damit zusammenhängen, dass erstamls seit Jahrzehnten jemand den DBK-Vorsitz führt, der zugleich in Rom Respekt und höchstes Ansehen genießt und der insbesondere mit dem Papst "gut kann". (Was mich angesichts der beiden Persönlichkeiten nach wie vor überrascht.)

Dass das deutsche Wesen gleich die ganze _Weltkirche aushebelt, dürft sich aber nicht einmal Marxens Ego zutrauen.

Also ruhig Blut - und genau lesen.


19
 
  16. März 2014 
 

Falsch verstanden?

Komisch, diese Kommentare. Da steht doch nun klar, dass Marx in Rom die Zentrale sieht. Was soll das Giftgespritze?


18
 
 J. von Prackwitz 16. März 2014 
 

@AlbinoL

Der Papst mag zwar in Glaubenfragen unfehlbar sein, nicht jedoch in seinen Ansichten über Verwaltungsfragen. Da haben die Päpste immer unterschiedliche Standpunkte vertreten, wie die Geschichte zur Genüge beweist.


6
 
 AlbinoL 16. März 2014 

@ J. von Prackwitz

warum?
der Papst sieht es doch genauso wie Marx.


2
 
 J. von Prackwitz 16. März 2014 
 

Nachtrag:

Heute könnte man eher sagen: Die Geister, die ich rief, ich werd' sie nicht mehr los!
In der Nachkonzils-Euphorie konnten doch unsere Bischöfe gar nicht genug Gremien und Räte ins Leben rufen, wo sich Leute über Kirche und Liturgie ausließen, die davon so viel Ahnung haben wie die sprichwörtliche Kuh vom Samba-Tanz. Früher konnte man in wenigen Sätzen erklären, was "katholisch" ist und bedeutet, heute reden da in babylonischer Sprachverwirrung tausend Stimmen durcheinander, von denen so fragwürdige Gruppen wie WiSiKi und ZdK am lautesten sind, nach dem Motto: Wer schreit, wird besser gehört! Da muß man sich nicht wundern, daß klare katholische Worte von der Öffentlichkeit als fragwürdig und Vertreter derselben, wie z.B. Kardinal Meisner, als "umstritten" und "fundamentalistisch" bezeichnet und abgetan werden! Was ist eigentlich daran umstritten, wenn ein katholischer Bischof kundtut, daß er noch katholisch ist??


17
 
 J. von Prackwitz 16. März 2014 
 

Roma locuta - causa finita!

Wenn dieser Satz noch Gültigkeit hätte, so wäre das ganze Drumherumgerede von Marx & Co. völlig überflüssig. Und die katholische Kirche hätte ein ganz anderes Gewicht in der Welt, statt sich in tausend Meinungen und Ansichten in unzähligen Gremien und Gesprächskreisen zu artikulieren - was wir den Protestanten früher gerne zum Vorwurf gemacht haben!


13
 
 Calimero 16. März 2014 
 

Geht ran wie Blücher

"Wir brauchen eine starke Zentrale" sagt Marx. Und nach Lektüre des Textes hat man den Eindruck diese Zentrale sei der Sitz der DBK. Und die verbliebene strategische Frage sei einzig, wie man es hinbekomme, dass Rom und der kleine Rest der Weltkirche die deutschen Wege nun endlich mitgehe.

Die Marschrichtung scheint nur einer zu bestimmen: Marx.


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