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| Island, Naturgewalten und der Mann mit dem Rosenkranz29. Juli 2015 in Weltkirche, 4 Lesermeinungen Am vergangenen Wochenende endete eine 8-tägige kath.net-Leserreise nach Island - Ein kleiner Reisebericht von Roland Noé Island (kath.net/rn) Über 2.200 Kilometer in sieben Tagen, manche davon auch auf Straßen, wo man nur im Schritttempo vorankam. Doch Island ist nicht nur hier anders und größer. Die gewaltige Natur hat es in sich. So durften wir gigantische Wasserfälle sehen, die an die berühmten Niagarafälle erinnerten. Aber auch Geysire, brodelnden Schlammquellen und riesige Lavafelder erinnerten daran, dass diese Insel irgendwie ein Pulverfass ist und der Ausbruch einer der Vulkane der Insel nur eine Frage der Zeit ist. Besonders beeindruckend war für die Reiseteilnehmer sicherlich die Lagune Jökulsarlon, wo der Gletscher in einen eisigen See kalbt. Hier stand eine Bootsfahrt zwischen treibenden Eisbergen auf dem Programm, ein wenig Titanic-Feeling stand auf dem Programm. Damit man übrigens die Dimension etwas einordnen kann: Der Gletscher ist größer als das gesamte Bundesland Salzburg. Doch Island hat aus katholischer Sicht noch einiges anderes zu bieten, denn die Insel ist katholische Diaspora pur. Das Bistum Reykjavik selbst erstreckt sich über die 103.000 km² große Insel mit 320.000 Einwohnern. Die 13.000 Katholiken leben über die ganze Insel verstreut. Nur 3,5 Prozent Katholiken auf der überwiegend protestantischen Insel zeigen uns, wie auch die deutschsprachigen Länder in wenigen Jahrzehnten aussehen könnte. Und doch ist Island inzwischen das nordeuropäische Land, in dem mit 3,5% der Gesamtbevölkerung am meisten Katholiken leben. Die katholische Kirche wächst in Island. Beispielsweise gibt es zehnmal mehr Taufen als Beerdigungen. Trotzdem gibt es in ganz Island derzeit keinen einheimischen Priester. Alle stammen aus dem Ausland, so auch Bischof Peter Bürcher, den wir zu Reisebeginn treffen durften. Denn gleich zu Beginn der Reise wurde uns klar, was Diaspora heißt. Bei einem wunderschönen Hochamt in der Kathedrale Christus König in Reykjavík durften wir erleben, was wirklich relevant für unseren Glauben ist. Bereits knapp eine Stunde vor Beginn der Hl. Messe fanden sich Gläubige ein, um still in der Kirche den Rosenkranz zu beten. In der Kathedrale gibt es übrigens täglich Anbetung und Beichtmöglichkeit. Die Liturgie selbst, an der drei Bischöfe und zehn Priester teilnahmen, war in schlichter, aber wunderschöner Form. Die Hochgebete wurden in lateinischer Sprache gebetet. Bischof Bürcher predigte extra für uns auch in deutscher Sprache. Im Anschluss daran gab es eine Begegnung im Pfarrhof, wo uns der Bischof u.a. mit Schweizer Schokolade versorgte und wir einheimische Katholiken etwas kennenlernen durften. Bei der Reise stand wie bei allen kath.net-Leserreisen die tägliche Hl. Messe am Programm. Doch nicht überall stand in Island dazu eine katholische Kirche zur Verfügung. Wir bekamen aber hier freundlicherweise mehrfach die Möglichkeit, protestantischen Kirchen zu nützen. Diese waren meist ehemalige katholische Kirchen und oft viel schöner als eine der hübsch-hässlichen Kirche, die in den letzten Jahren in manchen deutschen Bistümern gebaut wurden. Ökumenisch interessant war in dem Zusammenhang auch die Begegnung mit einer protestantischen "Bischöfin", die uns ihre (ehemalige katholische) Kirche zur Verfügung stellte und auch als stille Teilnehmerin an der Hl. Messe sich einfand. Nach der Hl. Messe betete sie für/mit uns das Vater Unser in isländischen Sprache. Bewegend für die Teilnehmer der Hl. Messe war auch der Friedensgruß von Bischof Andreas Laun an die "Bischöfin". Wunderschön auf der Diasporareise war auch die Begegnung mit den Schwestern der Mutter Teresa, die offensichtlich schon lange nicht mehr so eine katholische Schar in ihrem Haus in Reykjavik begrüßen durften und dort normalerweise nur hilfsbedürfte Menschen von der Straße empfangen. Auch dort gab es eine kurze Begegnung und ein gemeinsames Gebet in der Kapelle der Schwestern. Eines der spirituellen Highlights war auch der Besuch bei den Kapuzinern in Reydarfjördur im Osten der Insel. Die Kapuziner leben dort in großer Bescheidenheit und haben ihre Kapelle uns für die Feier der Hl. Messe zur Verfügung gestellt. Was wir erst danach erfahren haben: Die Kapuziner haben große Pläne. Neben dem kleinen Haus soll bald eine katholische Kirche gebaut werden. Nach der Hl. Messe und einer schöne Begegnung durfte Bischof Andreas Laun als erster Bischof das Gelände, wo die Kirche entstehen soll, segnen. Einige Menschen haben mich nach der Reise gefragt, was denn das Highlight der Reise war? Schwer zu sagen, vielleicht waren es die unglaubliche Naturgewalten und hier vor allem der Gletschersee. Dies bekommt man sonst fast nirgendwo auf der Welt zu sehen. Vielleicht waren es die vielen schlichten Hl. Messen oder vielleicht war es auch der alte Mann in der Christus-König-Kirche in Reyjkavik, der bereits eine Stunde vor Beginn der Hl. Messe sich in der Kirche einfach und still und unglaublich andächtig dort den Hl. Rosenkranz gebetet hat? P. S. Diese Reise war für viele Reiseteilnehmer eine der schönsten Reisen. Daher soll es aufgrund des großen Interesses bei dieser Reise für 2018 oder 2019 erneut eine Island-Reise geplant, dann mit der berühmten Blauen Lagune und Walbeobachtung am Meer. Doch vorher warten Armenien, Norwegen und andere Länder! Viele Fotos von der Islandreise auf der Facebook-Site von kath.net Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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