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| 'Das Buch über Karl von Habsburg liest sich spannend wie ein Krimi'17. Oktober 2016 in Buchtipp, keine Lesermeinung Eva Demmerles soeben erschienenes Buch über den letzten Habsburgerkaiser macht Freude und öffnet die Augen - 2004 wurde Kaiser Karl seliggesprochen. Gastbeitrag von Markus Gehling Wien-Münster (kath.net) Die Autorin Eva Demmerle gilt als absolute Fachfrau im Blick auf die Zeit der Monarchie in Österreich, besonders im 20. Jahrhundert. Mit dem Europapolitiker und ältesten Sohn des letzten Kaisers der österreichisch-ungarischen Monarchie Otto von Habsburg hat sie über Jahrzehnte eng zusammengearbeitet. Daher verwundert nicht, dass sie mit Wohlwollen auf das Leben des Karl von Habsburg schaut, aber sie zeigt auch, dass dieses Wohlwollen keinesfalls unbegründet ist. Das Buch über Kaiser Karl macht Freude, schon in Aufmachung und Schreibstil. Ich habe es an zwei Tagen gelesen. Und es öffnet die Augen. Bisher habe ich die Geschichte des vergangenen Jahrhunderts sehr durch die preußische Brille gesehen. Es lohnt sich, einmal eine ganz andere Brille aufzusetzen. Das Buch liest sich spannend wie ein Krimi. Kein Wunder, amtierte der letzte Kaiser doch nur gut zwei Jahre. Der Kontrast zu seinem Vorgänger Kaiser Franz Joseph konnte (nicht nur optisch) kaum größer sein. Besonders nahe kommt dem Leser dieser besondere Staatsmann in der Dokumentation seiner eigenen Aufzeichnungen, die er im Exil am Genfer See zu Papier brachte. Es zeigt sich ein Mann mit klaren, durchaus modernen Prinzipien und manchmal messerscharfer Menschenkenntnis. Beeindruckend auch die von Eva Demmerle geschilderten Versuche des Kaisers zu einem Friedensschluss zu kommen, teilweise sogar gemeinsam mit Papst Benedikt XV., was ihm leider nicht gelang, auch weil die deutsche Militärführung und mit ihr der deutsche Kaiser die ausweglose Lage weniger klar sahen als er (um nicht das Wort "borniert" zu verwenden). Interessant auch die Verehrung, die dem gläubigen Katholiken über seinen frühen Tod im Exil in Madeira hinaus entgegengebracht wurde und die am Ende gar 2004 in seiner Seligsprechung gipfelte. Eva Demmerle präsentiert einige Fakten, die dazu beigetragen haben, dass meine Skepsis gegenüber der Seligsprechung eines so prominenten Staatsmannes nachgelassen hat. Kaiser Karl war ein bedeutender Mann, dem man ein längeres Leben und letztlich auch eine längere Regierungszeit (als konstitutioneller Monarch) gewünscht hätte. Durchaus auch mit Blick auf die aktuelle politische Krise unseres Nachbarlandes. Die Lektüre dieses Buches öffnet Augen, auch weil sie erkennen lässt, wie sehr die späteren Probleme und politischen Verwerfungen vom Nationalsozialismus über die Balkankriege ihre Wurzeln schon in den Ereignissen vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg haben. Spannend auch, dass die Propaganda der damaligen Zeit bis heute weiter lebendig ist und dass sie die Bewertung der Regierungszeit Kaiser Karls bis heute prägt. Mit einigen der Mythen und Antimythen räumt Demmerle denn auch überzeugend auf. Eine Sammlung von beeindruckenden Bildern, wichtige zeitgeschichtliche Quellen und weiterführenden Anmerkungen runden das Werk ab. Wie sehr sich die Welt in den vergangenen 100 Jahren (seit dem Regierungsantritt des letzten österreichisch-ungarischen Kaisers) doch gewandelt hat. Markus Gehling ist Pastoralreferent in Voerde/Bistum Münster und führt den Blog Kreuzzeichen. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern. kath.net-Buchtipp Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern: - Link zum kathShop - Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus: Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected] Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected] Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuHabsburg
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