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Dieser Bischof ist ein pastoraler Passagier

18. Mai 2017 in Weltkirche, 4 Lesermeinungen
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Neu-Evangelisierung mit 'Uber' - Bischof von Pittburg machte aus seiner körperlichen Gebrechlichkeit eine Chance zur persönlichen christlichen Mission


Washington D.C. (kath.net/CNA Deutsch) Er machte aus seiner körperlichen Gebrechlichkeit eine Chance zur persönlichen christlichen Mission: Der Bischof von Pittsburgh, David Allen Zubik, hat mit "Uber", einer App zur Personenbeförderung, eine innovative Form der Evangelisierung gefunden.

In einem Artikel, den die Zeitschrift Pittsburgh Catholic am 10. Mai unter dem Titel "Uber est!" veröffentlichte, berichtete Monsignore Zubik, dass er für seine Fahrten Uber benutze, und dass ihm das die Möglichkeit gebe, mit den Fahrern ins Gespräch zu kommen.

Es ist eine Gelegenheit, um "den Damen und Herren, die mir helfen, etwas zurückzugeben" schrieb er.

Wenn der Hirte mitfährt

"Ich hoffe, dass auch ich ihnen durch etwas, das ich sage oder einfach nur durch meine Gegenwart als Glaubenshirte helfen kann, ihr letztes Ziel zu erreichen" so der Bischof.

Uber ist ein Unternehmen, das 2009 gegründet wurde und zur Zeit in 57 Städten auf der ganzen Welt präsent ist. Die Firma, die laut dem Bischof "ein alternativer Fahrdienst" ist, ermöglicht vielen Menschen, nach vorheriger Anmeldung, einen Teil ihrer Zeit damit zu verbringen, in ihrem eigenen Auto Kunden zu befördern.

Neben "Uber" gibt es auch "Lyft" und zahlreiche andere - im Ergebnis vergleichbare - Dienste, vor allem von traditionellen Taxi-Unternehmen, mit denen Uber und Co. konkurrieren. Bei Uber sind es allerdings keine ausgebildeten Taxi-Fahrer.


Welchen Fahr-Dienst man auch wählt: Kunden fordern den Dienst per App auf dem Handy an. Wenn man im System des Anbieters angemeldet ist, kann man online mit Kreditkarten oder Lastschrift bezahlen.

Das "Uber"-Unternehmen ist immer wieder in die Schlagzeilen geraten - nicht selten negative; eine ganze Reihe von Kontroversen und Vorwürfen wurde von verschiedenen Medien berichtet.

Unabhängig von diesen Problemen: Für Monsignore Zubik bedeutet die eigene Nutzung von Uber, dass er "Zeit mit liebenswürdigen und netten fremden Menschen verbringen kann und oft sprechen wir über Gott und ihren Glauben."

"Oft sind sie es, die das Thema ansprechen - normalerweise weil sie überrascht sind, einen Bischof zu befördern", sagte er.

"Und was ist mir Dir? Was gibt es in Deinem Leben?"

Der amerikanische Prälat betonte, dass einige der Fahrer "sehr aufgeregt sind und sie reden mit mit über die Kirche oder wie Gott ihr Leben verändert hat. Andere erzählen mir etwas schüchtern, dass sie schon seit Jahren nicht mehr in die Kirche gegangen sind und wir sprechen über ihre Gründe dafür."

Der Bischof erklärte, er habe in der Woche vor Weihnachten 2016 "jedes Gefühl" im rechten Fuß verloren und deshalb könne er nicht mehr selbst fahren. Eine Operation, die ihn heilen soll, ist geplant.

"Ich bin gerne gefahren. Wie alle Jugendlichen, die ihren Führerschein erhalten, habe ich die Freiheit, die das Autofahren bietet, genossen. Aber im Lauf der Jahre, und vor allem seit dem ich Bischof bin, hat es mir noch mehr gefallen. Ich schätzte diese Zeit und nutzte sie, um zu beten, um über Predigten und Gespräche nachzudenken oder einfach um allein mit mir und Gott zu sein."

In dieser Situation kann der Fahr-Dienst "sowohl ein Engel der Barmherzigkeit als auch ein Engel mit einer Botschaft war. Welche Botschaft? Zu lernen, mich selbst mehr loszulassen."

"Während wir noch die Osterfreude genießen, erinnern wir uns daran, dass der Weg hin zu Ostern der gleiche ist, den Jesus gegangen ist. Er hat alles aufgegeben – seinen Willen, seine Mutter, die Jünger, sein Leben – alles hat er dem Willen seines Vaters hingegeben."

"Und was ist der Wille seines Vaters? Dass wir alle in den Himmel kommen", fügte er hinzu.

Monsignore Zubik stellte die Frage: "Und was ist mit dir? Was gibt es in deinem Leben, das du aufgeben musst? Was ist schwer?"

"Vielleicht macht dein Kind seinen Abschluss und verlässt dein Haus. Vielleicht hast du deine Arbeit verloren oder hast ernste gesundheitliche Probleme" so der Bischof. "Die Osterzeit kann eine Zeit sein, zuzulassen, dass Gott diese Last in einen Segen verwandle. Dabei schickt er uns manchmal die Hilfe eines Engels, einen Boten Gottes."

Monsignore Zubik erläuterte auch den Titel seines Artikels - "Uber est". Das ist lateinisch und bedeutet "es ist fruchtbar."

"Meine Zeit mit Uber ist fruchtbar. Darum habe ich den Engel, den Gott mir geschickt hat, um mir zu helfen, meine Hingabe zu leben 'Uber est' genannt", so der Bischof abschließend.

(Die Firma übrigens nannte sich ursprünglich "ÜberCab" - also in etwa "ÜberTaxi" - und änderte später den Namen dann einfach zu "Uber".)

Symbolbild: Bischof





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Lesermeinungen

 SpatzInDerHand 20. Mai 2017 

@mirjamvonabelin: Madame belieben zu scherzen?

Soll er zu Firmungen und Pfarrvisitationen laufen? Vielleicht 150 km oder mehr in einer Diözese in ländlicher Gegend? Das Taxi wird ihm vermutlich das Bistum bezahlen. Hierzulande zahlen die Bistümer den Bischöfen übrigens Dienstwagen plus Chaffeur, das ist auf jeden Fall teuerer als ein von Fall zu Fall gemietetes Taxi.


1
 
 girsberg74 19. Mai 2017 
 

Geld hat dienende Funktion, ist an sich kein Luxus.

@mirjamvonabelin an @SpatzInDerHand:
„Aber er hat Geld und kann sich ein Taxi leisten.“

Wo ist hier ein Problem? – Geht es hier nicht um Mission und Seelsorge?


1
 
 mirjamvonabelin 18. Mai 2017 
 

@SpatzInDerHand

Aber er hat Geld und kann sich ein Taxi leisten.


0
 
 SpatzInDerHand 18. Mai 2017 

Notabene: er hat keinen Dienstwagen, keinen Chauffeur und keinen Begleiter.

Nicht mal jetzt, wo er körperlich angeschlagen ist.


6
 

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