Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bisher unveröffentlichter Brief von Benedikt XVI.: „Ich habe auch auf das munus verzichtet“
  2. ALfA: Demokratische Wachsamkeit zeigt Wirkung: Menschenwürde bleibt unangetastet
  3. Die Welt braucht gläubige katholische Männer, Männer, die sich danach sehnen, Heilige zu werden!
  4. Humanität unter der Guillotine
  5. „Warum so inkonsequent, Herr Bischof Kohlgraf?“
  6. Beben in CDU/CSU nach Merz-Ankündigung von Aussetzung von Waffenlieferungen nach Israel
  7. Großbritannien: Muslime attackieren christlichen Prediger
  8. Prof. Riccardo Wagner: „Hm? Wir Christen sind nicht die Folkloretruppe …“
  9. „Haben sich viele bei mir gemeldet, darunter auch viel jüdische Freunde aus Deutschland und Israel“
  10. Klartext von US-Bischof Barron nach Kritik an der Verleihung des Josef-Pieper-Preises an ihn
  11. Brosius-Gersdorf kritisierte Pressenutzung anonymer Quellen, FAZ widerspricht
  12. „Israel trägt keinerlei Schuld an der Eskalation auf unseren Straßen“
  13. Heiligenkreuzer Abt legt wegen Krankheit Amt als Abtpräses der Zisterzienser nieder
  14. Scheuer bei Jägerstätter-Gedenken: Mehrheitsmeinungen hinterfragen
  15. Zum Tod von Laura Dahlmeier – eine Betrachtung aus christlicher Sicht

Bischof Bode: „Heute würden wir die Staatsanwaltschaft einschalten“

20. Dezember 2018 in Deutschland, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bischof Bode hatte einen Priester 1997 in vorzeitigen Ruhestand versetzt, nachdem er drei männliche Jugendliche missbraucht hatte. Dennoch war der Priester danach weiter als Gemeindehelfer aktiv gewesen.


Osnabrück (kath.net) „Heute würden wir die Staatsanwaltschaft einschalten, oder sie würde von sich aus ermitteln, unabhängig davon, ob der Priester die Vorwürfe zugibt oder nicht.“ Das sagte Bischof Franz-Josef Bode, der Bischof von Osnabrück, im Interview mit dem NDR. Er wünsche sich rückblickend, dass „wir… damals aktiver geworden“ wären. Das Bistum hatte vor wenigen Tagen mitgeteilt dass ein inzwischen im Ruhestand lebender Priester des Bistums Osnabrück in der Gemeinde Merzen im Landkreis Osnabrück in seiner aktiven Zeit als Pfarrer drei Jugendliche missbraucht hat. Die Übergriffe hatten in den 1980-er und 1990-er Jahren stattgefunden. Bode hatte den Priester 1997 in vorzeitigen Ruhestand versetzt, dennoch war, so der NDR weiter, der Mann danach weiter als Gemeindehelfer aktiv gewesen. Der Bischof räumte im Interview ein: „Das ist ein Versäumnis, das hätte nicht passieren dürfen. Es sind zwar keine Fälle aus dieser Zeit bekannt, aber es hätte nicht sein dürfen.“


Bode forderte im NDR, dass die Unabhängigkeit derer, die Missbrauchsfälle in der Kirche beurteilen, größer wird. Er stufte es als wünschenswert ein, dass es einen gemeinsamen Strafgerichtshof gebe, der die kirchlichen Fälle mitverhandle.

Nach Angaben eines anderen Beitrags des NDR hatten drei Männer hatten angegeben, in den 80er- und 90er-Jahren als Kinder im Zeltlager und im Rahmen der Seelsorge von dem Priester sexuell missbraucht worden zu sein. Die Taten sind strafrechtlich mittlerweile verjährt.

Das Bistum hatte am Wochenende die Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Pfarrer der Gemeinde Merzen öffentlich gemacht. Eine Pressemitteilung des Bistums informierte: Nachdem es in der Vergangenheit immer wieder Gerüchte gegeben habe, hätten sich vor einem Jahr erstmals Zeugen mit konkreten Vorwürfen gegen Pfarrer Hermann H. bei ihm gemeldet, heißt es in dem Brief des Bischofs. Daraufhin habe er mit ihnen intensive Gespräch geführt, die u.a. von den unabhängigen Ansprechpersonen für sexuellen Missbrauch im Bistum fortgeführt wurden. „Alle Beschuldigungen wurden umgehend der Staatsanwaltschaft zugeleitet“, schreibt Bode. Diese habe zwar die Strafbarkeit der geschilderten Vorgänge festgestellt, aber aufgrund von Verjährung keine Ermittlungen aufgenommen. Zeitgleich wurden die Unterlagen mit den Vorwürfen gegen den inzwischen 85-jährigen Priester vom Bistum an die Glaubenskongregation nach Rom gegeben. Auch dort wurde die Schuld des Priesters festgestellt, zumal er die gegen ihn erhobenen Vorwürfe inzwischen eingeräumt hatte. Wegen seines Alters und seiner angeschlagenen Gesundheit wurde aber von einem Verfahren vor einem kirchlichen Gericht abgesehen. Von Bischof Bode wurden dem Priester aber mehrere Sanktionen auferlegt: Beispielsweise sind ihm alle öffentlichen Auftritte und liturgischen Handlungen untersagt, er darf seine frühere Pfarrei in Merzen nicht aufsuchen und er wird dort auch nicht kirchlich bestattet werden.

Foto Bischof Bode (c) Bistum Osnabrück


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bistum Osnabrück

  1. Bistum Osnabrück will Missbrauchstätern das Gehalt kürzen
  2. Johannes Wübbe wird Weihbischof im Bistum Osnabrück
  3. Bischof Bode beendet Dialog mit der Christusgemeinschaft
  4. Bischof Bode beklagt 'Denunziantentum' in seinem Bistum
  5. Bistum Osnabrück: Priester wegen Vergewaltigung angeklagt
  6. Osnabrücker Bischof Bode relativiert Ordinatio Sacerdotalis
  7. Größte deutsche Fußwallfahrt von Osnabrück nach Telgte im 158. Jahr
  8. Fasten, Beten und Almosen






Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Bisher unveröffentlichter Brief von Benedikt XVI.: „Ich habe auch auf das munus verzichtet“
  4. Heiligenkreuzer Abt legt wegen Krankheit Amt als Abtpräses der Zisterzienser nieder
  5. Castel Gandolfo: Shake-Hands mit Papst Leo, doch Papst Franziskus gab ihm einen Korb
  6. Kampf der Fakultäten
  7. Die Welt braucht gläubige katholische Männer, Männer, die sich danach sehnen, Heilige zu werden!
  8. „Warum so inkonsequent, Herr Bischof Kohlgraf?“
  9. Kardinal Koch über Leo XIV.: „Das ist der Papst, den die Kirche jetzt braucht“
  10. Klartext von US-Bischof Barron nach Kritik an der Verleihung des Josef-Pieper-Preises an ihn
  11. Prof. Riccardo Wagner: „Hm? Wir Christen sind nicht die Folkloretruppe …“
  12. Zum Tod von Laura Dahlmeier – eine Betrachtung aus christlicher Sicht
  13. Zell am Ziller: Zehn Jahre ununterbrochene Anbetung
  14. Beben in CDU/CSU nach Merz-Ankündigung von Aussetzung von Waffenlieferungen nach Israel
  15. Humanität unter der Guillotine

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz