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Bischof Bode: „Heute würden wir die Staatsanwaltschaft einschalten“

20. Dezember 2018 in Deutschland, 7 Lesermeinungen
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Bischof Bode hatte einen Priester 1997 in vorzeitigen Ruhestand versetzt, nachdem er drei männliche Jugendliche missbraucht hatte. Dennoch war der Priester danach weiter als Gemeindehelfer aktiv gewesen.


Osnabrück (kath.net) „Heute würden wir die Staatsanwaltschaft einschalten, oder sie würde von sich aus ermitteln, unabhängig davon, ob der Priester die Vorwürfe zugibt oder nicht.“ Das sagte Bischof Franz-Josef Bode, der Bischof von Osnabrück, im Interview mit dem NDR. Er wünsche sich rückblickend, dass „wir… damals aktiver geworden“ wären. Das Bistum hatte vor wenigen Tagen mitgeteilt dass ein inzwischen im Ruhestand lebender Priester des Bistums Osnabrück in der Gemeinde Merzen im Landkreis Osnabrück in seiner aktiven Zeit als Pfarrer drei Jugendliche missbraucht hat. Die Übergriffe hatten in den 1980-er und 1990-er Jahren stattgefunden. Bode hatte den Priester 1997 in vorzeitigen Ruhestand versetzt, dennoch war, so der NDR weiter, der Mann danach weiter als Gemeindehelfer aktiv gewesen. Der Bischof räumte im Interview ein: „Das ist ein Versäumnis, das hätte nicht passieren dürfen. Es sind zwar keine Fälle aus dieser Zeit bekannt, aber es hätte nicht sein dürfen.“


Bode forderte im NDR, dass die Unabhängigkeit derer, die Missbrauchsfälle in der Kirche beurteilen, größer wird. Er stufte es als wünschenswert ein, dass es einen gemeinsamen Strafgerichtshof gebe, der die kirchlichen Fälle mitverhandle.

Nach Angaben eines anderen Beitrags des NDR hatten drei Männer hatten angegeben, in den 80er- und 90er-Jahren als Kinder im Zeltlager und im Rahmen der Seelsorge von dem Priester sexuell missbraucht worden zu sein. Die Taten sind strafrechtlich mittlerweile verjährt.

Das Bistum hatte am Wochenende die Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Pfarrer der Gemeinde Merzen öffentlich gemacht. Eine Pressemitteilung des Bistums informierte: Nachdem es in der Vergangenheit immer wieder Gerüchte gegeben habe, hätten sich vor einem Jahr erstmals Zeugen mit konkreten Vorwürfen gegen Pfarrer Hermann H. bei ihm gemeldet, heißt es in dem Brief des Bischofs. Daraufhin habe er mit ihnen intensive Gespräch geführt, die u.a. von den unabhängigen Ansprechpersonen für sexuellen Missbrauch im Bistum fortgeführt wurden. „Alle Beschuldigungen wurden umgehend der Staatsanwaltschaft zugeleitet“, schreibt Bode. Diese habe zwar die Strafbarkeit der geschilderten Vorgänge festgestellt, aber aufgrund von Verjährung keine Ermittlungen aufgenommen. Zeitgleich wurden die Unterlagen mit den Vorwürfen gegen den inzwischen 85-jährigen Priester vom Bistum an die Glaubenskongregation nach Rom gegeben. Auch dort wurde die Schuld des Priesters festgestellt, zumal er die gegen ihn erhobenen Vorwürfe inzwischen eingeräumt hatte. Wegen seines Alters und seiner angeschlagenen Gesundheit wurde aber von einem Verfahren vor einem kirchlichen Gericht abgesehen. Von Bischof Bode wurden dem Priester aber mehrere Sanktionen auferlegt: Beispielsweise sind ihm alle öffentlichen Auftritte und liturgischen Handlungen untersagt, er darf seine frühere Pfarrei in Merzen nicht aufsuchen und er wird dort auch nicht kirchlich bestattet werden.

Foto Bischof Bode (c) Bistum Osnabrück


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Lesermeinungen

 girsberg74 21. Dezember 2018 
 

@Herbert Klupp: „Differenzieren“

Differenzieren ist immer richtig – auch wenn das so weit gehen kann, dass am Ende nichts mehr übrig bleibt; Letzteres nicht gegen @Herbert Klupp gerichtet!

Nach meiner Wahrnehmung stand Bischof Bode (in politischer Hinsicht) immer in der Mehrheitsfraktion, konnte daher alle Wendungen gefahrlos mitmachen; das war schon 1999 beim „Schein“ so. Unter diesem Gesichtspunkt wäre ihm also in der wiederaufgerollten „causa“ kein besonderer Vorwurf zu machen.

Worüber nachdenken mag, das ist, dass man eine Person immer in der Mehrheitsfraktion wahrnimmt.


0
 
 Rosenzweig 20. Dezember 2018 

Richtigstellung:

"...aus dieser Zeit der zweiten Hälfte des 20.(!!) Jahrhd.- inkl. 2.WK.!
großgeworden."


2
 
 Rosenzweig 20. Dezember 2018 

Sorry..


0
 
 Rosenzweig 20. Dezember 2018 

Differenzieren..

-
DANKE- werter Herbert Klupp für Ihre Differenzierung u. Richtigstellung im Rück-Blick auf die Zeit vor 20/30 u.gar mehr Jahren zurück!

Ja- es schmerzt, wenn über diese Zeit- ohne sich in diese mal authentisch zurückzuversetzen– bedenkenlos der gleiche Stab des “heutigen”(Pharisäers) über allem gebrochen wird!

Zumal ich persönl. u. sicher viele andere noch Lebende aus dieser Zeit der zweiten Hälfte des 19.Jahrhd.- inkl. 2.WK.!
großgeworden u. in einem lebendig gelebten Kathl.Glauben u. wahrer/ reiner Lehre der Kath. Kirche–
inkl. unsere Päpste (s.Zt.Pius XII.)– Bischöfe + Priester..-
wir herangewachsen/ gereift u. gefestigt wurden!
-
Ja– werter Herr Klupp, Sie sagen`s: “Hallo ? Aufwachen bitte!”
-
So dankb. verbunden..


4
 
 Herbert Klupp 20. Dezember 2018 
 

Differenzieren

Auch ich wehre mich gegen eine Verwässerung der Kirchenlehre und eine ( blödsinnige ) Modernisierung, die in Wahrheit Schädigung und Zerstörung der festen Glaubenslehre intendiert. Das kann mich aber nicht davon abhalten, Gerechtigkeit bei der Beurteilung der Vorgänge aus vor 20 oder 30 Jahren walten zu lassen. Vor allem sich in die Zeit zurückversetzen anstatt den Stab des "heutigen" ( Pharisäers ) über allem zu brechen ! Die geschilderten Fälle wurden damals gesühnt. Auf die damals übliche Weise. Nichtreagieren und Vertuschen - WAR NICHT ! Und daß die Zeit anders war, sehen wir ja an der Reaktion der Opfer. Warum hat denn von denen keiner Strafanzeige gestellt, damals ? WEIL DIE ZEIT ANDERS WAR ! Hallo ? Aufwachen bitte !


10
 
 Florian75 20. Dezember 2018 
 

Bischof Bode

SpatzInDerHand, für andere Bischöfe hätte es gereicht, aber nicht für Bischof Bode. schämen was ist das?
Er ist doch ein Freund von Kardinal Marx und liegt voll auf seiner Linie.
Beide wollen die Kirche verändern, aber wie....


7
 
 SpatzInDerHand 20. Dezember 2018 

Soso... vertuscht und gemauschelt, Herr Bischof! Schämen Sie sich nicht???

In meinen Augen reicht das für einen Rücktritt!


7
 

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