Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  5. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  10. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  11. Gott will, dass wir treu sind!“
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  14. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  15. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?

Bischof em. Algermissen: „Kriege fallen nicht vom Himmel“

19. November 2019 in Deutschland, 10 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nach einer amerikanischen Statistik habe jedes Kind bei regelmäßigem Fernsehkonsum bis zum 15. Lebensjahr 13.000 Morde im Fernsehen miterlebt, kann erschüttert sein über das Sterben der Menschen, wer „stundenlang durch Morde unterhalten wird?“


Fulda (kath.net/bpf) „Pflanzen wir uns und allen, auf die wir Einfluss haben, eine tiefe Abneigung gegen jede Form von Gewalt ein, denn jede Gewalt quält den Körper und demütigt den Geist.“ Das hob der emeritierte Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, am Sonntag in Fulda-Zirkenbach hervor. In einer Ansprache zum Volkstrauertag erinnerte der langjährige Präsident der katholischen Friedensbewegung Pax Christi daran, dass Gewalt in Familie und Schule anfange und „auf dem Schlachtfeld“ ende. „Kriege fallen nicht vom Himmel – lange, bevor Gewalt und Krieg ausbrechen, haben sie Eingang gefunden in die Herzen der Menschen.“

Sich die Kriegsopfer in aller Welt vor Augen zu stellen, gehe über die menschliche Vorstellungskraft und könne einen gleichgültig und apathisch machen, hatte der Bischof zu Beginn seiner Rede betont. Zudem seien 74 Jahre seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vergangen. Berichte über die Kriege in den Medien kämen objektiv und distanziert bei den Menschen an. „In den beiden Weltkriegen des letzten Jahrhunderts gab es 65 Millionen Tote: zehn Millionen im Ersten und 55 Millionen im Zweiten“, erinnerte Algermissen. Zugleich gab er zu bedenken, dass nach einer amerikanischen Statistik jedes Kind bei regelmäßigem Fernsehkonsum bis zum 15. Lebensjahr 13.000 Morde im Fernsehen miterlebt habe. „Kann ein solcher Mensch noch unterscheiden zwischen den Toten im Spiel und denen in der Wirklichkeit? Kann er erschüttert sein über das Sterben der Menschen, wenn er stundenlang durch Morde unterhalten wird?“


Bischof Algermissen zitierte das Wort: „Weil die Toten schweigen, beginnt immer wieder alles von vorn.“ Man müsse sich fragen, wovon die Toten der Kriege reden könnten – „dass sie Menschen waren voller Pläne, Wünsche, Hoffnungen für ihre eigene Zukunft.“ Der Krieg habe alledem ein Ende gesetzt. „Sie könnten reden von ihrem Heimweh, von ihrer Angst um das eigene Leben, von der Angst um liebe Menschen daheim.“ Auch könnten sie erzählen von den Menschen, die ihnen begegnet seien in der Ukraine, in Polen, Frankreich oder Tunesien, von der Sehnsucht dieser Menschen nach Frieden, Ruhe und Sicherheit. Bischof Algermissen ermahnte dazu, nicht zu schweigen, sich für den Frieden einzusetzen und die Rüstungsspirale zurückzuschrauben.

Wichtig sei aber eine noch größere Perspektive: „Friede ist vor allem und zunächst Friede mit Gott. Friede ist dort, wo Gott anerkannt wird und die Ordnung, die er der Welt gegeben hat. Friede entsteht, wo der andere als gleichwertiger Mensch gesehen wird; wo die Menschen bereit sind, gegenseitig auf ihre Vorstellungen und Absichten zu hören; wo der Lebensraum der Menschen, Völker und Staaten geachtet wird, die Würde und Freiheit der Menschen anerkannt werden; wo die sozialen Ungerechtigkeiten beseitigt und die Menschenrechte nicht vorenthalten werden.“ Reden müssten indes umgewandelt werden in friedenstiftende Taten. Im eigenen Lebensbereich – in Familien, Schulen, Parteien, Kirchen – könne jeder einen Beitrag für den Frieden leisten, „wenn wir da Gewalt, auch die verbale Gewalt in den sozialen Medien, demaskieren und die Würde des anderen Menschen nicht besudeln“.

Archivfoto Bischof em. Algermissen (c) Bistum Fulda


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bistum Fulda

  1. Bistum Fulda hat Evangelisationszentrum ‚St. Theresia v. Lisieux’ im Haus Raphael, geschlossen
  2. Evangelische Bischöfin Hofmann legt Katholiken Frauenweihe und Interkommunion nahe
  3. Bistum Fulda: Pfarrer wegen Kinderpornoverdacht suspendiert
  4. „Zeuge Gottes und Anwalt des Lebensrechts“
  5. Papst Franziskus gratuliert Bischof em. Algermissen
  6. „Persönliche Beziehung zu Jesus Christus ermöglichen“
  7. „Jesus Christus ist der Retter aller Völker“
  8. Weihbischof Michael Gerber wird neuer Bischof von Fulda
  9. „Die Mitte suchen“
  10. Fuldaer Bischof Algermissen geht in Ruhestand






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. Eis für Papst Franziskus - "Kleine Sünden" im Krankenstand
  6. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  7. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  8. Waren Zisterzienser die Inspiration für die Modeschöpferin Coco Chanel?
  9. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  10. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  11. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  12. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  13. Gott will, dass wir treu sind!“
  14. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  15. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz