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Argentinischer Bischof will mit Justiz zusammenarbeiten

26. November 2019 in Weltkirche, 9 Lesermeinungen
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Er ist als "Nacktselfie-Bischof" unrühmlich bekannt geworden - Dem im Vatikan derzeit beurlaubten Kurienbischof Zanchetta wird in seinem Heimatland sexueller Missbrauch von Priesteramtskandidaten vorgeworfen


Buenos Aires-Vatikan(kath.net/KAP/red) Der beurlaubte argentinische Kurienbischof Gustavo Zanchetta (Archivfoto), gegen den in seiner Heimat wegen Unterschlagung und Vorwürfen von sexuellem Missbrauch ermittelt wird, will in vollem Umfang mit den Justizbehörden zusammenarbeiten. Dazu werde Zanchetta am Dienstag in Argentinien eintreffen, wie ein Anwalt des Bischofs laut Bericht der Nachrichtenagentur AP am Wochenende erklärte.

In der vergangenen Woche hatte die für Sexualstraftaten zuständige Staatsanwaltschaft von Salta bekanntgegeben, dass sie einen internationalen Haftbefehl gegen den früheren Bischof der argentinischen Diözese Oran anstrebe. Zur Begründung erklärte die Staatsanwaltschaft laut Medienberichten, Zanchetta habe während der Ermittlungen weder auf Telefonanrufe noch auf E-Mails reagiert und sei derzeit nicht auffindbar.


Das zuständige Gericht habe die Ausstellung eines Haftbefehls jedoch abgelehnt, betonte Zanchettas Anwalt, es habe "keinen offensichtlichen Grund" für einen Haftbefehl gegeben. Zanchetta habe sich zuletzt an dem zuvor bei der Staatsanwaltschaft angegebenen Ort aufgehalten. Laut Medienberichten soll es sich dabei um das vatikanische Gästehaus Santa Marta handeln.

Zanchetta hatte im Juni einer Vorladung der Justiz Folge geleistet und war dafür nach Argentinien gereist. Ein anschließend verhängtes Ausreiseverbot wurde von einem Richter wieder aufgehoben, woraufhin Zanchetta in den Vatikan zurückkehrte.

Auch Verfahren im Vatikan läuft

Erst vor zwei Wochen wurden die Büros der Diözese Oran im Norden Argentiniens von der Polizei durchsucht. Gegen den früheren Diözesanbischof Zanchetta liegen Anschuldigungen wegen Betrugs und Unterschlagung in den Jahren 2013 bis 2017 vor.

2017 hatte der Bischof dem Papst seinen Rücktritt angeboten, angeblich aus gesundheitlichen Gründen. Einige Zeit später holte Franziskus, der als Erzbischof in Argentinien freundschaftliche Beziehungen zu Zanchetta unterhielt, diesen nach Rom auf eine Stelle der vatikanischen Vermögensverwaltung APSA. Zanchetta gilt gemeinhin als Freund von Papst Franziskus sowie als sein Beichtkind.

Inzwischen sieht sich Zanchetta auch mit dem Vorwurf "wiederholten sexuellen Missbrauchs" von zwei Seminaristen konfrontiert. Andere Priesteranwärter werfen dem Bericht zufolge ihrem früheren Bischof übergriffiges Verhalten vor. Auch hatten ein früherer Generalvikar sowie der frühere Rektor des Priesterseminars von Orans einen Beschwerdebrief wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauch an Vatikan und Nuntius geschrieben, der ohne Reaktion blieb, kath.net hat berichtet

Laut dem US-Nachrichtenportal "Crux" läuft seit Anfang 2019 im Vatikan ein Verfahren gegen Zanchetta, der bis auf Weiteres seiner Aufgaben enthoben ist. Die mit dem Prozess befasste Glaubenskongregation werde vor ihrem Urteil jedoch die Ergebnisse der staatsanwaltlichen Ermittlungen in Argentinien abwarten, so "Crux".

Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Adamo 26. November 2019 
 

Der Kurienbischof Gustavo Zanchetta gilt als Freund von Papst Franziskus.

Dazu sagt der Volksmund: "Nenne mir deine Freunde und ich sage wer du bist".


5
 
 Hadrianus Antonius 26. November 2019 
 

@Kirchental cfr. deutsche Richter

Ihr Respekt vor einem deutschen Richter in Ehren, aber: da wäre ich mich überhaupt nicht sicher.
Marcelo Sancinetti, ein sehr berühmter Juraprofessor aus Buenos Aires, und mit einem selbstverfaßten curriculum vitae (cv) im Internet, schrieb im Auftrag von Jorge Bergoglio die Verteidigungsstudie "Estudios sobre el caso Grassi" 4 Bände- Cuatros libros...@info).
Spielt am Ende des Films "The silence of the sheperds" die Schlüsselrolle bei der eklatanten Lüge.
Sancinetti war 1991-1993 in Bonn und 2005 in Freiburg Humboldspipendiat, weiterhin an den Universitäten Münster, München und Regensburg; Vertrauensmann für den DAAD in Argentinien, mit sehr vielen intensiven Verbindunge nach der deutschen Juristerei.
Dieser Sumpf ist international, sehr verzweigt und teils direkt bei uns.
Totverschweigen und Vertuschen hoch 4.
Da internationale Gutmenschentum ist nicht so ungefährlich wie es sich einen Schein gibt.


10
 
  26. November 2019 
 

@siebenschläfer

Ich versuche mir den Sturm in den Medien vorzustellen, wenn BXVI einen Missbrauchstäter so offen unter seinem Dach beherbergt hätte. ......

Gegen den schon die Staatsanwaltschaft ermittelt

Und ich versuche mir vorzustellen, ob wohl ein deutscher Richter einen Kurienbischof bei laufenden Ermittlungen ins Ausland hätte abreisen lassen?


15
 
 Hadrianus Antonius 26. November 2019 
 

Eine Bande von louchen Typen

Dieser Artikel wird durch die wolkig-verbrämende Sprache erst wirklich abscheulich.
"...Franziskus, der als Erzbischof in Argentinien freundschaftliche Beziehungen zu Zanchetta unterhielt...": aus hartem Holz geschnitzte argentinische Beobachter schruieben dazu : "Zanchetta ist der spirituelle Ziehsohn von Bergoglio".
"2017 hatte Zanchetta seinen Rücktritt angeboten...": tatsächlich flüchtete Zanchetta, dem der argentinische Boden zu heiß wurde, halsüberkopf aus seinem Bistum und aus Argentinien weg- was eine schwerste Verletzung seiner Pflicht ggb. den Gläubigen darstellte.
Offensichtlich alles belanglos, weil Zanchetta im domus Sta Marta unterkam ;-) ("laut Medienberichte" :-) !!!) und man da zwei (2) Jahre brauchte um etwas tätig zu werden.
Und jetzt "ill Zanchetta mit den Behörden zusammenarbeiten...." :-)
Dazu kann man nur den 4-Sterne-General Abrams zitieren...


12
 
 Bernhard Joseph 26. November 2019 
 

Befreiungstheologie hier und heute!

Offenbar gehört es zum Kernanliegen der Befreiungstheologie, sich von aller Sittlichkeit zu befreien, frei nach dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich´s doch recht ungeniert!


17
 
 Bernhard Joseph 26. November 2019 
 

Sage mir, mit wem du umgehst, so sage ich dir, wer du bist

"Einige Zeit später holte Franziskus, der als Erzbischof in Argentinien freundschaftliche Beziehungen zu Zanchetta unterhielt,..."


15
 
 Klimakos 26. November 2019 

Was soll man noch dazu sagen?- damit ist schon was gesagt worden.
Gleichzeitig dieses Ausmaß des Verbrechens macht mich auch mitverantwortlich und drängt mich etwas zu tun. Warum?
Weil ich mit der selben Verbrechern "unter einem Dach wohne".
Wir haben das früher nicht gewusst, aber jetzt wissen wir alle. Hier muss schnellstens was getan werden, hier muss "einer" unbedingt sofort ausziehen.
Bis jetzt sind meistens nur ausgezogen die die damit nicht mehr zu tun haben wollten.
Ich will aber mit denen was zu tun haben und ich will aus Vaterhaus nirgendwo anders hin, und ich will mich nicht denen anpassen in dem ich die "Hausordnung" ihren Sünden anpasse, und ich bin auch nicht barmherzig, dafür bin ich einfach zu schwach.
Deswegen vordere ich sie hiermit, sofort raus mit euch!


9
 
 siebenschlaefer 26. November 2019 
 

Man kann

immer wieder nur staunen, was sich da für eine feine Gesellschaft im domus S. Martae zusammengefunden hat.

Wenn man an die Zeiten von BXVI oder JPII zurückdenkt: wer hätte sich diesen Augiasstall vorstellen können?


20
 
 griasdigott 26. November 2019 

zusammenarbeiten? !

Klingt wohl harmloser zu sagen, man arbeitet mit der Justiz zusammen als zuzugeben, man stellt sich der Justiz.

Normalerweise sagt man doch, man stellt sich den Vorwürfen, oder?!

Dieses Nachtselfi spricht ja schon Bände für sich!


16
 

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