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Pariser Erzbischof Aupetit: Die erwachsenen Katechumenen erfahren den entscheidenden Anruf Gottes

4. März 2021 in Spirituelles, 2 Lesermeinungen
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„Erzbischof Aupetit machte aus seiner großen Freude über diese Feiern und darüber, fast ‚400 Katechumenen zur Taufe in der Osternacht einzuladen‘, keinen Hehl.“ Gastbeitrag von Juliana Bauer


Paris (kath.net) In etwa 400 erwachsenen Taufbewerbern der Erzdiözese Paris war bis zum Samstag nach Aschermittwoch der Entschluss gereift, sich in der Osternacht taufen zu lassen und, wie es die Erzdiözese beschreibt, „katholisch zu werden.“ Diese wurden daher am vergangenen Samstag durch den Erzbischof, Mgr Michel Aupetit, in einem feierlichen Gottesdienst am Samstag 20. Februar 2021 in St. Sulpice öffentlich zur Taufe zugelassen, dabei wurde jeder einzelne von ihm persönlich beim Namen genannt. Ein wichtiger Augenblick, der der Feier – wohl einige Zeit zuvor – voraus-geht, ist jener, in dem die Katechumenen ihrem Erzbischof einen Brief über ihren bisherigen Lebensweg schreiben, auf dem sie Christus entdeckten und über ihre Beweggründe, sich dem Christentum zuzuwenden und sich für die Taufe zu entscheiden.

Mit dem Gottesdienst zur Taufzulassung hat für sie der letzte intensive Zeitabschnitt zur Vor-bereitung auf die Sakramente begonnen, durch die sie in die Kirche eingegliedert werden: die Taufe, die Firmung und die Eucharistie. Aufgrund der vielen Taufwilligen fanden am 20.Februar zwei Gottesdienste statt: der frühere um 10 Uhr, der zweite um 15 Uhr. Im Rahmen der Feier trägt jeder von ihnen seinen Namen in den Registern künftiger Getaufter ein, die dem Gebet der Kirche anvertraut werden. Die Namensregister werden dann den kontemplativen Gemeinschaften von Paris übergeben.

„Mit der ganzen Kirche, die sie (die Taufbewerber) begleitet, bilden sie … den Weg zum Geheimnis von Ostern und der Gnade der Initiation“, so die Erläuterung des Bistums (comptes rendus). Darüber hinaus erhielt jeder einen violetten Schal, den ihm der Erzbischof umlegte und den auch andere Christen während der Fastenzeit tragen. Er stellt ein Zeichen ihres Wunsches nach Umkehr dar. „Für die Kirche ist dieser entscheidende Ruf der Moment, in dem ihre Fürsorge für die Katechumenen zum Ausdruck kommt“ (Erzbistum Paris, comptes rendus).

Die vielfältigen eindrucksvollen Fotos, welche die Diözese von den beiden religiösen Feiern ins Netz stellte (siehe Link), sind Balsam für die Seele – und regen zur Nachahmung an. Sie zeugen von der Farbigkeit und Lebendigkeit der menschlichen Gemeinschaft und ihrer Begegnungen, die in ihre spirituell-religiöse und kulturelle Dimension eingebettet sind und bei denen in Paris trotz der vielen Menschen – selbstverständlich unter Berücksichtigung entsprechender Vorsichtsmaßnahmen wie dem Tragen von Masken (keine FFP2-Masken!) – weder Berührungsängste, noch künstliche Abstände beobachtet werden. Und sie zeugen von Mut, Gelassenheit und Zuversicht des Oberhirten und seiner Gläubigen, der Courage, sich nicht hinter Anhäufungen von Corona-Vorschriften und Kontakt-Verboten zu verschanzen, sondern sich die menschlichen Begegnungen und die feierlichen Gottesdienste nicht kaputt machen zu lassen.


Erzbischof Aupetit machte daher aus seiner großen Freude über diese Feiern und darüber, fast „400 Katechumenen zur Taufe in der Osternacht einzuladen“, keinen Hehl. Auch in seiner Predigt am ersten Fastensonntag verlieh er seiner Begeisterung Ausdruck, als er der am Bildschirm versammelten Gemeinde von der Katechumenenfeier, den Taufbewerbern und ihrer Hinwendung zu Christus erzählte, unter denen er die jüngste von 18 Jahren und den ältesten von 91 Jahren sehr berührt erwähnte. Ihre bevorstehende Taufe ordnete Michel Aupetit im Rahmen seiner Predigt, die er der ersten Lesung und damit dem Bericht über Noah aus dem Buch Genesis widmete (Gen. 9, 8-15), als Zeichen des liebenden Bundes Gottes mit den Menschen ein. Nicht ohne auch die Gemeinde um ihr Gebet für die Taufbewer-ber zu bitten.

In besonderer Weise auf Christus bezogen, war dann die Predigt des Erzbischofs, die er an die Katechumenen richtete und mit der er sich am Text des Tagesevangeliums orientierte (Mk 10, 46-52) – eine Predigt, die wieder ihrer Tiefe und einiger Sprachbilder à la Aupetit nicht entbehrte.

„Heute bedeutet der entscheidende Ruf, den jeder von Euch auf seine eigene Weise und gemäß seiner persönlichen Geschichte gehört hat, dass die Kirche den Ruf Gottes bestätigt. Ich bin immer überwältigt, wenn ich Eure Briefe lese und sehe, wie der Herr jeden von Euch anspricht, indem er sich mitten in Eurem Leben und in Eurem Herzen an Euch wendet. Gott ruft nicht in die Runde hinein, er kommt, um jeden persönlich anzusprechen, um jeden zu begleiten.

Hier seht ihr diesen Mann, von dem im Evangelium erzählt wird. Er heißt Bartimäus. Er ist ein blinder Bettler und sein Leben muss sehr schwer sein. Während des ersten Confinements (d.h. während der ersten kompletten Ausgangssperre) mobilisierten die Pfarreien von Paris viele Leute, um an die Menschen auf der Straße, die nicht mehr über die übliche Nahrungsmittelhilfe verfügten, Mahlzeiten zu verteilen; die Hilfsstellen waren aufgrund von Covid geschlossen worden. Ich ging hin, um ihnen zu helfen und stellte fest, dass es nicht ausreichte, diese Menschen zu ernähren. Es war ebenso wichtig mit ihnen zu reden, ihnen zuzuhören, ihnen zu begegnen. Und da wurde mir eines klar: dass wir alle Bettler sind. Wir sind Bettler der Liebe. Wir sind für persönliche Beziehungen untereinander geschaffen und die Beziehungen, die uns am glücklichsten machen, sind jene, die auf Zuneigung, Zärtlichkeit, Achtung und Liebe gründen.

Bartimäus schreit, er ruft trotz aller Widerstände laut nach Jesus. Und Jesus bleibt stehen. Es genügt, ihn einfach anzusprechen, ihn anzuflehen, ihn zu bitten, und er bleibt stehen. So ruft er nun auch uns, spricht uns an. Die Jünger geben diesen Anruf weiter: ‚Habe Vertrauen, steh auf, er ruft dich.‘ Genauso wurdet Ihr jetzt selbst begleitet.

Schau dir Bartimäus an. Sobald er diesen Ruf hört, steht er auf, wirft seinen Umhang ab und eilt trotz seiner Blindheit zu Jesus, er riskiert sogar, sich alle Knochen zu brechen. Was für eine Begeisterung! Was für ein Glaube!

Jesus spricht ihn an: ‚Was soll ich für dich tun?‘ Er ist es nämlich, der etwas für uns tut. Seine Liebe geht uns voraus. Jesus weiß gut, was dieser Mann braucht, aber er lässt ihn selbst seinen Wunsch aussprechen. Es ist wichtig, dass unser Wunsch wächst und klarer wird, damit wir ihn ausdrücken können. Das ist die eigentliche Bedeutung dieser zwei langen Jahre Katechumenat. Zu fragen: Was brauche ich? Was ist mein Durst? Was mein tiefes Verlangen?

‚Herr, ich verstehe‘! Das ist keine Bitte, ungefähr in der Art wie: ‚Ich hätte gerne, es wäre nicht schlecht, wenn ...‘ Nein, es ist ein Schrei (unsere Hinwendung zu Jesus), fast eine Auf-forderung. Beten heißt schreien. Beten mit seinen Eingeweiden, mit seinem ganzen Herzen, das ist Glauben.

Dann werden wir diese Antwort von Christus hören: ‚Geh, dein Glaube hat dich gerettet.‘ Jesus reagiert nicht nur auf den Wunsch dieses Mannes, ihm sein Augenlicht zurückzugeben, sondern mehr noch, er rettet ihn.

Jesus führt uns in eine übernatürliche Dimension. Das Heil bewirkt unsere Teilnahme am göttlichen Leben. Durch die Taufe werdet Ihr Kinder Gottes und daher seine Erben. Das Leben entfaltet sich nun auch jenseits des Organismus‘, es wird ewig(es Leben). Aber auch die Liebe, die sich jetzt intensiver ausdrückt, als in unseren menschlichen Gefühlen. Es geht nun nicht mehr darum, sie auf uns selbst zu beziehen, sondern sein Leben zu geben. Jesus lehrt uns Folgendes: „Niemand hat eine größere Liebe als die, dass er sein Leben gibt für seine Freunde" (Joh. 15,13). Dies ist ein großartiges Programm für Euer ganzes Leben. Ich wünsche Euch nun bis zu Eurer Taufe eine gute Reise mit Christus!“

L’église catholique à Paris.
- Homélies – Diocèse de Paris, Homélie de Mgr Michel Aupetit - Appel décisif des catéchumènes adultes à Saint-Sulpice - Samedi 20 février 2021
- Und: Comptes rendus = Berichte. Sowie: L’album-photos et les vidéos des célébrations
Übersetzung der kompletten Predigt: Dr. Juliana Bauer

Foto (c) Erzbistum Paris


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Lesermeinungen

 lesa 4. März 2021 

Was für eine frohe Nachricht!


1
 
 Stock 4. März 2021 
 

Großartiger Seelsorger

Die katholische Kirche benötigt solche Bischöfe in diesen Zeiten des sehr hohen Wellengangs und dem kommenden Desaster der Verwirrungen. Beten wir für ihn, dass ihn die Kraft des Hl. Geistes beständig führt und bewahrt. Und für unsere Deutsche kath. Kirche Priester seines Schlags.


3
 

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