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Um zu leuchten, müssen wir an Gott angeschlossen sein.

26. Juni 2021 in Jugend, keine Lesermeinung
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Lebe deine Talente, erzähle von der Größe Gottes in Deinen Taten und spende so Dein Licht für Christus, für sein Volk - Die Jugendkolumne von kath.net - Von Magdalena Preineder


Wien (kath.net)

Ich versteh nicht besonders viel von Stromkreisen und Elektronik im Allgemeinen, aber eines weiß ich: Ich will eine Glühbirne sein. Um zu leuchten, muss ich allerdings an ein Stromnetz angeschlossen sein. Welchen Nutzen hätte ich als Glühbirne ohne der Eigenschaft Licht zu spenden?

Ich denke an das Gleichnis von den zehn Jungfrauen. Nur fünf von ihnen handelten klug, die restlichen fünf gelten als töricht. Ich weiß nicht, wie Du das siehst, aber ich finde, dass 50 Prozent, die klug handeln, kein hoher Prozentsatz ist. Es mag zwar die Hälfte sein, aber es ist eben auch nur die Hälfte, die die doch recht einfache Aufgabenstellung, an Öl zu denken, meistert.

Lassen wir mal die zehn Jungfrauen beiseite und schauen auf ihre Lampen: Sie brauchen Öl, um zu leuchten, ansonsten sind sie nicht mehr zweckdienlich. So wie eine Glühbirne Strom braucht, ansonsten ist sie ebenso nicht mehr zweckdienlich.

Mithilfe der Lampen sollen die Jungfrauen dem kommenden Bräutigam entgegengehen, sie sollen ihn zum Hochzeitssaal geleiten und Licht spenden. Genau das ist auch unsere Aufgabe: Ich bin auf dieser Welt, um dem ewigen Bräutigam entgegenzugehen, um für ihn den Weg zu erleuchten.


Egal, ob ich mich nun selbst als Glühbirne sehe, doch lieber das Gleichnis einer Öllampe nutze, oder mir gar eine Fackel vorstelle, es läuft im Endeffekt auf dasselbe hinaus:  Ich bin darauf angewiesen, etwas zu haben, mit dessen Hilfe es mir möglich ist, Licht zu erzeugen – Öl, Strom, oder auch Feuer. Und das ist Gott. Ohne ihn funktioniert es nicht.

Wenn ich an meine Hochzeit zurückdenke, dann denke ich auch daran, wie mein Bräutigam vor dem Altar auf mich wartete. Der Mittelgang der Kirche kam mir auf einmal elendig lang vor und die Nervosität saß mir in den Knochen. Ich war froh, dass ich Brautjungfern hatte, die die Stunden zuvor mit mir verbrachten und mich schlussendlich den Gang zum Altar, meinem Bräutigam entgegen, geleiteten.

Und das sind wir, oder besser gesagt können wir sein, für den ewigen Bräutigam und seine Kirche – Brautjungfern, Fackeln, Lampen, Glühbirnen. Ich stelle mir gerade einen Weg vor, an dessen rechten und linken Seite immer wieder Leuchtmittel verschiedenster Art sind. Sie weisen den Weg – die Braut zum Bräutigam und umgekehrt, die Kirche zu Christus und Christus zur Kirche, indem unser Leuchten, unser Feuer, ihm zuruft: „Hier sind wir und hier ersehnen wir Dich. Komm zu uns!“

Um zu leuchten, müssen wir an Gott angeschlossen sein. Nur dann können wir die Kirche vergrößern, die Braut ihrem Bräutigam würdig machen und sie des Weges geleiten. Ein Zitat der heiligen Katharina von Siena lautet „Sei, wie Gott Dich gewollt hat und Du wirst die Welt in Brand setzen.“ Sei wie Gott Dich gewollt hat – was für eine radikale Forderung und doch so grundlegend.

Sei wie Gott Dich gewollt hat – sei Öllampe, sei Glühbirne, sei Fackel, sei Brautjungfer. Sei wie Gott Dich gewollt hat, indem du Licht bist. Sei Licht, indem Du lebst, was Gott in Dich gelegt hat: Leb die Talente und Gaben, die er in Dir angelegt hat.

In Mt 5,15 lesen wir: „Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.“ Im darauffolgenden Vers lesen wir das Ziel unseres Lichtes: „Also lasst Euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie […] Euren Vater im Himmel preisen.“

Das ist es doch, was wir als Christen wollen, ja ersehnen – ein Wunsch, der unser Herz vor flammenden Eifer zum Bersten bringen sollte: Den Lobpreis des Vaters. In diesem Sinne lade ich Dich ein, Licht zu sein. Sei, wer Gott wollte, dass Du bist – lebe in Deiner Bestimmung, stell das Licht in Dir auf einen Leuchter, um Braut und Bräutigam einander zuzuführen. Lebe deine Talente, erzähle von der Größe Gottes in Deinen Taten und spende so Dein Licht für Christus, für sein Volk.


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