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| Nuntius: In der Eucharistie wird „der ganze und unversehrte Christus, Gott und Mensch, gegenwärtig“3. Juni 2021 in Spirituelles, 2 Lesermeinungen Erzbischof Eterović: Nach Jesu „Gebot lädt die Kirche auch heute jene zum Tisch des Herrn, die geistlich vorbereitet sind und den katholischen Glauben zu diesem heiligen Geheimnis bekennen.“ Berlin (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von S.E. Apostolischer Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović zu Fronleichnam (Hochfest des Leibes und Blutes Christi) am 03.6.2021 und dankt für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung in voller Länge – Ex 24,3-8; Ps 116; Hebr 9,11-15; Mk 14,12-16.22-26 „Nehmt, das ist mein Leib“ (Mk 14,22). Liebe Schwestern und Brüder, Das verkündete Wort Gottes erinnert an den ersten Bundes JHWH mit Israel, der von Mose vermittelt worden war (Ex 24,3-8). Leider ist das erwählte Volk diesem Bund oft untreu geworden, weil er nicht in den Herzen seiner Glieder eingeschrieben war. Nunmehr schließt der Herr Jesus einen neuen Bund, der die Herzen der Gläubigen berührt, denn er selbst ist der Mittler (vgl. Hebr 9,15), das Opfer und der Priester. Uns allen gelten die Heilsworte des Herrn Jesus: „Nehmt, das ist mein Leib“ (Mk 14,22). „Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird“ (Mk 14,24). Dem Herrn Jesus dankbar für diese Einladung, der wir mitfeiernd jeden Sonntag und an den Feiertagen folgen, wollen wir kurz bei der Bedeutung des Sakraments der Eucharistie verweilen. Wenn wir oft an den Tisch der Eucharistie treten, gibt es die Gefahr, in eine Art Routinehaltung zu fallen, ohne des theologischen und geistlichen Reichtums des eucharistischen Sakramentes bewußt zu bleiben. Es ist daher gut, an folgende Charakteristika zu erinnern. Die Eucharistie ist: Danksagung und Lobpreis an den Vater „Die Eucharistie ist Opfer der Danksagung an den Vater. Sie ist Lobpreis, durch den die Kirche Gott ihren Dank zum Ausdruck bringt für alle seine Wohltaten: für alles, was er in der Schöpfung, Erlösung und Heiligung vollbracht hat. Eucharistie bedeutet also zunächst Danksagung“ (Katechismus der Katholischen Kirche – KKK 1360). In jeder Eucharistiefeier sagen auch wir Gottvater Dank für alle die kleinen und großen Gaben, die wir von seiner großen Güte empfangen haben. Das Gedächtnis des Opfers Christi und seines Leibe, der Kirche „Die Eucharistie ist das Gedächtnis des Pascha Christi, die sakramentale Vergegenwärtigung und Darbringung seines einzigen Opfers in der Liturgie seines Leibes, der Kirche. In allen Hochgebeten finden wir nach den Einsetzungsworten ein Gebet, das Anamnese oder Gedächtnis genannt wird“ (KKK 1362). „Die Eucharistie ist also ein Opfer, denn sie stellt das Opfer des Kreuzes dar (und macht es dadurch gegenwärtig), ist dessen Gedächtnis und wendet dessen Frucht zu“ (KKK 1366). Bei jeder Eucharistiefeier können wir unsere kleinen Opfer mit dem großen Opfer Jesu Christi mit der Absicht vereinen, um zu ergänzen, „was an den Bedrängnissen Christi noch fehlt an seinem Leib, der die Kirche ist“ (Kol 1,24). Die Gegenwart Christi in der Kraft seines Worte und seines Geistes In der Eucharistie geschieht die Verwandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut des Herrn Jesus. Aus diesem Grund stellen wir fest: „Die Weise der Gegenwart Christi unter den eucharistischen Gestalten ist einzigartig. Sie erhebt die Eucharistie über alle Sakramente, so daß sie „gleichsam die Vollendung des geistigen Lebens und das Ziel aller Sakramente" ist (Thomas von Aquin, S. Th. 3,73,3). Im heiligsten Sakrament der Eucharistie ist „wahrhaft, wirklich und substanzhaft der Leib und das Blut zusammen mit der Seele und Gottheit unseres Herrn Jesus Christus und daher der ganze Christus enthalten" (Konzil von Trient: DS 1651). Diese „Gegenwart wird nicht ausschlussweise ,wirklich‘ genannt, als ob die anderen nicht ,wirklich‘ seien, sondern vorzugsweise, weil sie substantiell ist; in ihr wird nämlich der ganze und unversehrte Christus, Gott und Mensch, gegenwärtig"“ (KKK 1374) Die eucharistischen Wunder unterstreichen diese Wahrheit. Das Blutwunder von Bolsena im Jahr 1263 gilt als Beginn der Verbreitung des heutigen Festes in der ganzen Kirche. Das österliche Mahl „Die Messe ist zugleich und untrennbar das Opfergedächtnis, in welchem das Kreuzesopfer für immer fortlebt, und das heilige Mahl der Kommunion mit dem Leib und dem Blut des Herrn. Die Feier des eucharistischen Opfers ist ganz auf die innige Vereinigung mit Christus durch die Kommunion ausgerichtet. Kommunizieren heißt, Christus selbst empfangen, der sich für uns hingegeben hat“ (KKK 1382). Der Empfang des Leibes und Blutes Christi lässt in uns die Einheit mit dem Herrn wachsen, vergibt die lässlichen Sünden und bewahrt vor schwerer Sünde. Sie stärkt die Liebesbande der Gläubigen, wenn sie zur Kommunion gehen und auf diese Weise die Kommunion mit dem Herrn Jesus, was auch die Einheit der Kirche stärkt, den mystischen Leib Christi und die hierarchisch verfasste Gemeinschaft. Der Herr hat gewollt, dass die Nachfolger der Apostel, „das heißt die Bischöfe, in seiner Kirche bis zur Vollendung der Weltzeit Hirten sein sollten. Damit aber der Episkopat selbst einer und ungeteilt sei, hat er den heiligen Petrus an die Spitze der übrigen Apostel gestellt und in ihm ein immerwährendes und sichtbares Prinzip und Fundament der Glaubenseinheit und der Gemeinschaft eingesetzt“ (Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 18). Die Eucharistie – ‚Unterpfand der kommenden Herrlichkeit‘ Die Eucharistie ist auch die Vorwegnahme der kommenden Herrlichkeit, die der auferstandene und in seiner Kirche gegenwärtige Herr verheißt. „Die Kirche weiß, daß der Herr in seiner Eucharistie schon jetzt kommt und in unserer Mitte anwesend ist. Doch diese seine Gegenwart ist verhüllt. Deswegen feiern wir die Eucharistie, indem „wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten" und bitten: „Lass auch uns, wie du verheißen hast, zu Tische sitzen in deinem Reich. Dann wirst du alle Tränen trocknen. Wir werden dich, unseren Gott, schauen, wie du bist, dir ähnlich sein auf ewig und dein Lob singen ohne Ende. Darum bitten wir dich, durch unseren Herrn Jesus Christus" (KKK 1404). Daher verbindet uns die Eucharistie schon jetzt mit der Herrlichkeit der Kirche im Himmel, mit der seligen Jungfrau Maria, der Mutter Jesu und unserer Mutter und mit allen Heiligen. Die pilgernde Kirche auf Erden betet während der Heiligen Messe auch für die Verstorbenen, sie mögen Gottes schauen „von Angesicht zu Angesicht“ (1 Kor 13,12). Liebe Brüder und Schwestern, mit dieser kurzen Darlegung über das Sakrament der Eucharistie erschließt sich, welchen großen Schatz die Katholische Kirche mit dem Sakrament der Liebe hat, den Jesus Christus, der Herr und Meister, ihrer treuen Obhut anvertraut hat. Seit alter Zeit können zur Eucharistie nur die getauften und gut vorbereiteten Gläubigen treten. So mussten die Katechumenen, die Taufbewerber, nach der Liturgie des Wortes die Kirche verlassen, denn die Opferliturgie war den getauften Christen vorbehalten. Die Einladung des Herrn Jesus: „Nehmt, das ist mein Leib“ (Mk 14,22) durchtönt die Kirche jeden einzelnen Tag, wenn sie ihrem Herrn für dieses große Geschenk dankt. Nach seinem Gebot lädt die Kirche auch heute jene zum Tisch des Herrn, die geistlich vorbereitet sind und den katholischen Glauben zu diesem heiligen Geheimnis bekennen. Dies ist wirklich die Quelle und der Höhepunkt im Leben und bei der Mission der Kirche. Amen. Archivfoto Nuntius Eterović (c) Apostolische Nuntiatur Berlin Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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