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Salzburg: Erzbischof Lackner erläutert christliche Hoffnung

2. August 2021 in Österreich, 8 Lesermeinungen
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Festspielsymposium über Hoffnung - Lackner: Gott sorgt für eine letzte Gerechtigkeit "im Sinne von: Gott richtet zurecht, was wir nicht vermocht haben"


Salzburg (kath.net/KAP) Vieles, was in der Geschichte geschehen ist, kann aus menschlichen Möglichkeiten heraus nicht mehr versöhnt werden. "Daher braucht es eine Hoffnung, die über die menschenmögliche Wiedergutmachung hinausgeht", wie Erzbischof Franz Lackner am Freitag bei einem Symposium im Rahmen der Salzburger Festspiele erläuterte. Das Kreuz als christliches Hoffnungszeichen schlechthin lasse "hoffen über jede Hoffnung hinaus". Er werde öfters gefragt, wie er sich den Himmel vorstelle, so Lackner. "Es gibt eine letzte Gerechtigkeit, das Gericht im Sinne von: Gott richtet zurecht, was wir nicht vermocht haben", so die Antwort des Erzbischofs. Das könne für manche Zurechtweisung bedeuten, für andere gelte: "Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen", wie es im Neuen Testament (Off 7,17) heißt.

Hoffnung sei "eine göttliche Tugend, die aber ihren authentischen Ort im Alltagserleben der je konkreten Menschen hat", erklärte Lackner weiter. Trotz der Endlichkeit ihres Daseins strebten Menschen generell nach gültiger Anerkennung. "Sie gehen Wege und wollen ans Ziel gelangen ... sie vertreten Meinungen und halten diese für wahr", so Lackner. Auch dass sie - kulturell durchaus unterschiedlich - das Schöne liebten, könne in seinem Strebevermögen als "eine Spur von der Hoffnung auf guten Ausgang" gedeutet werden.


Einen solchen habe einmal der sich selbst als Ungläubiger bezeichnende Regisseur und Schauspieler Otto Schenk - "mein Freund", wie der Erzbischof sagte - in einem ORF-Gespräch benannt. Auf die Frage nach einer Hoffnung über den Tod hinaus habe der jetzt 91-Jährige gemeint: "Was machen wir, wenn das alles gut ausgeht?" Diese Frage gelten zu lassen, in ihrer Fragwürdigkeit offenzuhalten, heißt nach den Worten des Salzburger Erzbischofs "authentisch hoffen".

"Stark wie der Tod ist die Liebe"

Lackner zitierte auch noch weitere, durch die Religionskritik der vergangenen Jahrhunderte gegangene Stimmen zeitgenössischer Persönlichkeiten wie den Theologen Johann Baptist Metz, der angesichts des Holocausts eine Solidarität einforderte, die auch "rückwärtsgewandt" - in die schuldhafte Vergangenheit gerichtet - ist. Der deklariert "religiös unmusikalische" Philosoph Jürgen Habermas habe von der "Beunruhigung" durch die Irreversibilität des Unrechts an unschuldig Misshandelten, Entwürdigten und Ermordeten gesprochen und zum Bedeutungsverlust des Christentums angemerkt: "Die verlorene Hoffnung auf Resurrektion (Auferstehung, Anm.) hinterlässt eine spürbare Leere."
Expliziter noch der deutsche Literat Martin Walser, an den Lackner ebenfalls erinnerte. "Wenn jemand sagt, es gibt keinen Gott und nicht dazu sagt, er fehlt, dann hat er nichts verstanden", zitierte er den Schriftsteller, der hinzugefügt habe, es bräuchte sehr wohl so etwas wie ein Fünkchen Hoffnung.
Eine besonders beeindruckende "Hoffnungsgeschichte" erzählte der Erzbischof vom Wiener Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse jüdischer Herkunft, Viktor Frankl: Dieser sei an einem kalten Wintermorgen mit blutenden Füßen zum Arbeitseinsatz außerhalb des KZ Auschwitz getrieben worden und habe dabei im kilometerweiten Dahinstolpern intensiv an seine Frau gedacht. Über das Schicksal der ebenfalls von den Nazis Deportierten habe er zu diesem Zeitpunkt nichts gewusst. Doch diese Frage sei für ihn "eigentlich bedeutungslos" gewesen, wie Frankl in seinen Erinnerungen festhielt. "Ob meine Frau lebt oder nicht - irgendwie brauche ich das gar nicht zu wissen: meiner Liebe, dem liebenden Gedenken, der liebenden Schau kann das alles nichts mehr anhaben." Abschließend zitierte Lackner einen Vers aus dem Hohelied der Liebe in der hebräischen Bibel, die Frankl in diesem Augenblick wichtig geworden sei: "Setze mich wie ein Siegel auf dein Herz, denn stark wie der Tod ist die Liebe."

Der Titel des Referats von Erzbischof Lackner lautete "Auf Hoffnung gestimmt. Eine christliche Perspektive". Weitere inhaltliche Impulse kamen beim Symposion vom Schweizer Hoffnungsforscher Andreas Krafft und Cecily Corti, der Gründerin der Obdachlosen-Notschlafstelle "VinziRast", für die Moderation sorgte Michael Kerbler vom ORF.

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Erzbischof Lackner (c) Henning Klingen/kathpress


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Lesermeinungen

 mphc 2. August 2021 

Liebe Mitforisten,

Erzbischof Lackner ist ein guter Mann der sich bemüht.
Über eine Tochter haben wir einen "Heiligen Geist" in Form einer Taube aus seinem Haushalt von früher, der vor mir hängt, während ich diesen Kommentar schreibe. Seitdem beten wir für ihn.


2
 
 Norbert Sch?necker 2. August 2021 

@AngelView

Erzbischof Lackner hat heuer am Fronleichnamstag zuerst eine Festmesse im Salzburger Dom zelebriert und anschließend eine (verkürzte) Prozession rund um den Dom abgehalten. Er ist also mit gutem Beispiel vorangegangen - im wahrsten Sinne des Wortes.
In Rom war er am darauffolgenden Sonntag, am Campo Santo Teutonico, in seiner Eigenschaft als Primas Germaniae.


3
 
 Stefan Fleischer 2. August 2021 

Und von einer "Zurechtweisung"

ist in der Schrift auch nicht die Rede, wo es um das gerechte Gericht Gottes geht, sondern unmissverständlich von Himmel und Hölle. Natürlich gibt es auch Gottes unendliche Barmherzigkeit. Doch der Mensch ist frei, diese (und damit Gott selbst) anzunehmen oder abzulehnen.


2
 
 Einsiedlerin_wieder da 2. August 2021 
 

Zurechtrichten was wir nicht vermochten?

...klingt wie zurechtbiegen... nein, nein, so steht das nicht im Evangelium. Jesus spricht im GLeichnis von den Schafen und Böcken ("hinweg"!) eine ganz andere Sprache. Das liegt an der deutschen Sprache, dass man so gern richten als richtigstellen interpretieren möchte. "Judge" klingt da anders und meint es eindeutiger, finde ich.


1
 
 Winrod 2. August 2021 
 

"....der zurecht richtet, was wir nicht vermocht haben...."

Ist Gott nur noch eine Ergänzung unserer Gerechtigkeit?


2
 
 Stefan Fleischer 2. August 2021 

Christliche Hoffnung

Wahrscheinlich müsste ich diesen Text noch viel genauer lesen. Vielleicht bin ich auch etwas voreingenommen. Aber mir kann unwillkürlich der Satz aus dem anschliessenden Artikel in den Sinn: «Die Kirche stirbt, weil ihre Hirten Angst davor haben, in aller Wahrheit und Klarheit zu sprechen.»


3
 
 Hilfsbuchhalter 2. August 2021 

Viel mehr Freunde, als Otto Schenk und Martin Walser, scheint er nicht zu haben. Diese beiden werden zumindest in seinen Ansprachen und Vorträgen immer wieder erwähnt.


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 AngelView 2. August 2021 
 

Aja - bei den Festspielen

Vielleicht sollte Bischof Lackner lieber mit den Leuten auf der Straße reden und beistehen und so ein Zeichen der Hoffnung setzten als bei Festspielen Vorträge zu halten. Sein Platz ist in der Kirche und bei den Leuten, nicht in der Kunstszene!
Wie war das noch an Fronleichnam? Anstelle sich für Prozessionen im eigenen Bistum stark zu machen, zog er es - wohl als Hoffnungzeichen - vor, in Rom "rumzuspazieren".


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