Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  6. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  9. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  10. Immer wenn es wärmer wird und Sommer ist, dann sind die 'apokalyptischen Klimareiter' ganz nahe
  11. Fällt die CDU erneut um?
  12. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  13. Vatikan veröffentlicht Fahrplan für Weltsynode bis 2028
  14. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  15. Deutsche Bischöfe stoppen kirchenfinanziertes Queerpapier

Jesuit Zollner: Missbrauchstäter effektiver nachkontrollieren

2. August 2021 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Leiter des römischen Kinderschutzzentrums "Center for Child Protection" regt in religion.ORF.at entlegene Einrichtungen an, wo sich Täter freiwillig klaren Regeln unterwerfen


Wien (kath.net/KAP) Für eine bessere Nachkontrolle für verurteilte kirchliche Missbrauchstäter hat sich der Leiter des römischen Kinderschutzzentrums "Center for Child Protection" (CCP) der Päpstlichen Universität Gregoriana, der deutsche Jesuit Hans Zollner, ausgesprochen. Im Interview mit religion.ORF.at regte er an, über eine Form von "kirchlichen Gefängnissen" für Täter nachzudenken. Dort könnten diese nach verbüßter Haftstrafe aufgenommen, betreut und auf freiwilliger Basis weiter streng kontrolliert werden, um weitere Übergriffe zu verhindern, regte Zollner dies als wichtige "Präventionsmaßnahme" an.

Der Psychologe und Ordenspriester verwies auf positive Erfahrungen in den USA. Die Täter würden "dem zustimmen, dass sie in so ein Haus gehen, weil sie wissen, dass sie kontrolliert werden". Zollner beschrieb diese Einrichtungen in "entlegenen Gegenden" als "etwas Ähnliches wie ein Gefängnis", wo klare Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen gelten. Eines der wichtigsten Instrumente bei Missbrauchstätern inner- und außerhalb der Kirche sei es, sie zu kontrollieren und genau zu definieren, "was sie tun dürfen, wen sie treffen dürfen, wie sie Kontakt halten, wie sie das Internet benutzen", erklärte der Jesuit, der als einer der führenden Missbrauchpräventions-Experten der Katholischen Kirche gilt.


Diese Art von Einrichtung sei "ein Weg, der speziell in westlichen, in hoch spezialisierten Gesellschaften wie in Europa, USA oder in Kanada Anwendung finden müsste", sagte Zollner. In anderen Weltgegenden, wo die gemeinschaftliche Verantwortung stärker im Vordergrund steht, könnten unter Umständen auch Pfarrgemeinden oder geistliche Gemeinschaften diese Kontroll- und Präventionsaufgabe übernehmen.

Viele werden wieder straffällig

"Wir wissen aus Studien, dass ein hoher Anteil der Missbrauchstäter ein ziemlich hohes Risiko hat, wieder straffällig zu werden, also wieder zu missbrauchen, obwohl sie im Gefängnis waren, sie Therapie gemacht haben und andere Auflagen gemacht wurden", erklärte Zollner in religion.ORF.at. "Wenn man sagt, wir kümmern uns um Täter, dann kann es leicht so verstanden werden: 'Schau, der Kirche geht es wiederum mehr um die Täter als um die Opfer.' Das ist natürlich nicht intendiert. Es geht darum, dass keine neuen Opfer geschaffen werden", betonte der Ordensmann.

Zollner wies auf ein Dilemma beim Umgang mit kirchlichen Missbrauchstätern hin: Er sei davon überzeugt, "dass Täter im Normalfall aus dem Priesteramt entlassen werden und auf jeden Fall nie mehr mit Kindern und Jugendlichen arbeiten sollen". Allerdings bringe die Rückversetzung in den Laienstand und der Verlust aller mit der Weihe verbundenen Rechte auch mit sich, dass die Kirche "keinen Zugriff mehr" auf die Täter hat, keine Kontrolle oder Superversion mehr verlangen kann." Kirchliche Einrichtungen, wie der Jesuit sie vorschlägt, könnten ein Ausweg sein. Sie beruhten im Grunde jedoch nur "auf der mehr oder weniger freien Mitarbeit" von Betroffenen, die einsehen, welche Wunden sie geschlagen haben. Schuldeinsicht könne man freilich nicht erzwingen, so Zollner. Es gebe leider auch Täter, die nicht einsähen, "dass sie Kindern und Jugendlichen das Leben zerstört haben, sondern sich selbst als Opfer stilisieren".

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  3. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  9. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  10. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  11. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  12. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  13. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  14. Fällt die CDU erneut um?
  15. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz