Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der alte und künftige römische Ritus
  2. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  3. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  4. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  5. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  6. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  7. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  8. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  9. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. ARD zeigt Kabarettistin mit schweren Impfschäden nach Corona-Impfung
  13. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  14. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  15. Alle Macht den synodalen Räten?

Der sonntägliche Messbesuch ist kein Hobby

18. Oktober 2021 in Kommentar, 30 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Das erste Gebot der Kirche lautet: 1. Du sollst an Sonn- und Feiertagen der heiligen Messe andächtig beiwohnen - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Der sonntägliche Messbesuch sei kein Hobby, sagte der Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt in der vergangenen Woche in Cottbus. Etwas schmunzeln, angesichts der Wortwahl, darf man schon, vor allem, wenn man im Ohr hat, dass der eine oder andere gelegentlich den Lektoren- oder Kommunionhelferdienst als sein Hobby bezeichnet. Im Kern aber ist es sehr ernst. Der sonntägliche Gottesdienst ist für den Katholiken eine Pflicht. Der Verstoß gegen diese Pflicht, das sollte man im Gewissen sehr genau prüfen, kann vom Kommunionempfang ausschließen, so man leichtfertig ferngeblieben ist. Er ist dann zuerst zu beichten, bevor man wieder die Kommunion empfangen kann. Der moralische Grad der Verpflichtung ist ausgesprochen hoch. Es handelt sich immerhin um eines der fünf Kirchengebote, die für jeden Katholiken verpflichtend einzuhalten sind. Die Frage der vollen Gemeinschaft mit der Kirche hängt neben vielen anderen Faktoren auch an der Zustimmung zu den fünf Geboten der Kirche. Insofern ist der sonntägliche Kirchbesuch wahrhaftig kein Hobby, dessen vollkommen freiwillige Ausübung oder Nichtausübung ja gerade die Kategorie Hobby definiert. Der sonntägliche Kirchbesuch ist eine Pflichterfüllung. Ihn auszulassen ist grundsätzlich eine Pflichtverletzung mit entsprechenden Folgen. Soweit das Regelwerk der Kirche. Die Realität sieht sehr viel anders aus.

Vor der Coronakrise war der regelmäßige sonntägliche Messbesuch bereits auf zehn Prozent gesunken. Von Seiten der Bischöfe oder der zahlreichen pastoralen oder fiskalischen Laiengremien war dazu selten oder nie ein Wort der Sorge zu hören. Zählsonntage, von denen es zwei im Jahr gibt, werden von den Pfarrern routinemäßig mit Kinderchormessen, Familienmessen oder ähnlichen Veranstaltungen, die Eltern und Großeltern anlockt versehen, um vor dem Bischof gut da zu stehen. Manchmal wird der sonntägliche Kirchgang in Visitationen angesprochen, ist zu hören. Ob es dabei mehr als ein gemeinsames „Stirn in Sorgenfalten legen“ von Pfarrer und Bischof gibt, darf bezweifelt werden. Letztendlich kann man feststellen, auch die zehn Prozent waren schon ein sehr großzügig gerechneter Wert. Im vergangenen Jahr war dann auf Grund der zahlreichen Beschränkungen, die die meisten Bistümer ihren Gläubigen auferlegt hatten, der regelmäßige Messbesuch am Sonntag auf 5,9 Prozent im Bundesdurchschnitt gesunken. Dazu muss man sagen, dass zahlreiche Bistümer die Gläubigen sogar von der Sonntagspflicht dispensiert haben oder deren Einhaltung ins Belieben des Einzelnen gesetzt haben. Da wir in einer Medienwelt leben und die Medien die Kirche als monolithischen Block darstellen, wird kaum ein Gläubiger wirklich sagen können, was in seinem Bistum gerade gilt: Dispens, Beliebigkeit oder Sonntagspflicht. In vielen Bistümern gilt der Dispens von der Sonntagspflicht bis heute fort. Hier macht sich kein Gläubiger schuldig, wenn er am Sonntag die Heilige Messe nicht besucht. Zudem sind unabhängig davon die Auflagen der Bistümer oft genug so, dass man als Gläubiger vor den Vorschriften steht und sich fragt, ob die in den Ordinariaten auch noch was anderes tun, als Coronavorschriften zu erfinden.


Inzwischen sind, so beispielsweise im Wormser Dom im Bistum Mainz, die Vorschriften einzelner Gemeinden bei 2G angekommen, was bedeutet, dass ein Mensch, der nicht innerhalb des letzten halben Jahres infiziert war oder sich nicht impfen lassen möchte, von der Teilnahme an der Sonntagsmesse kategorisch ausgeschlossen ist. Es ist ein großes Glück, das muss man an dieser Stelle sagen, dass die Kirche alles heilen kann. Ein Gläubiger, der in Wahrnehmung seiner Freiheit aus wohlerwogenen Gründen eine Impfung ablehnt, aber trotzdem entschlossen ist, seine Sonntagspflicht zu erfüllen, genießt im Falle eines ungerechten Ausschlusses dieselbe Gnade, als hätte er die Sonntagsmesse besucht. Und auch das ist Fakt: eine weitere Ausbereitung der 2G-Regel, die auch in anderen Bistümern und Pfarreien ganz sicher kommen wird, dürfte den regelmäßigen Gottesdienstbesuch weiter absenken.

Der Wust an Vorschriften aus den Ordinariaten, denen sich Gläubige und Priester inzwischen gegenübersehen, wirkt sich ebenfalls hinderlich aus. Man hat den Eindruck, je weniger Bedeutung Corona gesamtgesellschaftlich hat, umso kleinteiliger werden die Vorschriften der Bistümer. So darf im Erzbistum Paderborn ein Chor im Gottesdienst ohne Maske singen, wenn er allein singt. Die Chormitglieder müssen aber eine Maske tragen, wenn sie mit der Gemeinde singen. Gilt für den Gottesdienst jedoch insgesamt die 3G-Regel, dürfen alle ohne Maske singen. Unbekannt ist, ob bei Vollmond im Morgengrauen an ungeraden Tagen eine andere Regelung gilt. Bei Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Internetseite ihres Bistums oder fragen Sie ihren Arzt oder Generalvikar. Kein Wunder also, wenn Gläubige durch die Regelungswut der Ordinariate völlig verunsichert sind, lieber gleich zuhause bleiben. Die vergangenen zwanzig Monate haben doch gezeigt, dass der Himmel einem nicht auf den Kopf fällt, wenn man wie alle anderen auch am Sonntag ausschläft. Insofern man dispensiert ist, begeht man nicht einmal einen Verstoß gegen das Kirchengebot. Eine Umkehr ist ebenso wenig in Sicht, wie eine Strategie, nach Ende der Coronamaßnahmen die Menschen wieder zum sonntäglichen Messbesuch zu motivieren. Denn auch das ist Fakt, von der Sonntagspflicht hat man seit langer Zeit nichts gehört und es wäre durchaus interessant zu erfahren, wie es um die Kenntnis der Gläubigen hinsichtlich der Kirchengebote steht.

Man muss Bischof Ipolt wirklich und sehr ernsthaft zustimmen, der sonntägliche Kirchgang ist kein Hobby. Der Bischof von Görlitz hatte im Übrigen von sich aus seinen Gläubigen keinerlei Einschränkungen auferlegt und sogar gegen staatliche Vorgaben interveniert. Ein Impuls, den Sonntag wieder ins Bewusstsein der Gläubigen zu rücken, wäre bei weitem nicht die schlechteste Idee.

Angeregt durch den Hinweis des Bischofs von Görlitz zur Sonntagspflicht wird an dieser Stelle im Montagskick eine lockere Folge zu den Kirchengeboten aus jeweils aktueller Sicht veröffentlicht werden.

Die fünf Gebote der Kirche lauten:

1. Du sollst an Sonn- und Feiertagen der heiligen Messe andächtig beiwohnen.

2. Du sollst deine Sünden jährlich wenigstens einmal beichten.

3. Du sollst wenigstens zur österlichen Zeit sowie in Todesgefahr die heilige Kommunion empfangen.

4. Du sollst die gebotenen Feiertage halten.

5. Du sollst die gebotenen Fasttage halten.

 

 

VIDEO: Kardinal Müller bei GIG 2021 - Priester sind die letzte Berufsgruppe, wo man Kollektivurteile fällt! Es wäre wichtig, dass die Katholiken nicht auf diese Negativ-Propaganda reinfallen!

 

 

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 lakota 20. Oktober 2021 
 

@lukas.I

"Jugendliche müssen selbst wissen, was für sie gut und richtig ist."

Sagen Sie das auch in anderen Fällen?
(Schule schwänzen, rauchen, trinken, kiffen ect.)
Da würden Sie doch auch einschreiten oder nicht?


0
 
 winthir 20. Oktober 2021 

Meine Meinung: Wer kommt, ist da.

(aus meinem Leben):

also. wir waren zu zweit, zum ministrieren (eine Ministrantin, und ich Minstrant).

ich beim Buch. Nach dem dem Tagesgebet komme ich zurück, und denke mir: häh?

Ein (sehr) kleiner Ministrant hatte sich verspätet, sich umgezogen, und sich einfach auch auf unsere Ministranten-Bank hingesetzt.

dann waren wir schon zu dritt!

super.


0
 
 Peter2021 20. Oktober 2021 
 

@ lukas.l

Jesus zwingt uns nicht ihn zu lieben. Liebe kennt keinen Zwang. Die Barmherzigkeit Gottes, die sich in der heiligen Messe ganz besonders manifestiert, ist ein Liebesangebot/-geschenk Gottes, der uns retten will. Gott braucht uns nicht - aber wir brauchen Ihn. Das Resultat der Sünde ist der Tod. Wenn wir von Gott getrennt sterben, haben wir kein ewiges Leben. Römer 6,23: “Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.” Im Kern ist Sünde die Rebellion gegen Gott. Unsere Sünde trennt uns von Gott, dem Schöpfer und Erhalter des Lebens. Durch Maria zu Jesus, durch Jesus zum Vater und zur ewigen Glückseligkeit. Die heilige Eucharistie ist die Autobahn in den Himmel (seliger Carlo Acutis). Ich gehe SEHR gerne in die heilige Messe!!!


2
 
 lukas.l 19. Oktober 2021 
 

@edessa

Jugendliche müssen selbst wissen, was für sie gut und richtig ist. Ich denke, ein Zwang auszuüben, damit sie die Kirche besuchen, ist kontraproduktiv.


4
 
 norsk skogkatt 19. Oktober 2021 
 

Ich denke, die 10% Teilnahme an den Gottesdiensten ist auch schon schöngefärbt, da bekannt ist wann die sogenannten Zählsonntage sind. Bei uns bittet der Pfarrer die Gemeindemitglieder immer inständig, zum Zählsonntag zu kommen, was auch in der Regel befolgt wird. Nur in den darauf folgenden Wochen ist die Kirche dafür umso leerer.


0
 
 edessa 19. Oktober 2021 
 

@Heilige Liga

Sehr richtig. Unsere Nachbarn haben erwachsene Kinder, die nicht mitkommen, wenn die Nachbarn am Sonntag zur Messe gehen. Unsere Kinder sind noch im Jugendalter, aber solche Allüren würden wir niemals dulden. So züchtet man sich gottlose Räbchen im eigenen Nest!


3
 
 heilige liga 19. Oktober 2021 
 

Sicher, sehr viele sind beim Messbesuch äußerst nachlässig geworden. Aber sieht der Rest auch die eigene Schuld? Warum halten wir unsere Brüder nicht ab von diesem sündhaften Tun und holen sie zum Beispiel zur Heiligen Messe ab? Wir merken doch wenn sie fortlaufen fehlen.


3
 
 lakota 19. Oktober 2021 
 

@winthir

Ich finde es sehr gut und lobenswert, wie Sie sich einsetzen!

Leider ist es aber bei uns so, daß Ministranten, Lektoren ect. nur dann in der Hl. Messe sind, wenn sie Dienst haben. (Ministranten also alle paar Wochen, dazwischen fehlen sie). Auch vom KGR sieht man einige nur selten.

Ich habe auch einige Male am Anfang der Corona-Krise von unserem Bischof gehört, wir wären von der Hl. Messe dispensiert.
Bis jetzt habe ich noch nichts gehört, daß die Sonntagspflicht wieder gilt.


1
 
 discipulus 19. Oktober 2021 
 

@Wynfried: Statistik genau lesen

Sie haben Recht: die ABSOLUTE Zahl von Gottesdienstteilnehmern blieb bis 1965 etwa konstant - einfach, weil es mehr Katholiken gab. Die Zahl der Gottesdienstteilnehmer je 100 Katholiken sank hingegen seit 1950 stetig, wie @winthir schon richtig festgestellt hat.

Richtig ist natürlich auch, daß der Rückgang zwischen 1965 und 1975 besonders stark war, wie @chris2 schreibt. Bleibt aber durchaus die Frage offen, ob hier eine kausale oder nur eine korrelative Verbindung zum Konzil vorliegt...


2
 
 Chris2 19. Oktober 2021 
 

@winthir

Der Satz bezieht sich natürlich nicht auf Sie, sondern auf "privilegierte" Katholiken wie eine Lektorin in meinem Heimatdorf, deren Vater sich beklagte, dass sie bis zum Mittag schlafen würden, wenn sie keinen Dienst habe. Offenbar waren sie auch nicht in der Vorabendmesse gewesen. Da muss man sich nicht wundern, wenn bei der Lesung Sätze wie "Nun gehe hin und sündige nicht mehr" einfach weggelassen werden (selbe Kirche, andere Lektorin)...


1
 
 SalvatoreMio 18. Oktober 2021 
 

Das Thema "Sonntagspflicht"

muss sehr tiefgründig angegangen werden. Wir können Gott nicht wahrhaft lieben, wenn uns die Einladung an den Tisch des Herrn, der sich uns hinschenkt in Brot und Wein, nicht interessiert. Das Sonntags-Gebot ist zweifellos richtig und notwendig. - Andererseits kann man die Liebe zu Gott in die Mitmenschen nicht hineinreden bzw. hineinprügeln, wie es einst auch geschah. Die Folgen und Auswüchse der Zwänge zur hl. Messe musste ich (lang ist's her) voller Schrecken erfahren: aus der tiefen Diaspora kommend, besuchte ich zusammen mit jungen Leuten das erstemal eine Sonntagsmesse im katholischen Land: wir sahen gelangweilte junge und ältere Männer an der hinteren Wand stehen, die zu Beginn der Predigt die Kirche verließen, um danach wieder aufzutauchen. Ähnliches fiel mir auf bei Aussiedlern aus Polen "nach der Wende". In Polen noch in der Kirche verankert, verschwanden sie hier bald aus dem Blickfeld trotz intensiver Bemühungen um freundschaftlichen und auch hilfreichen Kontakt.


5
 
 czmy 18. Oktober 2021 
 

Gebote der Kirche gemäß Katechismus, Ziffer 2041

Die Auflistung der 5 Gebote ist leider nicht ganz richtig:
4. Gebot: "Du sollst die von der Kirche gebotenen Fast- und Abstinenztage halten"
5. Gebot: "Du sollst der Kirche in ihren Erfordernissen beistehen"
So viel Sorgfalt muss schon sein!


2
 
 edessa 18. Oktober 2021 
 

Nur noch knapp 10 Pozent regelmäßige Besucher der Heiligen Messe? D.h. 90 Prozent schwänzen, die meisten sicher ohne driftigen Grund. Der Satan hält reiche Ernte, die Kräfte der Finsternis jubilieren!


5
 
 Peter2021 18. Oktober 2021 
 

Die heilige Messe ist die größte Glückseligkeit auf Erden

... und die höchste Form der Anbetung. Es gibt keinen größeren Schatz, keinen größeren Segen und keine größere Gabe, als die heilige Eucharistie. Jesus schenkt sich uns selbst und zwar ganz. In der heiligen Messe wird das Opfer Christi am Kreuz wahrhaft gegenwärtig gemacht. Wir sind also in jeder heiligen Messe live beim Kreuzesopfer dabei und empfangen alle Gnaden, so wie die engsten Freunde Jesu unter dem Kreuz. Vor der heiligen Eucharistie sind wir in unmittelbare Nähe des Herzens Jesu, in die Nähe des Herzens, das sich mit unendlicher Liebe selbst hingibt. Jesus will uns mit seiner rettenden Kraft heilen, uns unterstützen, befreien, trösten und uns vergeben. Wer nicht freudig zur heiligen Messe hinrennt, dem hat niemand gesagt, was dort großartiges geschieht. Die heilige Imelda ist bei ihrer ersten heiligen Kommunion nach dem Empfang von Jesus in der Hostie vor Freude gestorben! Go back to Mass:

www.youtube.com/watch?v=Ppdosk38EAU


4
 
 Woodstock 18. Oktober 2021 
 

Wo wird die Hl. Messe würdig gefeiert?

@Fink: Hier im meiner Pfarrei. In Oberfranken, in der Diaspora - dem Himmel sei Dank!
Es kommen fast so viele Leute wie vor Corona (waren allerdings auch da schon wenige), kein x-G, keine Masken am Platz, der eine oder andere ganz ohne Maske. Da sagt trotzdem keiner was. Gesungen wird ganz normal. Vereinzelt empfängt mal jemand die Mundkommunion, auch kein Problem. O.k., die Leute halten Abstand, aber sonst ist alles fast wie vorher.
Halleluja! Preis dem Herrn!


2
 
 winthir 18. Oktober 2021 

"Es soll ja auch genügend Lektoren, Messdiener etc geben, die nur kommen, wenn sie ihren "Dienst" ha

also.

Hobby?

war es für mich ein Hobby, morgens um fünf aufzustehen, mit dem ersten Bus zu fahren, um zu ministrieren dann beim Rorate-Amt?

war es für mich ein Hobby, morgens die Zeitung "von hinten" zu lesen, "welche Beerdigungen stehen heute an"? (ich: Kreuzträger, auf dem Friedhof).

war es für mich ein Hobby, den Abschieds-Hirten-Brief von Friedrich Card. Wetter in der Kirche zu verlesen, weil der zelebrierende Priester fast kein Deutsch sprach?

vielleicht schon ...

ich war halt einfach da, wenn ich gebraucht wurde.

nun, manchmal habe ich mich auch "hinten hin" gesetzt. in die Kirche. Dann kam manchmal auch: "Herr X, heute haben wir schon wieder keine Ministranten. Möchten Sie, Bitte?"

:-)


2
 
 Wynfried 18. Oktober 2021 

@ winthir

Die Zahl der sonntäglichen Gottesdienstteilnehmer ist erst seit 1965 kontinuierlich gesunken, nicht schon seit 1950.

Siehe hier unter dem Link die gelben Säulen in der Grafik:

www.dbk.de/fileadmin/redaktion/Zahlen%20und%20Fakten/Kirchliche%20Statistik/Katholiken%20und%20Gottesdienstteilnehmer/2020-Grafik-Katholiken-und-Gotte


6
 
 Chris2 18. Oktober 2021 
 

Pflicht / Selbstverständlichkeit oder Belieben?

@Christa.marga Sie bringen es auf den Punkt: Entweder ist der ohne triftigen Grund versäumte Messbesuch am Sonntag eine schwere Sünde, die bis nach der nächsten Beichte vom Empfang der Kommunion ausschließt* - oder er ist es nicht. Punkt. "Ein bischen" gibt es in dieser Frage nicht...
* Nicht zu verwechseln mit der "Exkommunikation", dem Ausschluss aus der Kirche


3
 
 Chris2 18. Oktober 2021 
 

Sonntagspflicht als Lotterie?

Wie kann es sein, dass einzelne Bistümer die Sonntagspflicht nach Belieben aussetzen können, manche offenbar bis heute?
Das wäre ja ebenso absurd, als wenn ein Papst die Sakramente de facto durch eine Interviewaussage zu einem Kommentar zu einer Fußnote einer eigenen Enzyklika ändern würde, also ob eine Regionalkirche ankündigen würde, Beschlüsse auch gegen die Lehre der Kirche umzusetzen, oder jedes Land die Grundrechte nach Belieben aufheben und eine Regierungsschefin demokratische Wahlen rückgängigmachen lassen könnte. Absurd eben. Wie? Ach, das gibt es? Ja natürlich, aber doch nicht bei uns. Wir sind ja keine beiliebig verwählbare evangelische Konfession oder Bananenrepublik...


3
 
 Chris2 18. Oktober 2021 
 

Messbesuch seit 1950

Die stärksten Rückgänge hatten wir 1965-1970 und 1970-1975. Nachkonzilswirren und Liturgie"reform" lassen grüßen.


4
 
 girsberg74 18. Oktober 2021 
 

Besetzung Bistum Görlitz

@winthir „tja, elisabetta - die Sache mit der Dispens ist gar nicht so einfach, nämlich:“

Ihre Erwähnung des Bistums Görlitz betreffend die Rücknahme des Dispens zur Sonntagspflicht korreliert bei mir mit der Wahrnehmung von Bischof Wolfgang Ipolt, der zum Abschluss des „Marsches für das Leben“ (Berlin, 18.09.21) die Predigt im Ökumenischen Gottesdienst gehalten hat.

Ich nahm Bischof Ipolt als einen glaubwürdigen, gewinnenden Priester wahr; schrieb das so an einen Freund.


1
 
 winthir 18. Oktober 2021 

tja, elisabetta - die Sache mit der Dispens ist gar nicht so einfach, nämlich:

Dies entscheidet jeder Bischof für seine Diözese selber.

also: z. B. Bistum Görlitz: Dispens von der Sonntagspflicht aufgehoben (Meldung vom 30.08.2020, s. link).

Linz? keine Ahnung. - vielleicht könnte da mal jemand nach-fragen, der da dort ist?

(dies soll aber keine Aufforderung sein) :-)

www.domradio.de/themen/bistuemer/2020-08-30/goerlitzer-bischof-ipolt-fuehrt-sonntagspflicht-wieder-ein


2
 
 Winrod 18. Oktober 2021 
 

Der sonntägliche Gottesdienstbesuch ist tatsächlich

zu einer Art Hobbyveranstaltung geworden. Es soll ja auch genügend Lektoren, Messdiener etc geben, die nur kommen, wenn sie ihren "Dienst" haben. Und dabei ist man so stolz auf die Mitarbeit von Laien.


9
 
 winthir 18. Oktober 2021 

ach ja, girsberg74 - die zehn Prozent und die Statistik. ein weites Thema.

also:

1950: 50,4% der 100 Katholiken waren sonntägliche Meßbesucher.

2019: 9,1%.

Quelle: siehe link(pdf).

Die Zahlen sind über die Jahrzehnte kontinuierlich (!) gesunken - "Konzil" hin, "Konzil" her. :-)

Meine Meinung: Seid es nicht mehr so sehr "Pflicht" ist, sonntags in die Kirche zu gehen *), kommen halt weniger.
--

*) Früher, auf dem Dorf: "ich hab Dich am Sonntag gar nicht in der Kirche gesehen!!! - warst Du krank ???"

www.dbk.de/fileadmin/redaktion/Zahlen%20und%20Fakten/Kirchliche%20Statistik/Katholiken%20und%20Gottesdienstteilnehmer/2020-Tab-Katholiken-Gottesdienst


2
 
 Christa.marga 18. Oktober 2021 
 

Stimmt

Wir haben im Religionsunterricht noch gelernt, dass man nicht mehr zur Kommunion gehen darf, wenn man einmal am Sonntag nicht in die Kirche gegangen ist. Ich habe erst wieder kommuniziert, nachdem ich eine Beichte abgelegt habe.
Daran sollte regelmäßig erinnert werden, dass es eine Sonntagspflicht gibt, aber das zu sagen, das trauen sich die wenigsten Priester.

Und ich mache mir tatsächlich noch Gewissensbisse, wenn ich die hl. Messe am Sonntag versäume, aus Krankheitsgründen z.B., oder nach dieser langen Pandemiezeit, wo man sich nirgendwo mehr hingetraut hat.

Meine Schwester und ich hatten diesbezüglich einmal ein Gespräch mit unserem Priester geführt, der meinte nur, "ihr seid aber streng aufgewachsen".

Heutzutage wird die hl. Kommunion geradezu inflationär ausgeteilt. Eine Kommunionhelferin im Dorf meinte dazu, dass die Kommunion jedem zustehe.

Ich mache mir da schon meine Gedanken, ob das wirklich so ist. Ich halte mich an die Gebote.


5
 
 elisabetta 18. Oktober 2021 
 

Die Dispens

vom Besuch der Sonntagsmesse bleibt offensichtlich bis zum St. Nimmerleinstag aufrecht. Vielleicht ist es mir entgangen, aber von Seite der Diözese Linz habe ich nie konkret von deren Aufhebung gehört oder gelesen. Ein Bischofswort zur Sonntagspflicht wäre längst überfällig, darauf wird man ebenfalls bis zum St. Nimmerleinstag warten müssen.


5
 
 girsberg74 18. Oktober 2021 
 

Wer im Glashaus sitzt, ...

Zitat Peter Winnemöller:
„Vor der Coronakrise war der regelmäßige sonntägliche Messbesuch bereits auf zehn Prozent gesunken. Von Seiten der Bischöfe oder der zahlreichen pastoralen oder fiskalischen Laiengremien war dazu selten oder nie ein Wort der Sorge zu hören.“

In einem Text zur Priesterausbildung spricht Kardinal Brandmüller davon, dass es darum gehe, dass in der Vorbereitung auf das Priesteramt das Studium des Glaubens Vorrang haben müsse vor dem Studium zur Vermittelbarkeit des Glaubens.
Aus dem Zitat folgernd, mögen Bischöfe und andere Zuständige fühlen, dass ihnen selbst etwas fehlt, so dass sie lieber den guten Kerl geben als sich Kritik auszusetzen.


4
 
 Fink 18. Oktober 2021 
 

Da müsste man erst einmal eine Kirche bzw. Pfarrei finden,

wo die Sonntagsmesse würdig gefeiert wird !?
Seit Corona gibt es viele Hl. Messen als Live-Stream im Internet, natürlich auch bei K-TV und EWTN. Da kann man vergleichen. Da gibt es positive (nachahmenswerte) und negative Beispiele. Ich meine, wir sollten mehr darüber diskutieren, wie eine "würdige" Messfeier ausschauen soll, und was dem entgegen steht.
P.S. Schon vor 25 Jahren hat unser Pfarrer gegen "Pflichterfüllung" polemisiert und damit signalisiert, dass der Messbesuch gar nicht so wichtig ist. Wie angenehm...


1
 
 nazareth 18. Oktober 2021 
 

Was für ein wichtiges Thema! Danke! Ohne Sonntagsmesse sind wir alle nicht am Weinstock und werden wie die Reben abgeschnitten und verworren. Zu diesem Heidentum gesellt sich die Wirtschaftsmacht die uns den Sonntag dann ganz nimmt und eine Knechtschaft des Materialismus und Konsumismus ausbreitet. Dann werden viele Jammern. Denn Gottes Ordnung tut dem Menschen gut!!


7
 
 winthir 18. Oktober 2021 

wer soll sich da noch auskennen?

aber das ist doch nicht erst seit "gestern so."

D: Sonntagspflicht am Pfingstmontag.

A: nein, aber an Mariae Empfängnis.

zum Nachlesen, hier eine (kleine?) Übersicht, unten.

also. ich gehe freiwillig in die Kirche. ganz ohne Pflicht.

de.wikipedia.org/wiki/Gebotener_Feiertag


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Der alte und künftige römische Ritus
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  7. „Das Wunder der Welle“
  8. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  9. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  10. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  11. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  12. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  13. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  14. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  15. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz