Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  6. Bayerische Verwaltungsgerichtshof: Kreuz in bayerischer Schule verletzt Glaubensfreiheit
  7. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  8. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  9. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  10. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  11. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  12. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  13. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  14. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  15. Vatikan veröffentlicht Fahrplan für Weltsynode bis 2028

"Open Doors": Vertreibung von Christen oft "gezielte Strategie"

19. Juni 2022 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Religionsfreiheit-Organisation macht anlässlich des Weltflüchtlingstags auf prekäre Lage von verfolgten Christen weltweit aufmerksam.


Wien (kath.net/ KAP)

Die Vertreibung von Christen aus ihren Häusern und Dorfgemeinschaften ist in vielen Ländern "eine bewusst eingesetzte Strategie der religiösen Verfolgung". Das geht aus einem aktuellen Bericht des internationalen Hilfswerks "Open Doors" hervor, das sich gegen Christenverfolgung einsetzt. Es gehe gezielt darum, die Präsenz des Christentums in Regionen, in denen die Verfolgung am stärksten ist, auszulöschen, betonte das überkonfessionelle Hilfswerk in einer Aussendung im Vorfeld des Weltflüchtlingstags (20. Juni).

Der Bericht "The Church on the Run: IDP & Refugee Report 2022" befasst sich demnach mit dem Ausmaß und der Art der religiösen Verfolgung von Binnenvertriebenen und Menschen, die ins Ausland flüchten. Die "Open Doors"-Spezialistin für geschlechtsspezifische Verfolgung, Helene Fisher, betonte: "Um ein vollständiges Bild der religiösen Verfolgung zu erhalten, müssen wir sowohl die Kirche im Land selbst als auch die Kirche der Vertriebenen betrachten."

Teil der Strategie sei es, die Religionsgemeinschaften zu spalten. "Die Vertreibung ist nicht nur ein Nebenprodukt der Verfolgung, sondern in vielen Fällen ein bewusst eingesetztes Element einer umfassenderen Strategie, um das Christentum aus der Gemeinschaft oder dem Land zu vertreiben", präzisierte Fisher. Die häufigste Ursache für die Vertreibung von Christen seien Familienangehörige, die Konvertiten als "Abtrünnige und Verräter" betrachteten. Diese würden dann etwa überlebenswichtige Dinge, wie Nahrung oder Unterkunft vorenthalten, oder die körperliche Unversehrtheit bedrohen oder verletzen. "In einigen Fällen macht die Todesdrohung eine rasche Flucht erforderlich", so Fisher. Oft seien es kirchliche Identifikationsfiguren, die im Besonderen von Repressionen betroffen sind, denn, ihr Weggang sei oft der Auslöser dafür, dass auch andere christliche Familien aus der Gemeinde wegziehen, so das Kalkül der Verfolger.


Schwere Verfolgung höre nicht immer auf, wenn der Einzelne fliehe. "Christen, die zur Flucht gezwungen sind, können jederzeit verfolgt werden, auch wenn sie sich in einem Land niederlassen, in dem sie sich sicher fühlen", betonte Eva Brown, leitende Analystin für religiöse Verfolgung "bei Open Doors". Diese Herausforderungen könnten durch mangelndes Verständnis und mangelnde Reaktion der humanitären Akteure noch verschärft werden. "Das Bewusstsein für diese vielschichtige Gefährdung ist von entscheidender Bedeutung, damit auf die Bedürfnisse von marginalisierten Binnenvertriebenen und Flüchtlingen bestmöglich eingegangen werden kann", so Brown.

 

Verfolgung verändert Gesicht von Ländern

Die langfristigen Auswirkungen von Vertreibung können das Gesicht eines Landes über Generationen hinweg verändern, betonte "Open Doors". So hätten etwa im Irak vor der Machtergreifung Saddam Husseins über eine Million Christen gelebt, jetzt seien es nur noch etwas mehr 160.000 Menschen, die sich zum Christentum bekennen. So habe sich bereits während Husseins Herrschaft die Lage für Christen zugespitzt, aber erst nach dem Jahr 2003 sei die Verfolgung in der Region sprunghaft angestiegen. Mit dem Aufstieg des Islamischen Staats habe sich die Abwanderung von Christen aus der Region nochmals deutlich verstärkt.

Derzeit verzeichne man eine starke Zunahme der Verfolgung von Christen weltweit, so "Open Doors". 360 Millionen Christen seien im vergangenen Jahr aufgrund ihres Glaubens in hohem Maße von Unterdrückung, Kontrolle und Gewalt betroffen gewesen; das sind um 20 Millionen mehr als im Jahr davor, listete das Hilfswerk in seinem "Weltverfolgungsindex 2022" auf. Darin wurde erstmals das nunmehr von den Taliban regierte Afghanistan als gefährlichstes Land für Christen genannt. Es rangiert in der Negativ-Wertung nun vor Nordkorea, das 20 Jahre lang an der Spitze stand und nun auf Platz zwei verdrängt wurde, obwohl sich auch dort die extreme Verfolgungssituation der Christen noch weiter verschlechtert hat.

 

Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

 

Foto (C) Kirche in Not


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  2. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  3. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  4. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  5. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  10. "Ich appelliere angesichts der bevorstehenden Wahl an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestags!"
  11. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  12. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  13. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  14. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  15. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz