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Bischof Krautwaschl: „Menschen in Ukraine nicht enttäuschen“

15. Juli 2022 in Österreich, 2 Lesermeinungen
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Eindrücke von Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl vom Besuch bei der ukrainischen Schwesterkirche in Przemysl und Lemberg.


Graz-Seckau (kath.net/PM)Zu einem Solidaritätsbesuch waren Erzbischof Franz Lackner und Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl am 11. und 12. Juli 2022 beim „Heiligen Synod“, also der Bischofskonferenz der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine, in Przemysl (Polen) und in Lemberg (Ukraine); als Gesandte der österreichischen Bischofskonferenz. Man traf auf Trauer, das Ringen um Vergebung, Zuversicht und Hoffnung.

Synode in Polen

Die Synode der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine musste wegen des russischen Aggressionskrieges ins polnische Przemysl verlegt werden; sechs Kilometer Luftlinie von der Ukraine entfernt. „Mehr als 40 ukrainische Bischöfe versuchten zwei Wochen lang, trotz aller Schwierigkeiten und Nöte gemeinsam dem Heiligen Geist auf der Spur zu sein“, berichtet Bischof Wilhelm, „man war getragen von Hoffnung und Zuversicht. Und wenn das dort möglich ist, dann dürfen wir das erst Recht“. Man ringe um Frieden und Versöhnung, noch ohne zu wissen, wie, denn der Schmerz über die russische Aggression gegen Nation und Menschen sitze tief. Ebenso wie der Schmerz darüber, dass die Verteidigung der Religion als Kriegsargument missbraucht werde. Für einen Krieg, den es schon seit 2014 gibt und der schlussendlich in diesem Jahr eskaliert ist.


Die Freude über den Besuch aus Österreich war dennoch groß, so Bischof Wilhelm: „Danke, dass ihr die Wunden der Ukraine berührt, hat Swjatoslaw Schewtschuk, der Großerzbischof von Kiew, zu uns gesagt. Wir wollten ein Zeichen setzen, dass wir Anteil am Schicksal der Menschen in der Ukraine nehmen, dass wir mit ihnen verbunden sind.“ Das passiere neben dem Besuch durch Gebete, materielle und finanzielle Hilfe vor Ort, in den angrenzenden Ländern und auch durch die kirchliche Flüchtlingsbetreuung in Österreich. Am Ende der Synode am Sonntag, 17. Juli, wird die ukrainisch-katholische Kirche ihre Nationalwallfahrt nach Zarvanytsia begehen, an der Bischof Wilhelm schon 2016 teilgenommen hat.

Lemberg

Dank der österreichischen Botschaft ging es am 12. Juli flott mit nur 45 Minuten Wartezeit über die Grenze; Lkw warten bis zu zwei und mehr Tage auf die Abfertigung, erzählt Bischof Wilhelm. In einem erst vor kurzem besiedelten Benediktinerinnenkloster im Süden von Lwiw trifft die österreichische Delegation auf Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki und wird erstmals mit der Not konfrontiert. Dutzende Flüchtende sind hier untergebracht, schlafen zusammengedrängt auf Matratzen am Boden. Dasselbe Bild im Zentrum "Johannes Paul II.", in dem Kinder aus der ganzen Ukraine betreut werden. Überall wird einfach Hilfe geleistet. „Vor 14 Tagen wurde hier ein Baby geboren. Leben und Tod liegen in der Ukraine so eng beisammen“, sagt Bischof Wilhelm.

In Lemberg überwiege das Leben. Die Garnisonskirche, in der eine Göttliche Liturgie gefeiert wird, ist randvoll. Segen werden gespendet, Kinderaugen blitzen. „Ein Alarm geht in der Begeisterung unter“, erzählt der steirische Diözesanbischof, „der wurde von vermeintlich aus Weißrussland abgeschossenen Raketen ausgelöst“. Am Soldatenfriedhof wurden seit Februar 120 neue Gräber ausgehoben, der Platz reicht nicht mehr aus. Bischof Wilhelm nachdenklich: „Als wir dort waren, hat es geregnet, so als ob Gott selbst darüber weint, dass es so weit gekommen ist.“

Rzeszów

Am letzten Tag der Reise am 13. Juli steht ein Besuch in Rzeszow (Polen) bei Bischof Jan Franciszek Watroba am Programm; die Caritas unterstützt dort Hilfsprojekte für mehr als 100.000 in die Region Geflüchtete und koordiniert die Hilfe direkt in der Ukraine. Seit Jahren gibt es Unterstützung durch die Caritas der Diözese Graz-Seckau. Die Haupterfahrung der Besuche: „Das übliche Effizienzdenken ist nicht dazu geeignet, zu ermessen, was die persönliche Begegnung ausmacht. Die Dankbarkeit über unsere Unterstützung aber auch über unsere Anwesenheit war schon fast beschämend“, sagt Bischof Wilhelm, „die Menschen in der Ukraine hoffen sehr auf den Westen. Wir dürfen sie nicht enttäuschen“.

Foto: Bischof Krautwaschl u.a. auf dem Soldatenfriedhof in Lemberg (c) Katholische Kirche Steiermark


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