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Transhumanismus – die derzeit vielleicht gefährlichste Ideologie der Welt

22. Mai 2023 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Gudula Walterskirchen sprach am ITI Trumau über den Totalitätsanspruch der Transhumanisten und ihren Zugriff auf die Kinder über angeblich fortschrittliche Bildungssysteme. Sie rät dazu, sich persönlich nicht von der Technik beherrschen zu lassen


Trumau (kath.net/mk) Über die gut verborgen, aber wirkmächtig grassierende Ideologie des Transhumanismus und ihre totalitäre Komponente sprach unlängst die Historikerin und Autorin Dr. Gudula Walterskirchen im Rahmen des „Internationalen Bildungsgipfels“ der Katholischen Hochschule ITI in Trumau bei Wien. Ausgehend von der jüdischen Philosophin Hannah Arendt, die die Identität des pervertierten Menschenbildes von Nationalsozialismus und Kommunismus beschrieb, erläutert die Historikerin den wesentlichen Unterschied zwischen einer Diktatur und einem totalitären Regime: Während der Diktator zwar das öffentliche Verhalten der Bürger kontrollieren wolle, lasse er sie im privaten Bereich unbehelligt. Dagegen strebe ein totalitäres Regime auch danach, das Denken und die Privatsphäre jedes Menschen zu beeinflussen. Es gebe dann kein nicht-politisches Handeln mehr, keiner komme mehr am Regime vorbei, es werde zum Prüfstein für jeden.


Heute finde sich solches Totalitätsdenken zum einen offen erkennbar in Nordkorea und China, wo die Menschen in Orwellscher Manier mittels Technik bis ins Letzte überwacht würden, und das Schulsystem zur möglichst frühen Indoktrination und Atomisierung des Einzelnen missbraucht werde. Denn Bildung sei laut Walterskirchen in einer totalitären Gesellschaft nicht Mittel zur Selbstbestimmung der Menschen, sondern zur Entfremdung von der eigenen Familie, Eingliederung in die Masse als Kollektiv und Abhängigmachung vom Staat. Zurückbleibe das einsame, ängstliche, misstrauische Individuum, das damit empfänglich für Propaganda und gut beherrschbar sei.

Die Ideologie des Transhumanismus komme ebenfalls mit einem Totalitätsanspruch daher, sei aber noch viel gefährlicher, weil sie nicht offen erkennbar sei, sondern nach und nach, unter der Flagge des Fortschritts, vor allem aus dem Silicon Valley in die westliche Welt einsickere. Als ihre Kernaussage solle der Mensch durch Technik „überwunden“, „perfektioniert“ werden, weil er an sich ein Mangelwesen sei. Davon zu unterscheiden sei eine sinnvolle „Ergänzung“ etwa durch eine Prothese nach einem Unfall.

Die Historikerin hebt als konkretes Ziel der Transhumanisten hervor, den Tod als „größten Fehler“ des Menschseins zu überwinden, sowie das Gehirn, das als „zu schwache Festplatte“ gesehen wird, mit Technik zu „formatieren“. Dafür würden schon Kinder möglichst früh mit dem binären Denken des Computers in Berührung gebracht, das wie 0 und 1 nur Gut und Böse kenne und keine Differenzierung zulasse. Laptop-Klassen, Multiple-Choice-Tests oder die Verwendung von Google als Suchmaschine („was man dort nicht findet, das gibt es nicht“) seien vor diesem Hintergrund kritisch zu hinterfragen. Der Transhumanismus leugne die Seele sowie den freien Willen des Menschen und sei bereit, einzelne Menschenleben zum Wohle der Überwindung des Menschen zu opfern. Was mit nicht optimierbaren oder optimierungswilligen Menschen passieren soll, werde etwa vom bekannten israelischen Transhumanisten Yuval Harari ausdrücklich offen gelassen. Walterskirchen empfiehlt abschließend, sich selbst immer die Frage zu stellen, ob die Technik mir im konkreten Fall dient, oder sie mich schon beherrscht.

 


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