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"Sie ken­nen das Bild, in dem Jesus von dem Salz spricht, das schal gewor­den ist"

21. Juni 2023 in Aktuelles, 12 Lesermeinungen
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Passauer Bischof Oster wehrt sich gegen plumpe Unterstellung durch die ZdK-Präsidentin: Eine grund­sätz­li­che Libe­ra­li­sie­rung in Struk­tu­ren und The­men werden am Ende die Selbst­sä­ku­la­ri­sie­rung unse­rer Kir­che nur beschleunigen


Passau (kath.net)
Der Passauer Bischof Stefan Oster hat sich in einem von der eigenen Pressestelle veröffentlichten Interview mit dem Passauer Bistumsblatt sich gegen die plumpe Kritik von ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp zur Wehr gesetzt. Die von Katholiken nicht gewählte Zdk-Präsidentin hatte gestern nach dem Nein von einigen deutschen Bischöfen zu einem Synodalen Ausschuss in Deutschland behauptet, dass es einzelnen Diözesanbischöfen offensichtlich an Ernsthaftigkeit fehle. "Ich wür­de mir wün­schen, sie hät­te mir in den letz­ten Wochen und Mona­ten ins Herz sehen kön­nen — wie nahe mir das alles geht. Wie soll­te ich mich ohne Ernst­haf­tig­keit zu einer Gewis­sens­ent­schei­dung durch­rin­gen, mit der ich mich dann — lei­der — gegen die deut­li­che Mehr­heit mei­ner Mit­brü­der im Bischofs­amt stelle?", entgegnete Oster.

Oster erinnerte in dem Interview nochmals an seine Erfah­run­gen aus den gro­ßen Syn­odal­ver­samm­lun­gen in Frank­furt. Er habe die­se nicht in dem Sinn als ​„syn­odal“ erlebt, wie das Papst Fran­zis­kus ver­stehe. "Es war jedes Mal sehr stark poli­tisch moti­viert mit kla­ren Ziel­set­zun­gen für sehr bestimm­te Reform­vor­schlä­ge — die im Kern der gro­ßen Mehr­heit von Anfang an vor Augen stan­den. Ich bin auch zutiefst davon über­zeugt, dass unse­re Kir­che Refor­men braucht, aber ich sehe die­se sehr viel stär­ker in der Suche nach Wegen der Ver­tie­fung und Erneue­rung des Glau­bens als in der Arbeit an Reform­vor­schlä­gen, die seit Jahr­zehn­ten zur Agen­da einer Kir­che in einer sich immer wei­ter libe­ra­li­sie­ren­den Gesell­schaft gehö­ren", so der Bischof.


Klar wendet sich Oster dann gegen den Versuch, den sexuellen Missbrauch dafür zu instrumentalisieren, Kernfragen des Glaubens zu verändern. Der sexu­el­le Miss­brauch in der Kir­che sei für ihn eine Kata­stro­phe, die ihn wirk­lich erschüt­tere.  Daher brauche es auch sys­te­mi­sche Ver­än­de­run­gen, für die es gute Impul­se auch vom Syn­oda­len Weg gibt. "Wich­tig ist mir aber auch, dass wir das tun, ohne das zu ver­än­dern, was ich den sakra­men­ta­len Kern unse­res Ver­ständ­nis­ses vom Men­schen und von der Kir­che nenne", so Oster, der dann auch daran erinnert, dass der Vatikan fort­wäh­rend deut­li­che Ein­sprü­che gegen den Syn­oda­len Weg gemacht habe, zuletzt ins­be­son­de­re das Ver­bot, einen Syn­oda­len Rat ein­zu­rich­ten — mit der aus­drück­li­chen Bekräf­ti­gung des Papstes.

In allen Diö­ze­sen gibt es laut Oster längst ​„syn­oda­le Gre­mi­en“, also Ver­samm­lun­gen, in denen Kle­ri­ker und Lai­en mit­ein­an­der bera­ten und Teil­ha­be an Ent­schei­dun­gen gelebt werde. Auch er treffen die aller­meis­ten wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen nach Beratungen in Gre­mi­en. Aber für Papst Fran­zis­kus — und die gan­ze Tra­di­ti­on der Kir­che — sei es aber wesent­lich, dass die Bischö­fe in ihrer Letzt­ver­ant­wor­tung frei blei­ben. "Der Syn­oda­le Rat will aber eine ver­bind­li­che und zugleich frei­wil­li­ge Selbst­bin­dung der Bischö­fe an Mehr­heits­vo­ten. Das ist von Rom deut­lich kri­ti­siert wor­den. Zudem: Die Zusam­men­set­zung des Syn­oda­len Aus­schus­ses ist bereits jetzt schon so beschlos­sen, dass sich Min­der­hei­ten­po­si­tio­nen, die sich in wich­ti­gen The­men der gel­ten­den katho­li­schen Leh­re ver­pflich­tet füh­len, noch stär­ker mar­gi­na­li­siert wissen."

Oster betonte abschließend, dass er zahlreiche Stimmen aus Rom vernehme, die sich große Sorgen um Deutschland machen. "Tat­säch­lich glau­be ich, dass eine grund­sätz­li­che Libe­ra­li­sie­rung in Struk­tu­ren und The­men am Ende die Selbst­sä­ku­la­ri­sie­rung unse­rer Kir­che nur beschleu­ni­gen und nicht den ver­lo­re­nen Glau­ben zurück­brin­gen wird. Und unse­re gesell­schaft­li­che Rele­vanz wird auch nicht dadurch ver­mehrt, wenn wir in wesent­li­chen Fra­gen nichts ande­res mehr zu sagen haben, als die Mehr­heits­ge­sell­schaft ohne­hin erklärt. Sie ken­nen das Bild, in dem Jesus von dem Salz spricht, das schal gewor­den ist…"

Foto: (c) Bistum Passau


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Lesermeinungen

 Johannes14,6 22. Juni 2023 
 

"Der Syn­oda­le Rat will aber eine ver­bind­li­che und zugleich frei­wil­li­ge Selbst­bin­dung der Bischö­fe an Mehr­heits­vo­ten."

DANK an Bischof Oster, Kardinal Woelki, Bischof Voderholzer und Bischof Hanke, für dieses wichtige Zeichen der Hoffnung.

Ihnen weiter Standhaftigkeit und Mut!
Sehr schade, daß keiner von Ihnen in der Delegation für die Weltsynode dabei ist...


5
 
 Bialas 21. Juni 2023 
 

Lieber Herr Bischof Oster,
ich danke Ihnen sehr herzlich,Sie sind mein Bischof.


5
 
 leplatist 21. Juni 2023 
 

Wie recht Bischof Oster hat. Die Säkularisierung hat beginnend mit der unseligen französischen Revolution unermesslichen Unglauben über die Welt gebracht.


5
 
 Peter2021 21. Juni 2023 
 

Dr. Irme Stetter-Karp

kenne ich nur als unverschämt und pauschal diffamierend ohne konkrete Sachargumente. Sie läßt sich von der ZDK dafür bezahlen, dass sie die katholische Kirche pauschal verunglimpft.


10
 
 Peter2021 21. Juni 2023 
 

Die Kirche lebt aus der Heiligen Eucharistie

Johannes Paul II.: "Betrachten wir das Gründungsmodell der Kirche im Abendmahlssaal: Die Apostel sind vereint und beharrlich mit Maria in der Erwartung, die Gabe des Heiligen Geistes zu empfangen. Erst mit der Ausgießung des Heiligen Geistes beginnt das Werk der Evangelisierung. Die Gabe des Geistes ist der erste Antrieb, die erste Quelle, der erste Atemzug einer authentischen Evangelisierung. Daher ist es notwendig, die Evangelisierung mit der Anrufung des Heiligen Geistes zu beginnen und zu suchen, wohin der Geist weht (vgl. Joh3, 8)." Dieses Konzept hat die Zahl der Christen in 2000 Jahren auf 2.3 Milliarden wachsen lassen - davon 1.4 Milliarden Katholiken.

Wenn wir Jesus in der Heiligen Eucharistie anbeten finden wir den Heiligen Geist, der uns in Geist und Wahrheit anbeten und evangelisieren läßt.

Die eucharistische Anbetung und der Rosenkranz werden die Kirche in Deutschland retten.

https://youtu.be/Ura_vctEoI8

https://youtu.be/2ENnmt9cRYs

www.vatican.va/content/john-paul-ii/it/speeches/1985/october/documents/hf_jp-ii_spe_19851011_partecipanti-simposio.html


8
 
 lakota 21. Juni 2023 
 

Richtig Frau Stetter-Karp

Bischof Oster fehlt die "Ernsthaftigkeit" -
wie kann man jemanden wie Sie auch ernst nehmen, wenn Sie ernsthaft verlangen, die Möglichkeit zur Abtreibung auszuweiten!

Vergelts Gott, Bischof Oster, daß Sie dieser "Dame" nicht nachgeben! Gott segne Sie!


10
 
 Marie* 21. Juni 2023 
 

Nicht zu fassen,

mit welchen Begriffen Frau Dr. Stetter-Karp Menschen, sogar Bischöfe, diffamiert, die aus eigenem Verantwortungsbewusstsein, eigener Gewissensentscheidung und eigener Überzeugung agieren, speziell wenn dies gegen die Pläne des SW geht. Gerade diese vier Bischöfen handeln verantwortungsbewusst und vorbildlich in großer Ernsthaftigkeit.


12
 
 gebsy 21. Juni 2023 

Das schal gewordene Salz

wird von den Leuten zertreten.

Ist der Missbrauch nicht dreiteilig?
SAKRAMENTAL - GEISTIG - LEIBLICH

Wo sakramentaler Missbrauch erkannt und unterbunden wird, verschwinden auch andere Formen ...


8
 
 DanielDavid 21. Juni 2023 
 

4 „mutige“ Bischöfe ist schon mal ein Anfang

Aber leider „nur“ 4. Das sing 4


5
 
 kleingläubiger 21. Juni 2023 
 

Vier mutige, lehramtstreue Bischöfe von 27. Das ist genauso mutig wie auch zugleich traurig, dass es nur vier sind.

Gestern Abend in der 20 Uhr Propagandaschau hieß es dagegen, dass vier Bischöfe "den Reformprozess bremsen". Diese wurden natürlich unterschwellig als die Bösen dargestellt.


13
 
 SalvatoreMio 21. Juni 2023 
 

Innigster Dank gilt Ihnen, liebe 4 Bischöfe!

Ein Glück, das wir wenigstens Ihnen vertrauen können! Ihr erinnert mich an das Glückskleeblatt.
Meine Gedanken sind zwar irgendwie lächerlich, und dennoch: das Glückskleeblatt hat auch 4 Blätter. Es wird mit Liebe gezeichnet, gehäkelt, gebastelt und gepflanzt. Möge Eure Treue auch besonders von jungen Christen aufgenommen werden und in ihnen weiterwachsen. - Und der Herr wird Euch reich segnen für das, was Ihr jetzt ertragen müsst. Es wird Euch reich vergolten werden - das glaube ich fest.


14
 
 Herbstlicht 21. Juni 2023 
 

Danke!

Mein Dank geht an Bischof Oster sowie an Bischof Hanke, Bischof Voderholzer und an Kardinal Woelki.

Wir, die wir nicht dem Umbau der Kirche zu einer Institution der Welt zustimmen können, sondern den Glauben bewahren wollen, bekommen durch diese vier tapferen Kirchenoberen die notwendige, auch seelische Unterstützung.


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