Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  2. DILEXI TE!
  3. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  4. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“
  5. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  6. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  7. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  8. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  9. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  10. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  11. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  12. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  13. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  14. Studie: Gläubige Christen haben mehr Sex
  15. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!

Vatikanische Bischofssynode wird auf Offenheit für Veränderungen eingeschworen

24. Oktober 2023 in Weltkirche, 18 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Synode: In zwei geistlichen Impulsen und einer theologischen Grundsatzrede wurden die rund 350 Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Montagvormittag beschworen, für Veränderungen bereit zu sein und nicht in Kontroversen zu verfallen.


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Zu Beginn ihrer letzten Versammlungswoche in Rom ist die katholische Welt-Synode auf Offenheit für dynamische Veränderungen eingestimmt worden. In zwei geistlichen Impulsen und einer theologischen Grundsatzrede wurden die rund 350 Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Montagvormittag beschworen, für Veränderungen bereit zu sein und nicht in Kontroversen zu verfallen.

Der britische Dominikaner Timothy Radcliffe appellierte an die Synodalen, der Versuchung zu widerstehen, in eine "unfruchtbare parteipolitische Denkweise" zu verfallen. "Das ist nicht der Weg der Synode. Der synodale Prozess ist eher organisch (...) Er gleicht eher dem Pflanzen eines Baumes als dem Gewinnen eines Kampfes und wird daher für viele schwer zu verstehen sein", so die Mahnung des 78-Jährigen.

Radcliffe, ein langjähriger Oberer des weltweiten Dominikanerordens, hatte in den vergangenen drei Wochen mit immer neuen geistlichen Impulsen das Denken und Sprechen der in Rom tagenden Versammlung mit geprägt. Seine Ideen und Anregungen wurden von zahlreichen Teilnehmern in ihren Beiträgen aufgegriffen.


Die kommenden elf Monate bis zur zweiten, abschließenden Synodenversammlung im Oktober 2024 verglich Radcliffe in seinem finalen Impuls am Montag mit einer Schwangerschaft. Es sei eine Zeit des aktiven Wartens. Weiter sagte er: "Wenn wir unseren Geist und unser Herz offen halten für die Menschen, denen wir hier begegnet sind, für ihre Hoffnungen und Ängste empfänglich sind, dann werden ihre Worte in unserem Leben keimen und unsere in ihrem. Es wird eine reiche Ernte geben, eine vollere Wahrheit. Dann wird die Kirche erneuert werden."

Die bei der Synode ebenfalls immer wieder mit Impulsen präsente italienische Ordensoberin Maria Grazia Angelini führte aus, die Synode sei berufen, eine Synthese als Aussaat zu wagen, einen Weg zur Reform im Sinne einer neuen Form zu eröffnen. Es gehe darum, unter den vielen bei der Synode gehörten Worten das zu erfassen, was voller Zukunft ist und es fruchtbar werden zu lassen.

"Tradition ist eine lebendige Realität"

Den wichtigsten theologischen Impuls für den Start in die letzte Synodenwoche setzte der australische Theologieprofessor Ormond Rush von der Australian Catholic University in Brisbane. Er erinnerte an die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Dieses habe ein dynamisches Verständnis der kirchlichen Tradition gelehrt und einen statischen Traditionsbegriff überwunden.

Zum Beleg zitierte Rush den damaligen Konzilsberater Joseph Ratzinger (später Papst Benedikt XVI.). Dieser schrieb in einem Konzilskommentar: "Nicht alles, was es in der Kirche gibt, muss deshalb auch eine legitime Tradition sein." Es gebe sowohl eine verfälschende als auch eine legitime Tradition, so Ratzinger. Folglich müsse die Tradition "auch kritisch betrachtet werden; wir haben die Heilige Schrift als Kriterium für diese unerlässliche Kritik der Tradition".

Rush zitierte in diesem Zusammenhang auch Papst Franziskus. Dieser hatte 2017 gesagt: "Die Tradition ist eine lebendige Realität und nur eine begrenzte Sicht kann sich das (...) Glaubensgut, als etwas Statisches, Unbewegliches vorstellen." Und weiter: "Das Wort Gottes ist eine dynamische Wirklichkeit, stets lebendig, und es entwickelt sich und wächst."

"Gott wartet auf Ihre Antwort"

Die Synode sei ein "Dialog mit Gott", erinnerte der Theologe einmal mehr. Dies sei "Privileg und Herausforderung" der bei der Synode praktizierten spirituellen Konversation gewesen, wandte sich Rush an die Versammelten. "Gott wartet auf Ihre Antwort."

Nach den Impulsen standen über mehrere Tage Debatten und Entscheidungen der Welt-Synode an. Zunächst sollte die Versammlung eine "Botschaft an das Volk Gottes" verabschieden. Im Verlauf der Woche sollten die Synodalen über das weitere Vorgehen bis zur nächsten Versammlung im Oktober 2024 beraten und über ein bis dahin gültiges, vorläufiges Abschlusspapier in Form eines Syntheseberichts entscheiden.

Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  3. DILEXI TE!
  4. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  5. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  6. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  7. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  8. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  9. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  10. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  11. Spanischer Priester wegen Kritik am radikalen Islam verurteilt
  12. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  13. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  14. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  15. Was macht die Menschenwürde unantastbar?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz