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| ![]() Kampf der Fakultätenvor 12 Stunden in Kommentar, 3 Lesermeinungen Die Katholische Hochschule für Theologie Köln (KHKT) könnte eine zukunftsweisende Blaupause für die Priesterausbildung in Deutschland sein – Staat und staatliche Fakultäten kämpfen entschieden gegen die Hochschule. Montagskick von Peter Winnemöller Köln (kath.net/pw) Im Grunde war es eine gute Idee, die alte Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin zu retten. Familiäre Bindungen nach St. Augustin sind in meiner Region keine Seltenheit. Ein Großonkel hat dort studiert, bevor er als Missionar nach Brasilien ging. Von einer Großtante hieß es, sie habe dort ständig „einen Jungen“, den sie studieren ließe. Tatsächlich spendete sie regelmäßig und großherzig für junge Ordensmitglieder, die in St. Augustin zu Priestern ausgebildet wurden. Die Verbindung zu den „Steylern“ bestand über das nahegelegene Missionsgymnasium St. Arnold in der Nähe der westfälischen Stadt Rheine. Damals war es Konsens, dass man junge Männer aus einfachen Verhältnissen unterstützt, wenn sie Priester und erst recht, wenn sie Missionar werden wollten. Die Zeiten ändern sich. Der Orden der Steyler Missionare konnte die Ordenshochschule nicht mehr aufrecht erhalten. Nachwuchsmangel für katholische Orden ist der Normalfall in einer immer säkularer werdenden Welt. So übernahm das Erzbistum Köln die Einrichtung und verlegte sie in die Stadt Köln. Inzwischen heißt das Institut Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) und ist eine staatlich und kirchlich anerkannte Hochschule mit Promotionsrecht in Stadtteil Lindenthal in Köln. Fachleute gestehen der Hochschule großes innerkirchliches Potenzial zu. Etwas euphorisch sprechen viele bereits von einem deutschen Heiligenkreuz. Bei aller Anerkennung für die Leistung, die Rektor Christoph Ohly und seine Mannschaft dort schon geleistet haben, muss man feststellen, dass der Vergleich mit Heiligenkreuz eine hohe Latte ist. Da sind die Kölner noch nicht. Gleichwohl, der Trend geht in die richtige Richtung. Ein Alleinstellungsmerkmal der Schule ist der Magister-Studiengang Katholische Theologie mit Studienschwerpunkt „Mission, Kulturen und Religionen“. Die KHKT vermittelt mit diesem Schwerpunktstudium Inhalte der Missionswissenschaften. Damit untrennbar verbunden sind Wissenschaften wie Ethnologie, Religionswissenschaft und Religionsgeschichte. In einer immer säkularer werdenden Gesellschaft sind dies Aspekte, deren Bedeutung man nicht unterschätzen sollte. Angehende Priester des Erzbistums Köln haben nun durch die Existenz dieser Hochschule die Option, entweder an der Theologischen Fakultät der Universität Bonn oder an der KHKT zu studieren. Mit Schließung des Theologenkonvikts in Bonn gewinnt die Kölner Hochschule gewaltig an Attraktivität. In der deutschen Theologenwelt ist die Hochschule vielen ein Dorn im Auge. Diesen brachte der Dogmatiker Michael Seewald folgendermaßen ins Wort: „Kardinal Woelki und sein als Hochschule getarntes Katechismus-Seminar erweisen der Theologie hingegen einen Bärendienst.“ Das sagte der Priester und Theologieprofessor, der nach eigenen Angaben nie eine geistliche Berufung erfahren habe, im Jahr 2023 dem Kölner Stadt-Anzeiger. Doch nicht nur theologisch, auch politisch und juristisch, insbesondere staatskirchenrechtlich, wird gegen die KHKT gestritten. Theologisch ist inzwischen jedem klar, dass die KHKT eine lehramtskonforme Theologie treibt. Das ärgert natürlich Theologen, die ihre Hauptbeschäftigung darin sehen, das katholische Lehramt zu kritisieren und zu dekonstruieren. Es scheint eine gute Konstellation zu sein, dass sich weder die Leitung der Hochschule noch der Erzbischof von Köln ins Bockshorn jagen lassen. Auch die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen streitet gegen die Priesterausbildung in Köln und besteht darauf, dass die Priester in Bonn ausgebildet werden. Ferner gibt es juristische Angriffe auf die Hochschule. Das Konkordat enthalte den Rechtsprofessoren Stefan Muckel und Markus Ogorek zufolge eine Bestandsgarantie für die Theologische Fakultät in Bonn, so wird gemeldet. In ihrer Berichterstattung bezieht sich die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) auf einen nicht veröffentlichten Aufsatz, der der Agentur nach eigenen Angaben vorliegt. Den Rechtswissenschaftlern zu Folge verbiete der Vertrag der Kirche, konkurrierende Ausbildungsstätten zu errichten. Eine Verlagerung der wissenschaftlichen Priesterausbildung an die Kölner Hochschule sei daher Rechtsbruch. Das Erzbistum Köln hat bereits mehrfach erklärt, dass es eine solche Verlagerung nicht gebe, da angehende Priester ihren Studienort zwischen den beiden Angeboten frei wählen könnten. Nun kommt hinzu, dass das Erzbistum Köln in dieser Sache nicht Vertragspartner des Landes Nordrhein-Westfalen ist. Die Regelung, auf die sich die Landesregierung beruft, ist das Preußenkonkordat in Verbindung mit einem Vertrag zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Heiligen Stuhl vom 26. März 1984. Bis dato hatte es vom Heiligen Stuhl keinen Einwand gegen den Betrieb der KHKT und der dort vorgenommenen Ausbildung gegeben. Auch andere Bistümer hatten in der Vergangenheit schon ihre Studenten von der angestammten Universität an eine andere verlegt, beispielsweise das Bistum Essen seine Studenten von Bochum nach Münster. Die Theologische Fakultät an der Universität Bochum hat seitdem eine andere Ausrichtung. Grundsätzlich unmöglich ist es folglich nicht, Studenten eines Bistums nicht mehr an der angestammten Universität studieren zu lassen oder eine Theologische Fakultät auch ohne Priesteramtskandidaten weiter zu betreiben. Um die Frage zu klären, um die sich hier ein Streit entsponnen hat, hat der Heilige Stuhl vorgeschlagen, eine Kommission von Vertretern der Landesregierung und dem Heiligen Stuhl einzurichten. Diese Gruppe nimmt nun ihre Arbeit auf. Grundlage dafür ist eine Bestimmung aus dem Konkordat, die in Artikel 13 besagt: „Die Hohen Vertragschließenden werden eine etwa in Zukunft zwischen ihnen entstehende Meinungsverschiedenheit über die Auslegung einer Bestimmung dieses Konkordats auf freundschaftliche Weise beseitigen.“ Hinsichtlich der Ausbildung von Priestern gibt es gute Gründe für Hochschulen in kirchlicher Trägerschaft, die sehr viel fokussierter arbeiten können. Zugleich, das wurde Papst Benedikt XVI. nicht müde zu betonen, hat die Fakultät im Kontext der staatlichen Universität den Vorteil des interdisziplinären Austausches. Ehrlich betrachtet hing der deutsche Papst, der auch in seinem Pontifikat ein Theologieprofessor mit Herzblut geblieben war, sehr an der alten Ordinarienuniversität, die von den heutigen Universitäten sehr zu unterscheiden ist. Die Frage, ob künftig die Priesterausbildung nicht doch besser an kirchlichen Hochschulen stattfinden sollte, ist angesichts einer erfolgreichen Hochschule mit Priesterseminar in Heiligenkreuz und der unbestreitbar aufstrebenden KHKT einerseits und komplett leerer Priesterseminare in den meisten deutschen Diözesen andererseits eine offene Frage, die man nicht auf die leichte oder gar ideologische Schulter nehmen sollte. Dieser Umstand dürfte auch dem Heiligen Stuhl vertraut sein. Die KHKT kann den Diskussionen zwischen dem Land NRW und dem Heiligen Stuhl vermutlich sehr gelassen entgegen sehen. Symbolbild: Moderner Hörsaal in eine Hochschule –Foto: Pixabay
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