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„Die trüben Quellen der neuen Sexualethik des Synodalen Wegs“

14. Dezember 2023 in Kommentar, 16 Lesermeinungen
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„Die neuen synodalen Thesen von der lebens- und lustbejahenden Sexualität stehen im linksliberalen Strom der sexuellen Revolution seit den spätsechziger Jahren“, z.b. von Propagandisten wie Helmut Kentler. Gastkommentar von Hubert Hecker


Bonn (kath.net) Kardinal Marx meinte kürzlich bei einer Ausstellungseröffnung, die Kirche hätte bisher „ein negatives Bild von der menschlichen Sexualität gezeichnet, was zu Verdrängung und Doppelmoral geführt“ habe. Alles Sexuelle sei zu einer „toxischen Wirklichkeit erklärt worden“, wo man eigentlich nur noch Sünden und Fehler begehen könnte. Laut Präambel hat sich der Synodale Weg darangemacht, die angeblich „lebensfeindliche Verengung der kirchlichen Sexualmoral“ zu überwinden und aus der Überschattung des Sündigen zu befreien. Nunmehr würde Sexualität ausschließlich als gute Schöpfungsgabe Gottes und positive Lebenskraft betrachtet. Der Triebcharakter des Sexuellen sowie das Luststreben einschließlich der Selbstbefriedigung sollten positiv gewürdigt werden, ergänzt der Synodaltext IV. Aus diesem Ansatz habe die Synodalversammlung (ohne Rück-Sicht auf Bibel und Tradition) eine neue „lebensdienliche Moral“ entwickelt.

Im linksliberalen Strom der sexuellen Revolution

Die neuen synodalen Thesen von der lebens- und lustbejahenden Sexualität stehen offensichtlich im linksliberalen Strom der sexuellen Revolution seit den spätsechziger Jahren. Einer der lautstärksten Propagandisten von normfreier Sexualität war Helmut Kentler. Er und sein Schüler Uwe Sielert interpretierten die Sexualität als positive „Kraftquelle für Lebensmut“. Die sexuellen Triebenergien sollten grenzenlos ausgeschöpft werden zur größtmöglichen Luststeigerung als Erfüllung menschlichen Daseins. Durch frühe sexuelle Betätigung würden Kinder und Heranwachsende die etablierten Normen aufbrechen und damit zu befreiten Individuen heranwachsen. Diese sogenannte „neo-emanzipatorische Sexualpädagogik“ beherrscht heute die staatlichen Sexualerziehungsprogramme, an der sich die synodal-kirchlichen Gremien orientieren.


Die Synodalen des Forums IV haben sich nach Bernhard Meuser auf einen Modernitätsgrundsatz geeinigt: „Wir werden niemals wieder etwas Sexuelles in Verbindung mit der Sünde bringen“. Diese Formel geht auf das Dogma der Links-Liberalen zurück, das da lautet: Sex ist niemals Sünde! Entsprechend verbreiten der BDKJ und manche Pfarrer auf Bannern die Parole: „love is no sin“.

Auf die normbefreite Sexualität durch die 68er Linken folgte das Problem der sogenannten „ungewollten“ Kinder. Daher forderte eine Phalanx von linksliberalen Gruppen Anfang der 1970er Jahre die Abschaffung des Paragrafen 218. Erstmals hatte Lenin in Sowjetrussland 1920 freie selbstbestimmte Abtreibungen auf Staatskosten erlaubt. 1972 führte die kommunistische Regierung der DDR gesetzlich ein „Recht auf Abtreibung“ in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft ein. Die sozial-liberale Brandt-Regierung der BRD folgte diesem Ansatz 1974. Das damalige Fristenregelungsgesetz wurde aber vom Bundesverfassungsgericht aufgehoben mit der grundrechtlichen Begründung:
„Der Lebensschutz der Ungeborenen genießt grundsätzlich für die gesamte Dauer der Schwangerschaft Vorrang vor dem Selbstbestimmungsrecht der Schwangeren.“

Heute vertritt die Co-Präsidentin des Synodalen Ausschusses, Irme Stetter-Karp im Namen des ZdK und vieler Synodalen die gegenteilige, grundrechtswidrige Position: Wenn sie unbedingte Akzeptanz für die ‚selbstbestimmte Entscheidung zur Abtreibung‘ nach Beratung fordert, stellt sie das Selbstbestimmungsrecht der Schwangeren über den Lebensschutz und das Grundrecht auf Leben der ungeborenen Kinder. Als Folge ihres lebensfeindlichen Ansatzes fordert Stetter-Karp ein „flächendeckendes Angebot“ von Abtreibungskliniken.

Der Synodale Weg schmuggelt blindlings säkulare Sexualitätstheorien in die Kirche ein

Wie konnte es dazu kommen, dass die Mehrheit der deutschen Synodaldelegierten und Bischöfe einer säkularen Sexualethik applaudiert, die sich teilweise aus den trüben Quellen linker Provenienz speist?
Schon 2019/20 trafen das Präsidium des Synodalen Wegs unter dem Co-Vorsitz von Kardinal Marx sowie das Synodalforum ‚Sexualethik‘ unter der Co-Leitung von Bischof Bätzing eine fatale Richtungsentscheidung:
• Sie wollten sich nicht an der biblischen Lehre von Liebe und Ehe orientieren.
• Sie entschieden sich gegen die frühchristliche Praxis, alle säkularen Strömungen im Lichte des Evangeliums zu prüfen und ggfs. zu verwerfen.
• Sie schoben das christliche Menschenbild beiseite.
• Sie lehnten es ab, auf dem „Mutterboden der kirchlichen Lehre“ die katholische Sexualethik weiterzuentwickeln wie etwa Papst Johannes Paul II. mit seiner „Theologie des Leibes“.

Die präsidierenden Bischöfe wollten dagegen eine neue Sexualethik schaffen, orientiert an „neueren Erkenntnissen im Lichte der Humanwissenschaften“. Aber die säkularen Sexualtheorien stehen nicht im zeitgeschichtlichen Vakuum, sondern beziehen sich auf zweifelhafte frühere Quellen, wie oben gezeigt.

Neuere sexologischen Wissenschaftserkenntnisse reduzieren Liebe/love auf sexuelles Begehren und seine Erfüllung im sexuellen Lusterlebnis einschließlich des self-sex. Genau diese hedonistische „Rehabilitierung“ der Lust stellt das Synodalforum IV in den Mittelpunkt seiner neuen Sexualmoral. Auf der ego-bezogenen Basis werden der Sexualität dann weitere optionalen Wirkweisen zugeordnet wie die Identitätsfunktion, die Beziehungs- und Fortpflanzungsfunktion.

Die säkulare Theorie von der Fraktionierung oder Zerstückelung des Wertgefüges der menschlichen Liebe ist himmelweit entfernt von dem ganzheitlich-personalen Ansatz etwa der Theologie des Leibes von Papst Johannes Paul II. Was dort als „gegenseitiges Schenken und Empfangen von Liebe“ im Zentrum steht, wird in der neu-kirchlichen Lehre des Synodalen Wegs zum Ratschlag für Beziehungspflege degradiert.

Bernhard Meuser spricht von einem Masterplan Gottes für die Hierarchie oder Reihenfolge der sexuellen Sinnwerte: ‚Am Anfang und über allem steht die Liebe als christliches Wesensmerkmal für jede sexuelle Beziehungsaufnahme, daraus folgt das „Für immer“-Versprechen der Treue, dann ist das Nest gegeben für die lustvolle Vereinigung „im Fleisch“, dann kann das Kind kommen und in der Liebe von Vater und Mutter selbst zu einem liebenden Menschen heranwachsen.‘

Nur diese kirchliche Lehre ist biblisch-katholisch. Punkt.

Oberstudienrat em. Hubert Hecker hat bereits ein Buch über den Kölner Klinikskandal veröffentlicht und schreibt für kath.net regelmäßig Hintergrundkommentare zu aktuellen Vorgängen, siehe Link.


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