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9. März 2024 in Spirituelles, 3 Lesermeinungen
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In Jesus Christus den einzigen sicheren Zufluchtsort entdecken - Gedanken von Urs Keusch / VISION2000


Wien (kath.net/http://vision2000.at)

Wer versucht, sich nicht vom Strudel der sich täglich überstürzenden Meldungen der Medien mitreißen zu lassen, sondern das Geschehen mit etwas Abstand auf sich wirken lässt, erkennt: Den Christen bläst weltweit ein rauerer Wind entgegen. Damit gilt es, umgehen zu lernen. Gelingen wird das jenen, die sich Gott ganz anvertrauen.

Ein Mann, der in den Schweizer Bergen unter eine Lawine geraten war und den Tod vor Augen sah, hat nach seiner Rettung erzählt: „Obwohl ich Atheist war, fing ich an zu beten. Ich war in Todesangst. Ich erinnerte mich noch an ein Gebet aus meinen Kindertagen, das meine Mutter uns immer wieder vorgebetet hat: ,Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen…’ Diesen Vers habe ich ein paarmal aufgesagt, bis es dann ganz dunkel um mich wurde und ich das Bewusstsein verlor. Glücklicherweise konnte mich die Rettungsmannschaft finden und noch lebendig bergen… Es ist eigentlich schon erbärmlich, sich als Atheist auszugeben, und dann, wenn es um Leben und Tod geht, Gott um Hilfe anzurufen…“

So ergeht es vielen Menschen im Angesicht des Todes. Sie fangen an zu beten. Und glücklich, wenn sie sich noch an ein Gebet erinnern können, an einen Psalm, an ein Lied! In der Angst und Todesnot gibt es keine Atheisten mehr.

In solcher Todesangst und Not waren damals viele in der schrecklichen Zeit des Nationalsozialismus. Wir besitzen viele Briefe von gefangenen Menschen, in denen sie uns berichten, was ihnen am Ende noch wichtig war. Einer von ihnen ist Ewald von Kleist-Schmenzin, der zur Widerstandsbewegung gehörte und verhaftet wurde. Er weiß, dass er bald hingerichtet wird. Von ihm sind uns einige bewegende Briefe an seine Frau und Kinder erhalten. Im Brief vom 10. November 1944 schreibt er:
„Es ist von größter Wichtigkeit, dass Kinder viele Kirchenlieder und gute Bibelsprüche lernen und zwar so, dass sie sie für das ganze Leben sicher behalten. Das ist wichtiger als die Katechismuserklärungen. Auch Er­wachsene sollen sich keine Mühe verdrießen lassen, Lieder und Sprüche nachzulernen. Sie helfen wirklich.“


Das also ist diesem Vater von acht Kindern angesichts des Todes besonders wichtig, das möchte er seiner Frau und seinen Kindern unbedingt noch mitgeben, ehe es mit ihm zu Ende geht. Er hat es nun im Gefängnis selbst am eigenen Leibe erfahren, wie wichtig es ist, dass man aus dem gesegneten Schatz seiner Erinnerungen schöpfen kann, und zwar Lieder, Gebete und Texte des Glaubens, der Hoffnung, des Trostes, der Zuversicht.

Wie kommen ihm jetzt die Kirchenlieder gelegen, die er einmal gesungen hat, wie sind sie ihm Trost und Zuversicht, wo er vielleicht kein Buch mehr bei sich hat, keine Bibel! Und die Worte aus der Heiligen Schrift, die er auswendig gelernt hat – wie sind sie ihm jetzt Licht und Weisung in trostloser, angstvoller Nacht! Er sagt es selbst: „Sie helfen wirklich!“
Was hier Ewald von Kleist seiner Frau schreibt, das lesen wir auch in vielen anderen Briefen von Gefangenen. Ich möchte nur auf einen weiteren Zeugen des Glaubens aus dieser furchtbaren Zeit des Nationalsozialismus hinweisen, auf den seligen Franz Jägerstätter, der aus gläubiger Überzeugung heraus  den Wehrdienst verweigert hat und gefangen genommen wurde.
Die wichtigste Lektüre in der Gefangenschaft war für ihn die Bibel. „Die echten und darum einfachen Wahrheiten der Heiligen Schrift bieten uns bessere Gewähr als dieser oder jener vielgenannte Modeschriftsteller oder Lehrer,“ schreibt er in einem seiner Gefängnisbriefe.

Jägerstätter schreibt sich auch viele Stellen aus der Bibel heraus, vor allem aus dem Neuen Testament. Die Bibel ist ihm letzte Orientierung, „weil die Seelenführer, das heißt die Priester und Bischöfe, schweigen.“ (Bischof Manfred Scheuer) Er ist so tief in den Geist der Bibel eingedrungen, dass Pfarrer Karobath 1945 in die Pfarreichronik den Eintrag macht: „Wir haben ihn (von seiner Wehrdienstverweigerung) abhalten wollen, aber er hat uns immer mit der Schrift geschlagen.“

Franz Jägerstätter war auf weiter Flur allein in seinem Entscheid, den Wehrdienst zu verweigern, er fand von keiner Seite Unterstützung, nicht einmal von kirchlicher. Zum Glück stand ihm seine außergewöhnliche Frau, Franziska, zur Seite. Ja, man hielt ihn – den Vater von drei kleinen Mädchen – für einen Wahnsinnigen und bezeichnete ihn als Selbstmörder. Aber wer von Gottes Wort ergriffen und erleuchtet ist wie er, steht im Bunde mit dem lebendigen Gott und nichts kann ihn scheiden von der Liebe Christi.

Liebe Leser, wir leben in einer ähnlichen Zeit wie damals, oder wir bewegen uns zusehends auf eine solche zu. Wir erleben, wie sich überall staatlich-totalitäre Machenschaften etablieren, wie die ganze Welt einer seelenlosen Riesenorganisation ohne Gott unterworfen werden soll. Wir erleben den Aufstieg des Antichristentums, wie wir es uns nie vorzustellen vermocht hätten.
Ewige Werte werden mit Füßen getreten, die göttliche Ordnung missachtet, die Spuren des Christlichen ausradiert. Lüge, Perversion, Irreführung und Angst verbreiten sich pandemisch. Vertrauen in die politische Führung ist völlig zerbröselt.
In einer solchen Zeit können wir nicht bestehen ohne das Licht von oben. Es ist heute eine neue, ernsthafte Umkehr und Hinwendung zum Glauben und zur Bibel gefordert, es ist dies ganz unerlässlich! Die Bibel, vor allem das Neue Testament, muss wieder im Zentrum unseres Lebensalltags stehen.

Wir sollen uns Texte daraus herausschreiben und sie verinnerlichen, dass sie uns jederzeit zur Verfügung stehen. Dann sollen wir im Lichte des Wortes Gottes die Dinge, die in der Welt geschehen und die uns berichtet werden, kritisch hinterfragen und sie im Lichte der Offenbarung zu deuten versuchen. „Hätte ich nie so viel an katholischen Büchern und Zeitschriften gelesen, so wäre ich vielleicht heute auch anderer Gesinnung,“ schreibt Franz Jägerstätter.

Jägerstätter macht dann noch einen wichtigen Hinweis aus seiner persönlichen Erfahrung:  „Trotz Prophezeiungen und Weissagung bleibt uns die Zukunft doch noch immer dunkel…“ Wir sollen auch heute Prophezeiungen, wie es solche auch

damals zuhauf gab, kein zu großes Gewicht beimessen, sondern uns im lebendigen Wort Gottes verankern und daraus Licht und Weisung schöpfen. So wird uns Schritt für Schritt der Weg gewiesen.
Wir brauchen keine Propheten zu sein: Die Zukunft der Kirche, der Welt und unsere ganz persönliche Zukunft als Christen und Familien wird in dieser Zeit des Antichrists keine leichte sein, im Gegenteil. Wir werden, wie schon damals Franz Jägerstätter, von keiner Institution Wegweisung erwarten dürfen, im Gegenteil. In diesen schweren und entscheidenden und vielleicht sehr  einsamen Stunden gibt es nur einen sicheren Ort, nur einen „ewigen Felsen“: Jesus Christus, „der Treue und Wahrhaftige.“ (Off 19,11)

Ihm allein können wir uns anvertrauen. Bei Ihm allein ist sicherer Halt, Licht und Sieg. Darum ist auch das beharrliche Gebet und das tägliche Rosenkranzgebet in diesen Tagen des Aufstiegs des Antichrists ganz unabdingbar. „Wir wissen, dass wir ohne Gebet nicht in den Himmel kommen können, denn ohne Gnade und Hilfe von Gott sind wir im Vorwärtsschreiten zum Guten bald erledigt.“  (Seliger Franz Jägerstätter)                              

Der Autor ist emeritierter Schweizer Pfarrer.


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