Österreichische Grabesritter erhielten Stück der Dornenkrone Christi23. März 2024 in Österreich, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Übergabe der Reliquie an Österreich-Statthalter Leiner bei Festgottesdienst in Maria Plain.
Salzburg (kath.net/ KAP)
Eine kostbare Reliquie haben die Grabesritter dieser Tage erhalten. Andreas Leiner, Statthalter des Ordens in Österreich, bekam von einem Aufnahme-Kandidaten - Leopold Thomas Fasching - ein Stück der Dornenkrone Christi überreicht. Die feierliche Übergabe fand am Wochenende im Rahmen eines Gottesdienstes in der Salzburger Wallfahrtskirche Maria Plain statt, wie der Orden am Dienstag mitteilte. Fasching hat die Reliquie bisher an seinem Sitz, der Burg Liechtenstein südlich von Wien, aufbewahrt. Er bereitet sich derzeit als Kandidat auf die Mitgliedschaft bei den "Grabesrittern" vor.
Das in ein kostbares Reliquiar gefasste Erinnerungsstück an das Leiden Jesu wurde womöglich von Napoleon einst nach Wien gebracht, wie es hieß. Zu sehen ist darin ein einzelner Dorn. Die gesamte Reliquie wird nach wie vor in der Pariser Kathedrale Notre Dame verwahrt und wurde bei dem großen Brand vor der Zerstörung bewahrt. An der Rettung waren örtliche Grabesritter beteiligt. Die Pariser Komturei des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem gilt als die Hüterin des kostbaren Gegenstandes der Erinnerung an das Leiden Christi und die Erlösung der Menschheit.
Die Übergabe fand im Rahmen eines Gottesdienstes statt, an dem mehr als 100 Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem teilnahmen. Der Messe stand Abt Thomas Renner vom Stift Altenburg vor. Er leitete die dreitägigen Einkehrtage des Ordens. An ihnen nahmen unter anderem die 21 Kandidatinnen und Kandidaten teil, die im September feierlich in den Ritterorden aufgenommen ("investiert") werden.
"Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem"
Der "Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem" ("Grabesritter") entstand aus einem mittelalterlichen Brauchtum, bei dem adelige Pilger am Heiligen Grab zu Jerusalem zum Ritter geschlagen wurden. Der heutige Orden, eine eigenständige juristische Person des Kirchenrechts, ist eine vorwiegend von Laien getragene humanitäre Organisation zur Unterstützung der im Heiligen Land lebenden und von den politischen Auseinandersetzungen betroffenen Christen. Der Orden hat weltweit 30.000 Mitglieder und wird vom Kardinal-Großmeister in Rom geleitet. Auf Ernennung von Papst Franziskus übt Kardinal Fernando Filoni seit 2019 dieses Amt aus.
In Österreich gehören den Grabesrittern bis zu 550 Personen - Männer wie Frauen - an. Unter den geistlichen Mitgliedern der "Österreichischen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem" finden sich Kardinal Christoph Schönborn, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, St. Pöltens Diözesanbischof Alois Schwarz, Militärbischof Werner Freistetter, Altbischof Paul Iby aus Eisenstadt sowie zahlreiche Äbte. Die weltlichen Mitglieder, die die große Mehrheit der Ordensangehörigen ausmachen, sind Menschen aus verschiedenen Berufen und Altersgruppen, die ein christliches Leben führen und denen das Heilige Land und die dort lebenden Christen ein persönliches Anliegen sind.
Die Grabesritter finanzieren den Unterhalt von Kirchen, Schulen, Kindergärten, Sozialstationen und Altenheimen in Israel, Jordanien und Palästina. Zudem werden Studenten in schwierigen finanziellen Situation und Kinder bedürftiger Familien unterstützt. (Info: www.oessh.at)
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