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,Selbstaufgabe am Rande des Fatalismus‘

28. April 2024 in Deutschland, 10 Lesermeinungen
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Riccardo Wagner kritisiert Theologin Johanna Rahner, welche meint, die Kirche könne als „Sekte“ enden, da die Zahl der Gläubigen sinkt.


Wien (kath.net / pk) Es sei ein „Skandal“, wenn führende Theologinnen und kirchlich aktive Menschen die Kirche als „Sekte“ einstufen, sobald „bestimmte quantitative Parameter gegeben sind“. Das schrieb der Kölner Management-Professor Riccardo Wagner auf X in einer Replik zu entsprechenden Aussagen, die bei einer Tagung der Katholischen Akademie Freiburg gemacht wurden.

Die Theologin Johanna Rahner meinte dort, die beiden großen Kirchen würden „zunehmend eine Minderheit“, und: „Diesen Befund gilt es zu akzeptieren.“ Rahner: „Manche schlagen vor, sich als heilige Herde von der moralisch aus den Fugen geratenen, pluralen Welt abzugrenzen, um im kleinen Kreis zu Wahrheit, Reinheit und Eindeutigkeit des Glaubens zurückzukommen. Dieser Weg ist grundsätzlich möglich, er würde aber in die vollständige Bedeutungslosigkeit führen. Kirche wäre dann nur noch eine Sekte.“ Ihr Fazit: „Vielleicht bleibt uns nicht viel mehr als die Hoffnung, erfolgreich zu scheitern.“


Riccardo Wagner schrieb dazu auf X: „Diese Selbstaufgabe am Rande des Fatalismus ist erschütternd.“ In einer Zeit, wo Menschen nach Sinn lechzen, „kann eine selbstbewusste Kirche und ein fundierter starker Glaube Antworten liefern wie keine andere Institution oder Philosophie“. Wagner ist Ostern 2024 in die katholische Kirche eingetreten.

Die Kirche gehe an den wichtigen Themen vorbei, sagte er in einem aktuellen KATH.NET-Interview. „Die Leute kommen nicht in die Kirche, weil dort klimaneutraler Strom genutzt wird oder der Pfarrer nun eine Frau hat, sondern weil sie Antworten auf grundlegende Fragen und Hoffnung suchen“, ist er überzeugt.

„Am Ende glaube ich auch, dass die Kirche eben nicht irgendein Kegelverein ist, sondern eine heilige Institution, genau wie die Sakramente. Diese Botschaft vermisse ich oft, besonders bei der deutschen Kirche. Aus meiner Sicht ist es die eigentlich nukleare Katastrophe, da sie im wahrsten Sinn den Kern der Kirche zerfallen lässt, dass selbst aktive Katholiken immer häufiger nicht an die reale Präsenz Christi in der Eucharistie glauben – diese Themen sollten ganz vorn stehen.“  

 

Archivfoto Prof. Wagner (c) Riccardo Wagner/privat


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Lesermeinungen

 Katholiken-der-Film 30. April 2024 
 

@modernchrist

Leider ist das "mit Rom verbunden" derzeit etwas schwierig. Versteht man es als Treue zu Gottes Wort und dem verbindlichen Lehramt der Kirche der letzten 2000 Jahre, ist man auf der sicheren Seite. Allerdings muss niemand z.B. zu Boden geworfen eine Andengöttin anbeten, nur, weil der derzeit regierende 266. Papst es in seiner Gegenwart lächelnd geschehen lässt und sie sogar noch in einer Kirche aufstellen ließ. Auch in der aktiven Homosexualisierung der Kirche muss und darf man ihm nicht folgen. Das sind wir allein schon den (auch vermeidbaren künftigen) Opfern des Missbrauchsskandals schuldig.


0
 
 modernchrist 29. April 2024 
 

Die Kirche wird vielleicht in Deutschland in Teilen fast untergehen, weil

sie von Funktionären und dem Zeitgeist an die Wand gefahren wird; sie ist jedoch eine weltweite, grandiose und prosperierende Organisation, die ihre besten Gestalten und Schutzpatrone im Himmel hat, die ebenfalls zur Kirche gehören. Damen wie Frau Rahner wollen indirekt Druck erzeugen; das wird permanent von den Synodalisten gemacht, die von der "letzten Chance" für die Kirche in Deutschland sprechen usw. Wer mit Rom verbunden ist und dem Lehramt treu ist, der ist nie eine Sekte, sondern immer Glied des mystischen Leibes Christi und des Gottesvolkes. Manche Theologen sehen ihre Felle davonschwimmen und schreien dann, dass die Kirche untergeht - weil ihre Thesen untergegangen sind!


2
 
 Jörgen 29. April 2024 
 

@Uwe Lay

Hier möchte ich Ihnen widersprechen und dem Autor klar zustimmen.
Die Sinnsuche erfolgt verbreitet nicht offen, läßt sich aber in der Lebensgestaltung vieler Menschen recht deutlich ablesen.


1
 
 Leopold Trzil 28. April 2024 

Erfolgreich scheitern solle die Kirche

sagte Frau Rahner. Und sie lehnt die Option ab, zu Klarheit und Eindeutigkeit des Glaubens zurückzukehren.
Das kann in diesem Zusammenhang nur zweierlei bedeuten:
- Entweder soll die Kirche einfach verschwinden, sodaß nur noch die plurale Welt übrigbleibt (deren Pluralität sich allerdings recht uniform anfühlt, denn wer nicht die richtigen Standards hat, ist rasch draußen aus dem pluralen Spiel)
- Oder es soll die Gestalt der Kirche scheitern, die sie gegenwärtig hat. Und was passiert dann?


2
 
 heikostir 28. April 2024 
 

Frau Prof. Rahner ist leider ein Beispiel für eine sich selbst überflüssig machende Form von "Theologie".


3
 
 Katholiken-der-Film 28. April 2024 
 

Die Kirche begann, wenn man so will, als "Sekte",

denn sie wurde von einem Juden (dem Gottmenschen Jesus Christus) aus dem Judentum heraus und mit 12 Aposteln und nur wenigen Jüngerinnen und Jüngern gegründet. Solange die Kirche Christi dem Zeitgeist in Liturgie und Lehre/Leere hinterherhechelt, anstatt IHN zu verkünden, sei es gelegen oder ungelegen, kann sie nur weiter verlieren. Die prosperierende Kirche in Afrika belegt es. Und die in Deutschland leider auch, die tatenlos zusah, wie der Gottesdienstbesuch in 75 Jahren auf unter 1/10 davon zusammengebrochen ist.


2
 
 physicus 28. April 2024 
 

In der Tat ist Frau Prof. Rahner zu widersprechen. Wer in der Wahrheit bleibt, wird sich weder als "heilige Herde abgrenzen" noch "vollständig bedeutungslos" werden.

Wer umgekehrt gesellschaftliche Bedeutung anvisiert, läuft Gefahr, sich von der Wahrheit zu entfernen.


2
 
 Chlodwig 28. April 2024 
 

Zwei Dinge:

Erstens hat uns Christus versprochen, dass die Kirche nicht untergehen wird. Also wird sie nicht untergehen. Frau Rahner macht den Fehler, die Kirche nicht als göttliche Stifung, sondern als menschliche Institution zu sehn.

Zweitens - da die Kirche auf dem Ursakrament Christus gegründet ist, er der Stifter auch der Sakramente ist ist der Glaube an die Realpräsenz Christi in der Hl. Eucharistie tatsächlich das Um und Auf.
Konkret: Wer sieht wie ehrfürchtig mit dem Hlst. Altarsakrament umgegangen wird in treugläubigen Gemeinschaften und wie banal in solchen, die nicht wirklich glauben erkennt das Problem. Erstere sind voll mit Gläubigen, in zweiteren gibts leere Bankreihen.
Kein synodaler Weg, keine noch so vielen Leitungsfunktionen für Lai-Innen, keine Frauenpredigten, keine Diakoninnen uswusf. werden das aufhalten.
Die demographische Situation in Deutschland und eine andere Religion tun ihr übriges...
Gott sei Dank ist die Kirche in Deutschland eben nicht die Kirche in der Welt.


2
 
 Stefan Fleischer 28. April 2024 

Ja, der synodale Weg!

Er wäre durchaus eine Möglichkeit, unsere Kirche zu erneuern. Man sollte ihn nur nicht in die falsche Richtung gehen.


3
 
 Uwe Lay 28. April 2024 
 

Sinnsuche?

So sehr diesem Artikel ich auch zustimme, in einem Punkt muß ich widersprechen: "wo Menschen nach Sinn lechzen"- solche Menschen kenne ich nur aus Predigten und der christlichen Literatur.Zudem:Der Theologe P. Tillich erfand diesen nach Sinn suchenden Menschen in der Meinung, die traditionelle Lehre erreiche die Menschen nicht mehr, darum müsse sie modernisiert werden am Leitfaden der Sinnsuche!
Uwe Lay Pro Theol Blogspot


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