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Papst fordert in Papua-Neuguinea Gerechtigkeit und Respekt für Frauen

7. September 2024 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Politische Ansprache in Hauptstadt Port Moresby vor Führungsschicht des Inselstaates mit Aufrufen zum Ende der Gewaltspirale, Einsatz für Gemeinwohl und nachhaltige Entwicklung


Port Moresby (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat in Papua-Neuguinea Frieden und Gerechtigkeit angemahnt. Der Reichtum an Boden- und Meeresressourcen des pazifischen Inselstaats sei "von Gott für die ganze Gesellschaft bestimmt", sagte er am Samstag in der Hauptstadt Port Moresby. Ökologische und kulturelle Vielfalt stellten Regierende wie Bürger in die Verantwortung, für eine nachhaltige und gerechte Entwicklung zum Wohlergehen "ausnahmslos aller" zu sorgen. Der Papst äußerte sich zu Beginn eines mehrtägigen Aufenthalts in Port Moresby vor Vertretern von Politik, Zivilgesellschaft und dem Diplomatischen Korps. Insbesondere verwies er zugleich auch auf die Rechte der Frauen.

Die Bevölkerung müsse bei der Verteilung der Erlöse, die internationale Konzerne mit den Bodenschätzen erzielten, angemessen berücksichtigt werden, forderte Franziskus in seiner Ansprache im größten Konferenzzentrum der Stadt, dem APEC Haus. Das Gebäude ist architektonisch den traditionellen Booten nachempfunden ist, die für den Handel zwischen den Inseln genutzt wurden. Franziskus wurde durch Angehörige der Motu Koitabu aus der Region Port Moresbys empfangen, die in ihren bunten und gefederten Kostümen einen Tanz aufführten. Dabei wurde dem Gast aus Rom auch eine kleine hölzerne Nachbildung des traditionellen Bootes überreicht.

Ebenso mahnte der Papst bessere Versorgung in Gesundheit und Bildung sowie menschenwürdigere Arbeitsbedingungen an. Zugleich zeigte er sich fasziniert von der "enormen Vielfalt" des Landes mit Hunderten Inseln, über 800 Sprachen und ethnischen Gruppen.

Appell zum Ende der Gewalt

"Ich hoffe insbesondere, dass die Gewalt zwischen den Stämmen endet, die leider viele Opfer fordert, ein friedliches Zusammenleben verunmöglicht und die Entwicklung behindert", betonte der Papst. "Ich appelliere daher an das Verantwortungsbewusstsein aller, auf dass die Spirale der Gewalt unterbrochen und stattdessen entschlossen der Weg eingeschlagen wird, der zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zum Wohle des ganzen Volkes in diesem Land führt." Ebenso forderte er, den Status der nach Unabhängigkeit strebenden Insel Bougainville zu klären und ein Wiederaufflammen alter Spannungen zu verhindern.


Er erinnerte an das Motto seines bis Montag dauernden Besuchs in dem Land: "Pray" (Beten). "Ein Volk, das betet, hat eine Zukunft, weil es Kraft und Hoffnung von oben bezieht", sagte Franziskus. Der Paradiesvogel im Logo der Reise sei ein Symbol "jener Freiheit, die nichts und niemand unterdrücken kann, weil sie eine innere ist und von Gott behütet wird, der Liebe ist und der will, dass seine Kinder frei sind".

Die Christen, die in Papua-Neuguinea 95 Prozent der Bevölkerung ausmachen, ermutigte er, mit den öffentlichen Einrichtungen und Menschen aller Konfessionen und Religionen für das Gemeinwohl zu arbeiten. Der Glaube könne der Gesellschaft helfen, zu wachsen und "gute und wirksame Lösungen für ihre großen Herausforderungen zu finden", sagte Franziskus angesichts der großen Armut in dem Land, das auch mit einer hohen Analphabetenrate, Korruption und Kriminalität zu kämpfen hat. Port Moresby, die Hauptstadt, gilt als eine der unsichersten Städte der Welt.

Auch an den ersten Seligen Papua-Neuguineas, Peter To Rot, dessen Seligsprechungszeremonie Papst Johannes Paul II. 1995 selbst in Port Moresby geleitet hatte, sowie an den seligen Missionar Giovanni Mazzucconi erinnerte Franziskus in seiner Ansprache.

Entwicklung vor allem durch Frauen

Zuvor hatte der Papst am Samstagmorgen (Ortszeit) bei einem Höflichkeitsbesuch in der Residenz von Papua-Neuguineas Generalgouverneur Robert Dadae in Port Moresby mehr Respekt für Frauen in Papua-Neuguinea angemahnt. "Vergessen Sie nicht, dass Frauen ein Land vorantreiben", sagte Franziskus. Frauen hätten die Fähigkeit, Leben zu geben, ein Land aufzubauen. Sie seien an erster Stelle der menschlichen Entwicklung.

In dem Land mit gut 10 Millionen Einwohnern leiden Frauen unter den patriarchalen Strukturen und damit verbundener Gewalt und Diskrimierung. Die Zahl der Berichte über gezielte Vergewaltigungen steigt. Auch die meisten Opfer der immer noch weit verbreiteten Hexenverfolgung in Papua-Neuguinea sind Frauen. Weiter existieren Fälle von Zwangsverheiratung.

Auch Generalgoverneur Dadae hatte in seiner Rede vor dem Papst seine Landsleute zur Achtung der Gleichberechtigung von Mann und Frau aufgerufen. Der Vertreter des britischen Königs bezeichnete Frauen als "ein besonderes Geschenk Gottes", das Anerkennung und Respekt verdiene.

Generalgouverneur: Meeresspiegel bereitet Sorge

Dadae erinnerte weiters auch daran, dass der Meeresspiegel immer weiter ansteige und zahlreiche Inseln bedrohe. Er verlieh seiner Hoffnung auf Gebet und konkrete Unterstützung der katholischen Kirche für "globale Maßnahmen" Ausdruck. Auch auf die Gewalt in seinem Land ging er ein und nutzte die Gelegenheit für einen Appell an seine Landsleute, "die moralischen Werte und ethischen Grundsätze zu beachten, die uns als Christen auszeichnen".

Die Kirche würdigte der Gouverneur als "einen der wichtigsten Entwicklungspartner der Regierung bei der Bereitstellung von Dienstleistungen im Land", wobei er darauf hinwies, dass die Regierung auch den Einsatz der Kirche für Kinder und Gemeinschaften durch Bildung, Gesundheit und geistliche Betreuung finanziell unterstütze. Besondere Anerkennung zollte Dadae der Kirche für ihren Einsatz für die Ausgegrenzten, etwa im Kampf gegen Gewalt und Menschenrechtsverletzungen auch in seinem Land, und erinnerte dankbar an die beiden Besuche von Johannes Paul II. in Papua-Neuguinea.

45. und längste Auslandsreise für Franziskus

Die beiden diplomatischen Begegnungen am Samstagmorgen bildeten den Start des offiziellen Besuchsprogramms von Papst Franziskus in Papua-Neuguinea. Für Samstag standen weiters der Besuch einer katholischen Ordensschule, Begegnungen mit Bischöfen, Priester, Ordensleuten und weiteren Seelsorgern aus Papua-Neuguinea und den Salomonen an, ehe am Sonntag eine Messe in einem Sportstadion und ein Abstecher in die Küstenstadt Vanimo an der Grenze zum indonesischen Westneuguinea angesagt waren.

Am Montag steht die Weiterreise nach Osttimor sowie ab Mittwoch in den Stadtstaat Singapur auf dem Programm der insgesamt zwölftägigen Papstreise durch Südostasien und Ozeanien, welche die insgesamt 45. und bisher längste Auslandsreise von Franziskus ist und in Indonesien begonnen hatte. Am 13. September wird das Kirchenoberhaupt wieder im Vatikan erwartet.

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Foto (c) Vatican Media

 


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