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Nuntius Eterović: Dieser Kern der christlichen Botschaft gilt auch uns, liebe Brüder und Schwestern

27. September 2024 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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„Das Wort Gottes ist immer aktuell und es betrifft nicht nur die ersten Jünger Jesu Christi, die mit Ihm gelebt, seine Lehre gehört und die Wunder, die er tat, gesehen haben, sondern es betrifft auch uns alle.“


Berlin (kath.net/pl) kath.net dokumentiert die Predigt S.E. Apostolischer Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović am 22. September 2024 in Berlin in voller Länge und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung – Weish 2,12.17-20; Ps 54; Jak 3,16-4,3; Mk 9,30-37

"Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein“ (Mk 9,35).

Liebe Schwestern und Brüder!

Das Wort Gottes ist immer aktuell und es betrifft nicht nur die ersten Jünger Jesu Christi, die mit Ihm gelebt, seine Lehre gehört und die Wunder, die er tat, gesehen haben, sondern es betrifft auch uns alle. „Denn lebendig ist das Wort Gottes, wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert“ (Hebr 4,12). Es richtet sich an jeden Gläubigen, der darauf ausgerichtet ist, die Stimme des Herrn zu hören und es in die Tat umzusetzen. Unter diesen Gläubigen sind auch wir, die wir uns zu sonntäglichen Eucharistiefeier versammelt haben.

Offen für den Heiligen Geist, verweilen wir beim Evangelium des heutigen 25. Sonntages im Jahreskreis, und wir sind bereit, die Lehre Jesu anzunehmen, um sie auf das persönliche, familiäre und soziale Leben anwenden zu können.

Zu Beginn des Evangeliums bereitet uns der heilige Markus auf eine wichtige Botschaft vor, die Jesus an die zwölf Jünger richtet. Denn der Evangelist berichtet, dass Jesus durch Galiläa zog. „Er wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr“ (Mk 9,30). Es handelte sich offenbar um jene besonderen Momente, in denen der Meister mit den Seinen allein sein wollte, um sie zu belehren. Der Inhalt dieser Botschaft verdient daher besondere Aufmerksamkeit. „Der Menschensohn wird in die Hände von Menschen ausgeliefert und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen“ (Mk 9,31). Mit wenigen Worten wird die Mitte des christlichen Mysteriums zusammengefasst. Jesus Christus wird gefangen genommen, verurteilt und getötet, doch durch die Kraft des dreieinen Gottes wird er nach drei Tagen auferstehen.


Dieser Kern der christlichen Botschaft gilt auch uns, liebe Brüder und Schwestern. Daher ist es wichtig zu bedenken, wie die Zwölf auf diese Ankündigung des Leidens und Todes Jesu reagiert haben und ebenso auf die frohe Botschaft seiner Auferstehung? Doch die Reaktion der Apostel enttäuscht und bleibt gleichgültig. Sie haben nicht die Tiefe der Bedeutung der Ankündigungen Jesu verstanden. Es genügt, daran zu erinnern, dass es zu jener Zeit nicht klar war, was die Auferstehung sagen will, umso mehr, weil die Sadduzäer die Auferstehung von Toten leugneten. In der christlichen Tradition wurde die Formel der Auferstehung der Toten geprägt, was zum Glaubensbekenntnis gehört und uns hilft zu verstehen, worauf das Wort auferstehen zielt. Jesus ist auferstanden und daher werden alle, die mit Ihm vereint sind zum ewigen Leben auferstehen. Was aber überrascht, das ist die Furcht der Jünger, nach dem Sinn der Worte Jesu zu fragen. Sie hatten wahrscheinlich erfasst, dass es sich um eine schockierende Botschaft handelt, weswegen sie nicht tiefer in sie eindringen wollten, denn es hätte ihre Mentalität und ihre Konzeption vom Messias, dessen Kommen sie erwarteten, gänzlich verändert.

In dieser Situation ergreift Jesus die Initiative. Vielleicht war er vom mangelnden Interesse der Zwölf angesichts einer solch wichtigen Ankündigung überrascht. Im Haus von Kafarnaum schafft er erneut eine Atmosphäre der Nähe und beginnt das Gespräch mit einer rhetorischen Frage: „Worüber habt ihr auf dem Weg gesprochen?“ (Mk 9,33). Niemand wagte zu antworten, weil sie die Vorwürfe des Meisters fürchteten. Denn sie hatten unter sich besprochen, „wer der Größte sei“ (Mk 9,34). Aus dieser Bemerkung des Evangelisten Markus erschließt sich, dass die Zwölf jene Erwartungen des Volkes Israel teilten, die von einem mächtigen Messias handelten, der mit Macht und auch militärisch erfolgreich sein Volk von der römischen Besatzung befreien, die Freiheit ausrufen und das erhoffte Reich Israels errichten würde. Um hingegen seine Lehre klar zu formulieren, sagte Jesus in aller Deutlichkeit: „Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein“ (Mk 9,35). Es handelt sich dabei nicht allein um eine theoretische Maxime, denn Jesus hat sich auf diese Weise verhalten. Um noch besser zu verstehen, wie man sich verhalten soll, hat Jesus am Beispiel eines Kindes gezeigt, das er in die Arme nahm und in die Mitte stellte. Er sagte: „Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat“ (Mk 9,37).

Liebe Brüder und Schwestern, der Dienst umfasst also nach dem Herrn nicht nur, sich dem Nächsten zur Verfügung zu stellen und anderen zu helfen, sondern bedeutet auch seine Aufnahme.

-Mit Blick auf den Dienst am Nächsten bietet Jesus ein Beispiel großer Demut. „Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein … er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz“ (Phil 2,6.8). Der heilige Paulus fordert alle Christen auf, dem Meister zu folgen: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht“ (Phil 2,5). Jesus hat darüber hinaus gezeigt, wie nötig es ist, diese Demut in den Beziehungen mit anderen zu leben. Beim letzten Abendmahl hat Er den Zwölf die Füße gewaschen und gesagt: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe“ (Joh 13,15). Anderen die Füße zu waschen, dies soll das Ideal eines christlichen Lebens auf allen Ebenen bleiben.

-Der Herr Jesus aber verbindet den Dienst mit der Aufnahme. Er bezieht dies vor allem auf die Kinder, indem er versichert, wer eines von ihnen aufnimmt, der nimmt nicht nur Jesus auf, sondern tatsächlich Gottvater. Daher, liebe Schwestern und Brüder, sollen auch wir dem Beispiel des Herrn in der heutigen Welt folgen, die so häufig vom Individualismus und Materialismus beherrscht wird und wo viele ihre Herzen vor der Not des Nächsten verschließen, vor allem vor den besonders Hilfsbedürftigen. Das Bild des verletzlichen Kindes ruft im Menschen jene Momente des Lebens wach, in denen er besonders schwach und ausgeliefert ist – angefangen bei der Empfängnis bis hin zum natürlichen Tod. Die Kirche ist daher der Lehre des Herrn Jesus treu und verurteilt Abtreibung und aktive Sterbehilfe. Doch die Aufnahmebereitschaft zielt auch auf andere schwache Personen. Denken wir an die Kranken, die Alten und die Migranten. Das Wort Gottes ruft uns auf zu prüfen, ob wir genügend Demut aufbringen, um dem Nächsten ohne Ansehen der Person zu dienen, oder dazu bereit sind, Menschen in Not nach unseren oder den Möglichkeiten unserer Gesellschaft aufzunehmen, in der wir leben.

Vertrauen wir die guten Vorsätze der Fürsprache der seligen Jungfrau Maria an, der ersten Schülerin Jesu Christi, auf dass wir dem Herrn in Demut, im Dienst und in der Aufnahme folgen und Seinem Heilswort vertrauen: „Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein“ (Mk 9,35), wie auch dem Wort: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).

Amen.


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