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Das riskante Geschäft mit Kindern: Leihmütter und Babys müssen mit Gesundheitsschäden rechnen

4. Oktober 2024 in Prolife, 2 Lesermeinungen
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Britische Leihmutter gewinnt Rechtsstreit und darf nun doch ihr Kind besuchen


Wien (kath.net/IMABE) Leihmütter und Kinder nach Eizellspende sind häufiger mit gesundheitlichen Komplikationen konfrontiert als das bei Schwangerschaften aus natürlicher Zeugung der Fall ist. Das ist das Ergebnis einer aktuellen kanadischen Studie. Dass es kein „mutterloses“ Kind gibt, hat eine britische Leihmutter nun vor Gericht erstritten. Die Bestell-Eltern wollten ihr den Kontakt zu ihrem Sohn verbieten.

Leihmütter, die nach Eizellenspende im Rahmen einer In-vitro-Fertilisation (IVF) schwanger werden, müssen mit hohen Komplikationsraten rechnen. Auch für Kinder entstehen im Zuge einer Leihmutterschaft erhebliche gesundheitliche Risiken. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von mehr als 860.000 Lebendgeburten aus Ontario/Kanada zwischen 2012 und 2021. In 806 Fällen waren die Frauen „Leihmütter“.

Risiko für schwere mütterliche Erkrankung ist dreimal so hoch wie bei natürlicher Empfängnis

Das Risiko einer schweren mütterlichen Morbidität bei Leihmüttern lag bei 7,8 Prozent, so das link erst bei Annals ansetzen  Ergebnis der in Annals of Internal Medicine (2024). doi:10.7326/M24-0417) veröffentlichten kanadische Studie. Dies ist mehr als dreimal höher als bei Müttern, die auf natürlichem Wege ihr Kind empfangen hatten. Im Vergleich zu jenen Frauen, die nach einer In-vitro-Fertilisation schwanger wurden, ist das Risiko immerhin fast doppelt so hoch.

Die Frauen litten signifikant häufiger an postpartalen Hämorrhagien (übermäßiger Blutverlust nach der Geburt), schwere Präeklampsie (Schwangerschaftsbluthochdruck) und schwere postpartalen Infektionen (Sepsis). In schweren Fällen kann eine Präeklampsie auch tödlich enden, meist durch eine Hirnblutung, ein Nierenversagen oder einen Leberriss der Mutter.


Frühere Untersuchungen hatten bereits auf ein signifikant höheres Risiko für eine hyperintensive Schwangerschaftsstörung bei Leihmüttern bzw. Frauen, die genetisch fremde Kinder austragen („Eizellspende“) hingewiesen (Bioethik aktuell, 5.11.2022).
Erhebliche höhere Gesundheitsrisiken bestehen auch für das Kind

Das Team um die Gynäkologin Maria Velez von der Queen's University in Ontario fand zudem heraus, dass auch für das Baby die gesundheitlichen Risiken höher sind. Bei Leihmutterschaftsschwangerschaften zeigte sich ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten, die auf eine intensivmedizinische Betreuung angewiesen sind, und es traten etwas häufiger schwere neonatale Morbiditäten auf.

Die Forscher erklärten, dass die Leihmütter in der Regel schon vor dem Geburtstermin früher entbunden hatten und häufiger an Fettleibigkeit und chronischem Bluthochdruck litten. Viele dieser Frauen wohnten in einkommensschwachen Gegenden. Doch auch unter Berücksichtigung dieser Variablen war das Risiko einer schweren mütterlichen Morbidität und einer Frühgeburt bei den Leihmüttern immer noch höher.

Auch das fremde Sperma belastet das Immunsystem der Schwangeren

Was ist der Grund für die gehäuft auftretende schwere Blutdruckerkrankung speziell bei Leihmüttern? Es gibt Hinweise, dass die Erkrankung durch eine mütterliche Immunreaktion auf den genetisch komplett fremden Fötus ausgelöst wird. Bei einer Eizellspende kommt hinzu, dass nicht bloß die väterliche Samenzelle, sondern das gesamte Genom des Embryos „fremd“ ist. Außerdem spielt der Träger des väterlichen Spermiums eine Rolle: Bei einer Leihmutterschaft stammt der Embryo von einem Sperma, mit dem der Körper der Frau zuvor noch nie in Berührung war. Dieser väterliche Faktor dürfte ebenfalls das Risiko für gesundheitliche Probleme wie Präeklampsie erhöhen (vgl. Frontiers in Physiology, 2019 (9), 1870  https://doi.org/10.3389/fphys.2018.01870).

Kinder sind nicht „mutterlos“: Richter geben britischer Leihmutter Recht

Neben den physischen Risiken spielt auch die mütterliche Bindung an das Kind eine Rolle. Mit einem wegweisenden Urteil hat eine britische Leihmutter nun erkämpft, ihr Kind regelmäßig sehen zu dürfen. Die Frau gewann den Prozess gegen das homosexuelle Paar, für das sie das Kind ausgetragen hatte. Diese hatten ihr trotz privater Vereinbarung den Kontakt zu ihrem leiblichen Kind mit dem Argument verwehrt, es gäbe „keinen Platz für sie“. Das Kind wachse in einer „mutterlosen Familie“ bei gleichgeschlechtlichen Eltern auf und würde durch ihr Auftauchen „verwirrt“. Zudem unterstellten sie der Mutter „homophob“ zu sein.

Die 36-jährige Alleinerzieherin hatte sich überreden lassen, ein Kind für das homosexuelle Paar, das sie durch eine Freundin kennenlernte, auszutragen. Nach einer fehlgeschlagenen Übertragung einer gespendeten Eizelle entschied sich das Trio, dass sie ihre eigene Eizelle verwenden darf. Die Männer stimmten zu, dass die Frau Kontakt zu dem (leiblichen) Kind haben würde. Doch schon während der Schwangerschaft gab es Spannungen.

Psychologisches Gutachten: „Mutter“ soll ausgelöscht werden

Im September 2020 brachte sie ihren Sohn zur Welt und übergab ihn wenige Stunden danach dem Paar. Als die Mutter ihr Kind später besuchen wollte, setzten die Männer sie unter Druck. Sie warfen ihr vor, „den Wunsch nach einer unangemessenen Beziehung“ zu hegen, indem sie wolle, dass der Junge sie als seine Mutter anerkenne anstatt ihre „Rolle der Leihmutter“ anzunehmen. Durch einen Adoptionsbeschluss wollten sie erreichen, die Frau – gegen ihren Willen – rechtlich, genetisch und als die Person, die das Kind zur Welt brachte, als Mutter „auszulöschen“, wie es der psychologische Gutachter vor Gericht kritisch formulierte.

Das Familiengericht lehnte in seinem Urteil (Z, Re, Surrogacy: Step-Parent Adoption, 30.1.2024) eine Adoption des Kindes durch den Stiefvater ab. Die Mutter des Buben darf weiterhin die rechtliche Elternschaft und elterliche Verantwortung für das Kind behalten.

Feminstin: „Gefühllose Leihmütter“ und „gebärende Eltern“ sind eine Dystopie

Die britische Feministin Julie Bindel berichtete erstmals in The Critic (Juni 2024) über den Fall. „Die Akteure tun so, als ob die Leihmütter keine Gefühle für die Kinder in ihrem Bauch hätten, und versuchen gleichzeitig, sie daran zu hindern, diesen Gefühlen nachzugeben“, kritisiert Bindel, die selbst bekennende Lesbierin ist und sich für ein internationales Verbot von Leihmutterschaft ausspricht. Auch Daily Mail (9.9.2024) griff den Fall auf.

Bindel lehnt die ideologische und sprachliche Abkopplung des Geschlechts von den „notwendigerweise weiblichen Prozessen der Schwangerschaft und Geburt“ ab. Derzeit gäbe es Bestrebungen im britischen National Health Service (NHS), nur noch von „gebärenden Eltern“ zu sprechen statt von Müttern. Laut Bindel wird in den „Informationen für Familien“ des Royal United Hospital Bath zur Geburtseinleitung zwar von Vätern die Rede sein, nicht aber von Müttern, sondern nur von „gebärenden Eltern“. Für sie als Feministin sei dies ein neuer Patriarchismus und „Schritt in eine dystopische Zukunft“.


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